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japanische Aktiengesellschaft Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Das Unternehmen Yamaha Corporation (englisch für japanisch ヤマハ株式会社 Yamaha kabushiki-gaisha) ist eine japanische Aktiengesellschaft mit Hauptsitz in Hamamatsu. Der im Nikkei 225 gelistete Mischkonzern bietet viele Produkte und Dienstleistungen an, vorwiegend aus den Bereichen Musikinstrumente, Elektronik und HiFi. Das Logo mit den drei Stimmgabeln symbolisiert das ursprüngliche Geschäftsfeld der Musikinstrumente.
Yamaha | |
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Rechtsform | Kabushiki-gaisha (Aktiengesellschaft) |
ISIN | JP3942600002 |
Gründung | 1887; AG seit 12. Oktober 1897[1] |
Sitz | Hamamatsu, Shizuoka, Japan |
Leitung | Takuya Nakata (Präsident) |
Mitarbeiterzahl | 20.027 (2023)[2] |
Umsatz | 451 Mrd. JPY (2,7 Mrd. EUR) (2023)[2] |
Branche | Musikinstrumente (67 %)[2], Unterhaltungselektronik (24 %)[2] |
Website | yamaha.com |
Im Gründungsjahr 1887 baute Torakusu Yamaha sein erstes Instrument, ein Harmonium. Im 20. Jahrhundert folgten zahlreiche andere Musikinstrumente.[3] Seinen heutigen Namen hat der Konzern seit 1987, als das 100-jährige Jubiläum gefeiert wurde. Bei Tochtergesellschaften wurde der Name Yamaha schon früher verwendet, so auch bei der 1955 gegründeten Yamaha Motor Company. Diese ist heute ein eigenständiger Konzern, an der die Yamaha Corporation noch knapp 5 Prozent der Aktien hält.[4]
Die Gründung von Yamaha wird auf das Jahr 1887 datiert. In diesem Jahr baute Torakusu Yamaha sein erstes Harmonium. Zuvor hatte er den Auftrag bekommen, in der Grundschule von Hamamatsu das amerikanische Harmonium zu reparieren. Er war von der Konstruktion so fasziniert, dass er sich zusammen mit einem Helfer 36 Tage lang mit dem Instrument beschäftigte.[5] Er entwickelte die Vision, dass künftig in jeder Grundschule in Japan ein Harmonium stehen würde und dass diese Instrumente in Japan hergestellt werden sollten.[6] Er fertigte Zeichnungen an und baute anschließend mit seinem Assistenten ein ähnliches Instrument. Die beiden trugen angeblich ihren Prototyp an einer Tragestange aufgehängt rund 250 Kilometer weit und teils über steile Berge hinweg von Hamamatsu nach Tokio, um das Instrument im dortigen neu gegründeten Konservatorium begutachten zu lassen. Immerhin gab es auf dem letzten Drittel der Strecke die Eisenbahnverbindung von Odawara nach Tokio.[6] Das Instrument war jedoch schlecht gestimmt und wurde deshalb abgelehnt. Daraufhin erarbeitete sich Yamaha am Konservatorium theoretische Kenntnisse und arbeitete vier Monate lang von früh bis spät, bis es ihm gelang, ein brauchbares Harmonium herzustellen.[7] Das Fachbuch The Piano: An Encyclopedia will allerdings von dem heroischen Gewaltmarsch mit dem Harmonium als Gepäck nichts wissen. Es berichtet nur, der Präsident des Konservatoriums in Tokio habe Yamaha zur Weiterbildung nach Tokio eingeladen, nachdem er von dessen Versuch erfahren hatte, ein Harmonium zu bauen, und Yamaha sei der Einladung gefolgt.[5]
Yamahas Unternehmen in Hamamatsu hieß zunächst Yamaha Hukin Seizo-sho, was so viel wie „Yamaha Orgelmanufaktur“ bedeutet.[8] 1889 wurde sie als Kapitalgesellschaft eingerichtet[8] und hatte rund 100 Mitarbeiter. 1889 wurden bereits 250 Harmonien gebaut.[5] Das junge Unternehmen profitierte davon, dass Hamamatsu im selben Jahr an das Eisenbahnnetz angeschlossen wurde und einen wirtschaftlichen Aufschwung erlebte.[5] 1891 wurde das Unternehmen umbenannt in Yamaha Gakki Seizo-sho, sinngemäß „Yamaha Musikinstrumentenbau“.[8] 1892 exportierte das Unternehmen bereits 78 Harmonien.[5]
Am 12. Oktober 1897 wurde das Unternehmen in eine Aktiengesellschaft umgewandelt und umbenannt in Nippon Gakki K.K., wörtlich „Japan Musikinstrumente AG“. Sie behielt diesen Namen 90 Jahre lang, bis 1987. Torakusu Yamaha wurde der erste Präsident des Unternehmens. Er leitete das Unternehmen bis zu seinem Tod im Jahr 1916.
