Philipp Wolff (Orientalist)
deutscher Orientalist und Religionswissenschaftler / aus Wikipedia, der freien encyclopedia
Philipp Wolff (* 22. Dezember 1810 in Ulm; † 1. Januar 1894 in Tübingen) war ein deutscher Orientalist und Religionswissenschaftler. Ein Standardwerk im deutschsprachigen Raum ist sein Buch über die Religionsgemeinschaft der Drusen und ihre Vorläufer.
Er studierte zunächst Theologie in Tübingen und dann Orientalistik in Halle, wo er 1834 bei Emil Rödiger promoviert wurde. Anschließend setzte er sein Studium in Paris bei Antoine-Isaac Silvestre de Sacy fort. 1835 wurde er Privatdozent in Tübingen; da dies aber keine großen Karriereaussichten bot, wurde er Pfarrer in Rottweil. Daneben übersetzte er aus dem Arabischen und Persischen. 1847 war er in Palästina und ein zweites Mal 1869/70; auf dieser Reise starb seine Frau. Er reiste 1872 ein weiteres Mal nach Palästina, um ihr Grab in Jaffa zu besuchen. Im Jahr 1877 verlieh ihm die Evangelische Fakultät der Universität Tübingen den Ehrendoktor. Nach seiner Pensionierung zog er 1882 nach Tübingen. Er schrieb einen illustrierten Reiseführer über Jerusalem, der in drei Auflagen zwischen 1857 und 1872 erschien. Sein Buch über die Drusen war frei an das demselben Thema gewidmete Buch von Sacy angelehnt und erweiterte dieses.
Zu seinen Übersetzungen gehören Werke von Saadi und die Sammlung Mu'allaqat mit sieben Gedichten, darunter von Imru' al-Qais.