Piombino
italienische Gemeinde Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Piombino ist eine Stadt in der italienischen Provinz Livorno mit 32.304 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2022). Die Innenstadt ist mit ihren historischen Elementen vom Mittelalter bis zur Neuzeit als Gesamtensemble fast komplett erhalten. Mehrere fortifikatorische Elemente, wie ein Stadttor mit Barbakane sind teils gut erhalten. Von der Ferne macht Piombino allerdings einen modernen Eindruck, da sich sehr viel Industrie dort angesiedelt hat. Insbesondere das verkehrsgünstig mit eigenem Hafen direkt am Meer liegende Lucchini-Eisenhüttenwerk mit Kokerei, zwei Hochöfen (von denen nur einer aktiv ist), einem Oxygenstahlwerk und diversen Walzstraßen dominiert die Ansicht.
Piombino | ||
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Staat | Italien | |
Region | Toskana | |
Provinz | Livorno (LI) | |
Koordinaten | 42° 56′ N, 10° 31′ O | |
Höhe | 21 m s.l.m. | |
Fläche | 129 km² | |
Einwohner | 32.304 (31. Dez. 2022)[1] | |
Postleitzahl | 57025 | |
Vorwahl | 0565 | |
ISTAT-Nummer | 049012 | |
Bezeichnung der Bewohner | Piombinesi | |
Schutzpatron | St. Anastasia (8. Mai) | |
Website | Piombino | |
Blick auf Piombino (Porto Antico) |
Piombino liegt am gleichnamigen Golf des Tyrrhenischen Meeres, der Insel Elba gegenüber. Es gehört zur Maremma (Maremma Livornese). Nördlich von Piombino liegen auf olivenbepflanzter steil gegen das Meer abfallender Anhöhe die Ruinen der alten etruskischen Seehandelsstadt Populonia mit Hafen (Porto Baratti), im Osten dehnt sich die Maremma aus. Im Gemeindegebiet mündet der Cornia, der 6 seiner 49 km im Gemeindegebiet verbringt[2], mit beiden Seitenarmen (Cornia canalizzata und Cornia Vecchia) östlich des Ortes ins Tyrrhenische Meer.
Zu den Ortsteilen gehören Baratti, Colmata (2 m, ca. 130 Einwohner), Fiorentina (12 m, ca. 90 Einwohner), Populonia, Populonia Stazione (10 m, ca. 250 Einwohner) und Vignale Riotorto (52 m, ca. 1400 Einwohner).[3]
Die Nachbargemeinden sind Campiglia Marittima, Follonica (GR), San Vincenzo und Suvereto.
Der Hafen Porto Felesia stammt aus römischer Zeit. Nach der Zerstörung von Populonia durch die Langobarden gewann der Ort an Bedeutung und wurde von Pisa im 12. und 13. Jahrhundert mit Stadtmauern ausgestattet.[4] Der Ort wurde 1399 zusammen mit Elba vom Herzog Gian Galeazzo Visconti von Mailand zum Dank für den Verrat Pisas an Gherardo Appiano verliehen und von diesem stärker befestigt. Piombino war seit 1594 Hauptstadt des Fürstentums Piombino, welches außerdem einen großen Teil der Insel Elba umfasste und auf 360 km² 25.000 Einwohner zählte. Der unabhängige Stadtstaat war eines von vielen nur regional bedeutsamen Duodezfürstentümern neben Volterra, San Gimignano und vielen anderen. Nach dem Tode des letzten Fürsten der Appiano (1634) kam der Ort an die Familie Boncompagni-Ludovisi.[4] Napoleon I. verlieh das Fürstentum 1805 als französisches Reichslehen seiner Schwester Elisa Bacciocchi. Die Wiener Kongressakte gab es dem Haus Boncompagni-Ludovisi 1815 wieder zurück. Bis 1860 stand es unter der Hoheit Toskanas, ab 1860 gehörte es zum Königreich Italien.
Im Jahr 1881 hatte Piombino 2763 Einwohner. Danach stieg die Bevölkerungszahl durch die Industrialisierung stetig an und erreichte ihren Höhepunkt in den 1970er Jahren, als der Ort fast 40.000 Einwohner zählte. Nach dem Ende der Hochzeit der Stahlindustrie ging die Einwohnerzahl leicht zurück und liegt heute bei ca. 34.000.
Mit der belgischen Stadt Flémalle in Wallonien hat Piombino eine Gemeindepartnerschaft geschlossen.
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