Rio Mourão

Fluss in Brasilien Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Rio Mourãomap

Der Rio Mourão ist ein Fluss im Inneren des brasilianischen Bundesstaats Paraná.

Schnelle Fakten
Rio Mourão
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Stausee des Rio Mourão für das Wasserkraftwerk Mourão I

Stausee des Rio Mourão für das Wasserkraftwerk Mourão I

Daten
Lage im Inneren von Paraná, Brasilien
Flusssystem Rio Paraná
Abfluss über Rio Ivaí Rio Paraná Rio de la Plata
Ursprung Quelle im Munizip Mamborê
24° 21′ 47″ S, 52° 27′ 28″ W
Quellhöhe 792 m(GoogleMaps)
Mündung in den Rio Ivaí
23° 42′ 20″ S, 52° 6′ 41″ W
Mündungshöhe 278 m(GoogleMaps)
Höhenunterschied 514 m
Sohlgefälle 3,3 
Länge 157 km(Luftlinie Ursprung bis Mündung, errechnet aus Koordinaten: 81 km)
Einzugsgebiet 1652 km²
Linke Nebenflüsse Rio Ranchinho, Rio do Campo
Rechte Nebenflüsse Rio Sem Passo, Córrego Água Sumida
Durchflossene Seen keine
Durchflossene Stauseen UHE Mourão I, PCH Salto Natal
Schiffbarkeit nein
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Etymologie und Geschichte

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Luís António de Sousa Botelho Mourão

Der Generalkapitän des neuerrichteten Kapitanats São Paulo, Luís António de Sousa Botelho Mourão (auch unter seinem Titel Morgado de Mateus bekannt) ließ in den Jahren 1768 bis 1771 sechs Expeditionen zur Erkundung des Landesinneren im Süden des Kapitanats aussenden. Mit dem Ziel Rio Paraná durchquerte die Bandeira von Hauptmann Estevão Ribeiro Baião 1768 das Gebiet zwischen Rio Ivaí und Rio Piquiri. Sie nannten das Gebiet nach ihrem Generalkapitän Campo do Mourão. Hieraus entstand der Name der größten Stadt des Gebiets, Campo Mourão und auch der Name des Flusses.[1]

Die Region entwickelte sich langsam, es entstanden nur einzelne Weiler und kleine Dörfer. Erst 1903 wurde mit der Ankunft einiger Siedlerfamilien in Campo Mourão eine neue Phase der Besiedlung eingeleitet.

Geografie

Lage

Das Einzugsgebiet des Rio Mourão befindet sich auf dem Terceiro Planalto Paranaense (Dritte oder Guarapuava-Hochebene von Paraná) im Gebiet südlich von Maringá nahe der Wasserscheide zwischen Rio Ivaí und Rio Piquiri.[2]

Verlauf

Sein Quellgebiet liegt im Munizip Mamboré auf 792 m Meereshöhe etwa 10 km südöstlich der Ortschaft Mamboré in der Nähe der PR-249.[3]

Der Fluss verläuft in nördlicher Richtung.

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Wasserfall im Parque do Lago Azul an der BR-387 nahe der Staumauer der UHE Rio Mourão I

In seinem Oberlauf durchfließt er die Munizipien Mamboré und Luiziana. Auf 581 m Höhe wird er für das Kraftwerk Mourão I (8 MW) aufgestaut. Anschließend durchfließt er den Parque Estadual Lago Azul bis zur Talsperre des Kraftwerks Salto Natal auf 503 m Höhe.

Kurz vor seiner Mündung liegt linkerhand die Estância Mandituba do Ivaí, eine Ferienhaus- und Freitzeitsiedlung mit unmittelbarem Zugang zum Rio Ivaí, die bei Anglern und Wassersportlern beliebt ist. Er fließt zwischen den Munizipien Engenheiro Beltrão und Quinta do Sol von links auf 278 m Höhe in den Rio Ivaí.[4]

Die Entfernung zwischen Ursprung und Mündung beträgt 81 km.[4] Er ist 157 km lang. Er entwässert ein Einzugsgebiet von 1652 km2.[5]

Munizipien im Einzugsgebiet

Die Liste der Munizipien umfasst nach dem Quellort Mamboré

  • rechts: Luiziana, Quinta do Sol
  • links: Campo Mourão, Peabiru, Engenheiro Beltrão

Zuflüsse

Die wichtigsten der Nebenflüsse sind:

  • rechts: Rio Sem Passo, Córrego Água Sumida
  • links: Rio Ranchinho, Rio do Campo[4]

Wirtschaft

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Rio Mourão: aufgestaut für das Wasserkraftwerk Mourão I

Wasserkraftwerke

  • UHE Mourão I (581 Höhenmeter), aufgestaute Fläche von 12,7 km2[6]
  • PCH Salto Natal (503 Höhenmeter)[4]

Bodennutzung

Das Einzugsgebiet des Rio Mourão war ursprünglich mit Cerrado (Savanne) und Atlantischem Regenwald bedeckt, der aber nur noch unmittelbar am Ufer des Flusses und im Staatspark vorhanden ist. Die heutige Nutzung hat ihren Schwerpunkt auf der Weidewirtschaft, dem Anbau großflächiger Kulturen wie Soja und der Aufforstung mit schnellwachsendem Holz wie Eukalyptus.[7]

Natur und Umwelt

Wasserfälle

  • Salto do Rio Mourão (513 Höhenmeter)
  • Cachoeira Silvolândia (508 Höhenmeter)

Schutzgebiete

Das Umweltschutzgebiet Parque Estadual Lago Azul am Oberlauf des Rio Mourão wurde 1997 eingeweiht. Auf seinen 17 km2 beherbergt es rund um den Stausee des Kraftwerks UHE Mourão I eine weit gespannte Biodiversität. Seinen Namen (deutsch: Blauer See) erhielt es von dem Stausee. Auf dem See werden Wassersportarten wie Jet-Ski, Wasserski, Motorbootfahren, Kanufahren und Hobbyangeln betrieben.[8]

Einzelnachweise

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