11. Januar: Bei Go-bu besiegt ein aufständische Bauern koreanische Regierungstruppen. Danach breitet sich der Donghak-Aufstand rasch aus.
13. März: Regierungstruppen schlagen den ersten Donghak-Aufstand nieder. Die Bauernarmee reformiert sich allerdings schnell und marschiert in Richtung Seoul. Anfang Mai besetzt die Bauernarmee einen Palast in Jeonju. Die Joseon-Regierung erfragt daraufhin bei der chinesischen Regierung Unterstützung, um die Revolte zu beenden. Die Qing-Dynastie sendet, nachdem sie die japanische Regierung gemäß dem Vertrag von Tientsin informiert hat, 3.000 chinesische Soldaten nach Korea. Japan sieht das Handeln Chinas als eine Bedrohung seiner nationalen Sicherheit und sendet seinerseits Truppen nach Korea.
In Anwesenheit chinesischer Truppen handelt die Regierung einen Waffenstillstand mit den Rebellen aus. Mit dem Ende der Rebellion treten verstärkt Spannungen zwischen China und Japan auf, da keines der beiden Länder bereit ist, seine Truppen zuerst aus Korea abzuziehen.
23. Juli: Japanische Truppen besetzen Seoul, dringen in den Gyeongbokgung-Palast ein und beschränken die Bewegungsfreiheit von König Gojong. Sie beginnen mit den Gabo-Reformen.
25. Juli: Die Kampfhandlungen zwischen Japan und China beginnen mit einem Seegefecht, als vier japanische Kreuzer auf drei chinesische Kriegsschiffe aus Busan treffen. Beide Seiten behaupten später, der Gegner hätte zuerst angegriffen. Sieger der Auseinandersetzung sind die japanischen Schiffe, von den chinesischen Schiffen erreicht nur ein Kreuzer die Basis in Wei-Hai-Wei.
Gleichzeitig mit den Feindseligkeiten zwischen Japan und China beginnt ein neuer Bauernaufstand in Korea gegen die japanfreundliche Regierung.
Nachdem die Japaner am 10. Oktober Verstärkung erhalten haben, stoßen sie schnell nach Norden in Richtung Mandschurei vor. In der Nacht des 24. Oktober überqueren die Japaner unentdeckt den Yalu mittels einer Ponton-Brücke und am Nachmittag des Folgetages nehmen sie den Außenposten Hushan östlich von Jiuliangcheng ein. Nach weniger als drei Stunden Kampf fliehen die chinesischen Verteidiger aus Jiuliangcheng und lassen dabei große Mengen an Versorgungsgütern und Ausrüstung zurück. Danach teilen die Japaner ihre Armee in zwei Gruppen. Die 5. Division unter General Nozu Michitsura stößt weiter nach Norden Richtung der mandschurischen Hauptstadt Mukden vor, die 3. Division unter Lt. General Katsura Tarō verfolgt die fliehenden Chinesen nach Westen Richtung Liaodong-Halbinsel.
8. Oktober: Die japanfeindliche Königin Myeongseong wird von japanischen Soldaten und koreanischen Kollaborateuren in ihrem Palast ermordet, König Gojong und sein Sohn werden gefangen genommen. Ob der japanische Minister Miura Gorō und der ehemalige koreanische Regent Heungseon Daewongun hinter der Aktion stecken, kann nie abschließend geklärt werden.
16. Oktober: Koreanische Rebellen marschieren für eine finale Schlacht Richtung Gongju, wo sie von japanischen Einheiten bereits erwartet werden.
22. Oktober bis 10. November: Die aufständische Donghak-Armee wird in der Schlacht von Ugeumchi von japanischen Truppen geschlagen.
24. Oktober: Die japanische 2. Armee unter Ōyama Iwao landet auf der Liaodong-Halbinsel und nimmt bis zum 7. November Talienwan ein, bevor sie die Belagerung von Lüshunkou (Port Arthur) beginnt.
24. Juni: Nach einer Rede des französischen Staatspräsidenten Marie François Sadi Carnot in Lyon sticht der AnarchistJeronimo Caserio mit einem Messer auf den Politiker ein. Die Attentatsverletzungen führen einige Stunden später zum Tod Carnots. Noch am gleichen Tag wird Jean Casimir-Perier zu seinem Nachfolger gewählt.
