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dörfliche Siedlungsform, bei der sich Höfe oder Hofstellen um einen runden oder ovalen Platz gruppieren Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Runddorf ist eine allgemeine Bezeichnung für ein Dorf, das in einer runden oder ovalen Form um einen Platz gebaut ist. Runddörfer gibt und gab es in verschiedenen Regionen zu verschiedenen Zeiten.
Die Wohnhäuser stehen in der Regel mit der Giebelseite um einen Platz, traufständig in Keil- oder Sektorenform. Es gibt historisch verschiedene Bezeichnungen für diesen Siedlungstyp, je nach Region und Entstehungszeit.
Runddörfer sind ein seltener Siedlungstyp (häufiger sind unregelmäßige Dorfformen, sowie Straßen- bzw. Langdörfer). In Mitteleuropa entstanden Runddörfer im Mittelalter vor allem in slawisch besiedelten Gebieten, meist unter deutschen Regionalherrschaften, besonders häufig im Wendland, aber auch in Mecklenburg, Pommern, Brandenburg, dem östlichen Thüringen, und Sachsen und Böhmen.
In Afrika gibt es Runddörfer in traditionell besiedelten Gebieten, ebenso in Brasilien und weiteren Ländern. In Nord- und Südamerika ist diese Dorfform aus präkolumbianischer Zeit bekannt.
Die Gründe für die Entstehung der slawischen Runddörfer ist bisher nicht bekannt. Sie entstanden aber vor allem in den westlichsten slawischen Gebieten in direkter Nähe zu dichter besiedeltem deutschsprachigen Siedlungen.
Die Entstehungszeit lag frühestens im 13. Jahrhundert, da dort bisher keine typisch slawische Keramik aus der vorhergehenden Zeit gefunden wurde.
Die meisten Runddörfer finden sich im Wendland westlich der Elbe um Lüchow, unmittelbar an deutsches Siedlungsgebiet grenzend.
Auch im westlich angrenzenden Gebiet um Uelzen gibt es einige Runddörfer, die teilweise slawische Namen tragen.
Im Südwesten Mecklenburgs an der Grenze zu deutsch besiedeltem Gebiet gab es einige Runddörfer, die jedoch inzwischen überformt wurden.[1]
Auch im Warnowgebiet waren einige Runddörfer bekannt.[2]
Im westlichen Brandenburg gab es einige Runddörfer. Diese wurden später überformt und haben dann überwiegend die Form von Sackgassendörfern angenommen. Der Zugang zum Dorfinneren wurde dann wie die Spitze eines Dorfangers, so dass sich für das Dorf eine Tränenform ergibt. Die Häuser stehen fast immer traufständig. In einigen Fällen wurden Kirchen auf der Mitte des Platzes errichtet. Die ältesten Erwähnungen sind erst aus dem 14. Jahrhundert erhalten.
inzwischen meist Sackgassendörfer
Louisendorf in NRW am linken unteren Niederrhein. Das Dorf ist zwar nicht rund, sondern quadratisch, aber sonst treffen die Eigenschaften eines Runddorfes zu. Die Neugründung von 1820 besteht aus einem Straßenkarree mit einer Kirche auf dem mittleren Platz.
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