SARS-CoV-2-Variante Delta
Variante des Coronavirus SARS-CoV-2 / aus Wikipedia, der freien encyclopedia
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Die SARS-CoV-2-Variante Delta, nach der Pango-Nomenklatur auch als B.1.617.2 bezeichnet, ist eine Variante des Betacoronavirus SARS-CoV-2. Ihr gehören sämtliche Untervarianten AY.* an, die lt. PANGO-Nomenklatur auch als B.1.617.2.* bezeichnet werden. Das erste Auftreten wurde für den Oktober 2020 in Indien[1] im Bundesstaat Maharashtra nachgewiesen,[2] entstanden ist sie durch Mutationen als Untervariante von B.1.617.[1] Sie wurde Mitte Mai 2021 von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als besorgniserregende Variante (Variant of Concern, VOC) eingestuft.[1]
In Indien verursachte die Variante Delta im April und Mai 2021 eine mehr als dreimal so hohe zweite COVID-19-Welle wie jene vom Herbst 2020.[3] Ab Juli 2021 war Delta die bestimmende Variante weltweit[4] und in Europa;[5] in Deutschland hatte sie Ende August 2021 einen Anteil von 99,3 %.[6] Zum Jahreswechsel 2021/22 wurde Delta zunehmend von der neu aufgetretenen Omikron-Variante verdrängt; ab April 2022 wurden praktisch keine Delta-Infektionen mehr in Deutschland registriert.[7]
Mit der Delta-Variante Infizierte stecken im Mittel mehr als doppelt so viele Menschen an wie mit dem Wildtyp von SARS-CoV-2 Infizierte. Die Dauer von der Ansteckung bis zum Nachweis der Viren ist dabei im Schnitt von sechs auf vier Tage verkürzt.[8] Eine Studie aus China, die während eines Ausbruchs der Delta-Variante, das Zeitintervall von der Exposition einer unter Quarantäne gestellten Population bis zum ersten positiven Ergebnis der Polymerase-Kettenreaktion (genauer: RT-PCR) untersuchte, stellte fest, dass die Viruslast bei einer Delta-Infektion etwa 1200-mal höher war, als bei anderen VOC-Varianten des SARS-CoV-2;[9] ein Sachverhalt der darauf hindeutet, dass die Delta-Variante in der Lage sein könnte, sich schneller zu replizieren und in den frühen Stadien der Infektion infektiöser sein könnte als die nicht besorgniserregenden Varianten von SARS-CoV-2 („Non-VOC's“).[10] Das Risiko wegen eines schweren Krankheitsverlaufs von COVID-19 in ein Krankenhaus eingewiesen zu werden, ist bei einer Infektion mit der Variante Delta etwa doppelt so hoch wie bei einer Infektion mit der Alpha-Variante.[11]
Impfungen verhindern Infektionen mit der Delta-Variante mindestens in etwa der Hälfte der Fälle.[12] Das Risiko, schwer krank zu werden oder zu sterben, ist im Mittel für ungeimpfte Personen mehr als zehnmal höher als bei geimpften,[13] im höheren Alter lässt die Schutzwirkung der Impfungen nach.[14] Mit den bisherigen COVID-19-Impfstoffen übertragen geimpfte Personen das Virus in ähnlichem Maße wie ungeimpfte, so die WHO im August 2021.[15]
Ab Ende November 2021 verbreitete sich weltweit die SARS-CoV-2-Variante Omikron und setzte sich zum Jahreswechsel 2021/22 Zug um Zug gegen die Variante Delta durch. Am 7. Juni 2022 stufte die WHO die Variante Delta als „Previously circulating VOC“ zurück.[16]