22. Dezember: Ein Militärgericht in Paris verurteilt den Artilleriehauptmann Alfred Dreyfus wegen Spionage zu lebenslanger Verbannung auf die Teufelsinsel. Das Urteil löst Jahre später die Dreyfus-Affäre aus.
Osmanisches Reich
August: Widerstand von Sason, Hamidische Massaker 1894–1896: Erstes großes Massaker von Türken und Kurden an Armeniern
4. Juli: Im Königreich Hawaiʻi, dessen Geschicke nach der Abdankung von Königin Liliʻuokalani im Jahr zuvor eine provisorische Regierung lenkt, wird die Republik ausgerufen. Ihr erster und einziger Präsident wird Sanford Dole.
1. April: Gründung der Auto-Scholz Werkstätte für Reparatur von Automobilen im niederschlesischen Liegnitz
14. April: Am New Yorker Broadway wird ein erster Kinetoskop-Salon mit zehn von William K. L. Dickson für den Erfinder Thomas Alva Edison entwickelten Schaukästen zur Betrachtung von Filmen eröffnet. Einer der ersten Filme, die bei der Eröffnung vorgeführt werden, ist die von Dickson produzierte Blacksmith Scene, der somit als der erste kommerziell ausgewertete Film gilt.
11. Dezember: Auf dem Champs-Elysées in Paris, Frankreich, wird der erste Autosalon eröffnet.
Verkehr
16. April: Die Barmer Bergbahn wird als erste zweispurige Zahnradbahn in Deutschland in Betrieb genommen. Sie erschließt von der Stadt Barmen aus Ausflugsziele südlich der Wupper.
21. Mai: Queen Victoria eröffnet offiziell den Manchester Ship Canal, der zu diesem Zeitpunkt die 64 Kilometer vom Meer entfernt gelegene Stadt Manchester zur drittgrößten Hafenstadt der britischen Insel macht.
4. Juni: In Deutschland tritt das Abzahlungsgesetz in Kraft. Es ermöglicht Käufern den Erwerb von höherwertigen Gütern, deren Kaufsumme sie in Raten begleichen können.
14. Mai: Im britischen Seebad Blackpool wird der Blackpool Tower eingeweiht, ein am Vorbild des Pariser Eiffelturms orientierter Stahlfachwerkturm. Das zu diesem Zeitpunkt höchste Bauwerk im Vereinigten Königreich entwickelt sich zu einer Touristenattraktion.
30. Juni: In London wird die Tower Bridge für den Verkehr freigegeben. Die im neugotischen Stil erbaute Klappbrücke ist die östlichste Brücke über die Themse in der britischen Hauptstadt.
4. Dezember: Der Meteorologe Arthur Berson stellt bei einer wissenschaftlichen Luftfahrt mit dem Gasballon Phönix mit 9155m einen neuen Höhenweltrekord auf und lässt so als Erster alle Berge der Erde unter sich.
Der polnisch-deutsche Botaniker Eduard Adolf Strasburger veröffentlicht das Lehrbuch der Botanik für Hochschulen, welches 2008 in der 38. Auflage erschienen ist.
16. September: In der mexikanischen Stadt Orizaba wird das ausschließlich aus Stahl, Eisen und Holz bestehende Rathaus eröffnet.
10. November: In Steyr wird das Werndl-Denkmal des österreichischen Bildhauers Viktor Tilgner enthüllt. Das bürgerliche Monumentaldenkmal zeigt den Industriellen Josef Werndl inmitten seiner Arbeiter.
13. März: In Paris wird im VarietétheaterDivan Fayounau der erste Striptease professionell getanzt. Die Künstlerin erhält wegen ihrer Vorführung eine Geldstrafe.
29. Oktober: Der neuseeländische Passagierdampfer Wairarapa prallt vor Miners Head an der Great Barrier Island auf ein Riff und sinkt, 121 Passagiere und Besatzungsmitglieder sterben. Es handelt sich um eine der größten Schiffskatastrophen Neuseelands.
22. Juli: Das erste Rennen im Automobilsport findet von Paris nach Rouen statt. 17 der 21 gestarteten Fahrzeuge erreichen das Ziel. Der Schnellste, Albert de Dion, wird auf Platz 2 zurückgestuft.
26. November: James Charles McGuigan, kanadischer Geistlicher, Erzbischof von Toronto und Kardinal († 1974)
26. November: Iwan Michejewitsch Sarjanow, sowjetischer Richter am Militärgerichtshof für den Fernen Osten und dem Militärkollegium des Obersten Sowjets († 1975)