Ukrainisierung
aus Wikipedia, der freien encyclopedia
Ukrainisierung (ukrainisch українізація/ukrajinisazija) bezeichnet meist eine von ungesteuerten Transkulturationsprozessen zu unterscheidende Assimilationspolitik und Sprachenpolitik, Maßnahmen des Nation Building oder Maßnahmen zur Ethnisierung, die den Gebrauch der ukrainischen Sprache und mit ihr die Wirkung der ukrainischen Kultur verstärken und erweitern. Zur Zeit der Sowjetunion wechselten mehrere Phasen der Ukrainisierung und Russifizierung miteinander ab, die den Zusammenhalt der Sowjetunion und ihre Akzeptanz stärken sollten.
Seit dem Konflikt mit Russland 2014 hat der Begriff eine politische Komponente gewonnen (Westbindung, Demokratisierung und Abgrenzung zu Russland).[1] Der Ukrainisierung entspricht meist eine Entrussifizierung oder Rückgängigmachung früherer Russifizierungsmaßnahmen. Ukrainisierung ist grundsätzlich mit Minderheitenschutz und der Anerkennung offizieller Zweitsprachen oder Regionalsprachen nach der Europäischen Charta für Minderheiten- und Regionalsprachen vereinbar, kann aber auch den Charakter der Unterdrückung und Diskriminierung von Minderheitensprachen annehmen.
Ukrainisierungsmaßnahmen haben nach Aussagen von Kritikern das Ziel, das Russische aus der Öffentlichkeit zu verdrängen.[2]