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französischer Kampfsport Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Das Savate-Boxe Française (Savate ist frz. für ‚abgetragener Schuh‘) ist ein französischer Kampfsport.
Ursprünglich wurde diese Kampfsportart von französischen Seeleuten aus Marseille ausgeübt. Die französischen Soldaten zur Zeit der Französischen Revolution (1789–1799) wurden ebenfalls im Savate ausgebildet. Anfang des 19. Jahrhunderts war das Savate, das in einigen Gegenden auch Chausson („Hausschuh“) genannt wurde, in der Unter- und Halbwelt Frankreichs als Kampftechnik weit verbreitet.
Um 1820 begann sich auch die bessere Gesellschaft für das Savate zu interessieren. Selbst Fechtschulen nahmen das Savate in ihr Programm auf.
Michel Casseux (1794–1869, auch bekannt als le Pisseux) eröffnete 1825 das erste Trainingszentrum für Savate. Er stellte dabei auch die ersten Regeln auf; Techniken wie zum Beispiel Kopfstöße waren verboten. Dennoch konnte der Sport durch Casseux nicht von dem Ruf des Schlägertums befreit werden, da Schläge noch mit der offenen Hand ausgeführt wurden.
Um 1830 vereinigte Charles Lecour (1808–1894) das Savate mit dem englischen Boxen. Ab diesem Zeitraum nannte man es auch Boxe Française. Daraufhin wurde Savate zu einer beliebten Sportart, die sogar an Schulen unterrichtet wurde.
Durch die beiden Weltkriege zwischen 1914 und 1945 verringerte sich die Anzahl der Savate praktizierenden Sportler erheblich. Savate wurde als Demonstrationssportart bei den Olympischen Spielen in Paris 1924 einer breiten internationalen Öffentlichkeit vorgestellt. Auf Betreiben des Grafen Baruzi erholte sich die Savate-Gemeinde nach 1945 so weit, dass 1985 der B.F.-Savate-Verband gegründet wurde, dem auch die französischen Stockkampf-Varianten Baton und Canne zugeordnet sind.
Am 1. März 2008 wurde das Boxe Française Savate von der Fédération Internationale du Sport Universitaire (FISU) anerkannt. Die erste Universitäts-Weltmeisterschaft fand im Juni 2010 in Nantes statt.
Beim Savate-Boxe Française wird mit Faustschlägen und Fußtritten gekämpft. Es unterscheidet sich von anderen schlaglastigen Kampfstilen wie Kickboxen oder dem Karate durch die Ausführung der Techniken. Als Bekleidung werden Boxhandschuhe, Schuhe und der typische Intégrale-Anzug (frz. tenue intégrale bedeutet etwa „vollständiger Anzug“) vorgeschrieben.
Es gibt folgende Technik-Gradierungen:
Diese werden in Form eines Aufnähers der entsprechenden Farbe auf der Sportkleidung getragen.
Savate-Boxe Française ausübende Sportler(innen) werden als „Boxer“ (franz.: Tireuse oder Tireur) bezeichnet. Wettkämpfe finden wie beim Boxen in einem Ring statt, im Assaut kann der Ring durch andere Markierungen ersetzt werden. Wettkämpfe werden in drei unterschiedlichen Kategorien ausgetragen:
Die Grundstellung beim Savate-Boxe Francaise entspricht der im englischen Boxen. Aus dieser Stellung können alle zur Verfügung stehenden „Waffen“ (vordere und hintere Hand, vorderes und hinteres Bein) eingesetzt werden. Legitime Trefferflächen im Wettkampf sind:
Trefferebenen sind:
Folgende Techniken können beim Savate-Boxe Francaise ausgeführt werden:
Plume | bis 56 kg |
Léger | 56–60 kg |
Super-léger | 60–65 kg |
Mi-moyen | 65–70 kg |
Super mi-moyen | 70–75 kg |
Moyen | 75–80 kg |
Mi-lourd | 80–85 kg |
Lourd | über 85 kg |
Mouches | bis 48 kg |
Coqs | 48–52 kg |
Plumes | 52–56 kg |
Legers | 56–60 kg |
Super-Legers | 60–65 kg |
Mi-Moyen | 65–70 kg |
Super-Mi-Moyens | 70–75 kg |
Moyen | über 75 kg |
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