Pflegevisite
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Die Pflegevisite ist ein Instrument im Rahmen des Qualitätsmanagements der professionell ausgeübten Pflege. Sie besteht im Kern aus einem Besuch von zwei Pflegefachkräften[1] bei den Patienten oder Bewohnern in deren Zimmer einer Pflegeeinrichtung oder, sofern die Person privat wohnt, bei ihr zuhause. In einem Gespräch soll der Bedarf oder Wünsche nach pflegerischer Unterstützung aktualisiert werden. Sie unterscheidet sich also von der Arztvisite im Krankenhausbetrieb. Im Unterschied zu einer Arztvisite geht es nicht um die Diagnose einer Krankheit, um tägliche Veränderungen bei Blutwerten, Blutdruck oder die Beobachtung der Wundheilung oder der Körpertemperatur. Es geht um die gemeinsame Einschätzung, welche Fortschritte die Patienten im Umgang mit ihrer Erkrankung machen konnten und die pflegerische Unterstützung dabei.
Die eine Pflegefachkraft sollte mit der gepflegten Person und ihrer Versorgung gut vertraut sein. Die andere Pflegefachkraft, es kann eine Leitungskraft sein, sollte berufserfahren und in der Lage sein, diese Angaben auf ihre Plausibilität hin einzuschätzen. Möglicherweise ergeben sich in dem Gespräch mit dem Patienten oder Bewohner Hinweise auf notwendige Veränderungen der Pflegeplanung oder der gesamten Pflegesituation. Evtl. müssen Konsequenzen daraus in der Beratung anderen an der Versorgung beteiligten Personen, wie dem Hausarzt oder pflegenden Angehörigen, vorgeschlagen werden. Deshalb kann die Teilnahme einer leitenden Pflegefachkraft an dieser Visite als Unterstützung der alltäglichen Pflege gesehen werden. Mit Einführung der DRGs sowie im Zuge weiterer gesundheitspolitischer Zielsetzungen findet sie zunehmenden Einsatz u. a. im Krankenhaus.