Temple de Saint-Gervais
Kirche in Genf, in der Schweiz / aus Wikipedia, der freien encyclopedia
Der Temple de Saint-Gervais ist ein protestantisches Kirchengebäude in Genf, das nach dem heiligen Gervasius benannt ist. Die Grundmauern sind das Überbleibsel einer grossen Grabkirche aus dem 5. Jahrhundert am rechten Ufer der Rhone, kurz nachdem diese den Genfer See verlässt. Eine an der Aussenwand der Apsis angebrachte Tafel erinnert daran.[1]
Der Grossteil der heutigen Kirche entstand in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts im gotischen Stil. Im Zuge der Reformation wurde die Kirche 1535 umgestaltet, wobei die meiste vorreformatorische Kirchenausstattung wie Altäre und Heiligenbilder entfernt wurde. Dennoch gibt es eine bedeutende Sammlung mittelalterlicher Kunstwerke, die aus diesem Gebäude stammen, wie in sonst keiner Kirche in Genf. Hervorzuheben sind die Wandmalereien, die im frühen 20. Jahrhundert bei Restaurierungsarbeiten freigelegt werden konnten und dem Kircheninnern sein heutiges Gepräge verleihen.
Eine grosse Renovierung fand zwischen 1993 und 2000 statt, bei der auch die heutige Felsberg-Orgel installiert wurde. Ansonsten wurden keine baulichen Strukturen verändert mit Ausnahme der Krypta, in der archäologische Ausgrabungen durchgeführt wurden. Das Kirchengebäude steht unter nationalem Kulturgüterschutz, Kategorie A mit nationaler Bedeutung[2], und gilt als eines der wichtigsten Genfer Baudenkmäler. Die Kirchgemeinde gehört zur Église Protestante de Genève.