Im Jahr 1898 entwickelte das Unternehmen sein erstes Logo. Das Bildmotiv war ein von Ornamenten umrankter drachenähnlicher Vogel, eine Art chinesischer Phönix, der eine einzelne große Stimmgabel im Schnabel hält. Erst 1916 entstand die Bildmarke mit den drei sich kreuzenden Stimmgabeln, 1967 kam der umrahmende Kreis hinzu.[9]
In den ersten Jahrzehnten war das Wachstum von Nippon Gakki davon begünstigt, dass es nur wenig Konkurrenz in Japan gab.[5] 1927 erwuchs ein Konkurrent am selben Ort, als die Klavierbaugesellschaft Kawai ebenfalls in Hamamatsu entstand. Deren Gründer Koichi Kawai hatte 1897 als elfjähriger Lehrling bei Nippon Gakki angefangen und später in dem Unternehmen eine Schlüsselrolle als genialer Techniker gespielt.[10] 1933 beherrschte Nippon Gakki den japanischen Klaviermarkt mit einem Marktanteil von rund 85 Prozent.[5]
Quelle: u. a.[14]
Zum Konzern Yamaha Corporation gehören 63 Tochtergesellschaften (Stand 2019),[1] unter anderem:[26]
Zur Unternehmensgruppe Yamaha Corporation gehören außer der eigenen Marke Yamaha, die sie mit der Yamaha Motor Company teilt, auch die folgenden Marken:[27]
Als die Yamaha Motor Company am 1. Juli 1955 gegründet wurde, handelte es sich um eine Ausgliederung der kurz zuvor gegründeten Motorrad-Sparte des Unternehmens Nippon Gakki, wie die Yamaha Corporation damals noch hieß. Genichi Kawakami, Präsident von Nippon Gakki, hatte am 7. November 1953 gegenüber dem Vorstand angeordnet, dass künftig Motorräder produziert werden sollten. Die Entwicklungsarbeit für das erste Motorradmodell YA-1 fand noch bei Nippon Gakki statt, noch vor der Gründung der Yamaha Motor Company, die dann die Produktion der YA-1 übernahm. Das neue Unternehmen war eine Tochtergesellschaft von Nippon Gakki. So war Genichi Kawakami zugleich Präsident von Nippon Gakki und der erste Präsident der Yamaha Motor Company.[17] Er spielte noch jahrzehntelang in dem Konzern eine beherrschende Rolle, trieb beharrlich dessen Expansion voran und galt bei den Angestellten als der „Kaiser“.[16]
Die schrittweise Loslösung der Yamaha Motor Company von der Muttergesellschaft zog sich über Jahrzehnte hin. Ab 1966 organisierte Yamaha Motor den Export der eigenen Produkte unabhängig von Nippon Gakki.[28] Ein weiterer Schritt war die Aufspaltung der Yamaha International Corporation im Jahr 1977. Diese war 1960 ebenfalls als Tochtergesellschaft von Nippon Gakki gegründet worden und vertrieb zunächst auch die Produkte von Yamaha Motor in den USA.[29] 1977 wurden die für Yamaha Motor arbeitenden Geschäftsbereiche der Yamaha International Corporation ausgegliedert und in die neu gegründete Yamaha Motor Corporation, USA eingebracht,[30][31] eine Tochtergesellschaft von Yamaha Motor.[32] Die restliche Yamaha International Corporation mit den musikbezogenen Aktivitäten wurde später umbenannt in Yamaha Corporation of America.[33] Ab 1981 konnte Yamaha Motor gusseiserne Teile für Motorräder (zum Beispiel Zylinderköpfe) in eigener Verantwortung herstellen und dafür eine eigene, neu errichtete Fabrik nutzen.[34] Nippon Gakki und Yamaha Motor blieben auch danach noch eng verbunden, zum Beispiel wurde nach wie vor Personal zwischen den Unternehmen ausgetauscht.[35]
Im Geschäftsbericht 2007 der Yamaha Corporation (betreffend das Geschäftsjahr 2007, das am 31. März 2007 endete) wurde Yamaha Motor noch immer als Tochtergesellschaft geführt.[36] Zugleich wurde ein Verkauf von Anteilen an Yamaha Motor angekündigt, der das Ausscheiden von Yamaha Motor aus dem Kreis der konsolidierten Tochterunternehmen zur Folge haben würde. Dieser Schritt wurde mit dem starken Wachstum von Yamaha Motor begründet.[36] Der Verkauf des Aktienpakets fand im Mai 2007 statt.[37]
Heute ist Yamaha Motor ein eigenständiger Konzern neben dem Konzern Yamaha Corporation. In den Geschäftsberichten der Yamaha Corporation wird Yamaha Motor seit 2010[38] als „ehemalige Tochtergesellschaft“ bezeichnet.[39] Der Konzern Yamaha Motor hat seine einstige Muttergesellschaft längst überflügelt, mit mehr als doppelt so vielen Mitarbeitern, mehr als doppelt so vielen Tochterunternehmen und fast dem vierfachen Umsatz im Vergleich zur Yamaha Corporation (Stand 2019).[40]
Die beiden Konzerne teilen den gemeinsamen Markennamen Yamaha und kooperieren vor allem in diesem Bereich mit dem Ziel, die gemeinsame Marke Yamaha zu stärken,[41] deren Wert im Jahr 2018 rund 1 Milliarde US-Dollar betrug.[41] So haben sie im Jahr 2007[41] ein Joint Brand Committee eingerichtet, das sich unter dem Motto Two Yamahas, One Passion („Zwei Yamahas, eine Leidenschaft“) um die Pflege der gemeinsamen Marke kümmert.[41] Die beiden Yamahas mit den verschiedenen Geschäftsbereichen „Musik“ und „Motoren“ versuchen den verbindenden Slogan Two Yamahas, One Passion auch aktiv in die Öffentlichkeit zu bringen. Zu diesem Zweck wurde im Oktober 2018 ein Event in Tokio veranstaltet, bei dem der Musiker Francesco Tristano und fünf bekannte MotoGP-Fahrer, darunter Valentino Rossi, zusammen auf der Bühne auftraten.[42]
Ein Beispiel für die kooperative Nutzung der gemeinsamen Marke ist die vielfache Verlinkung der Yamaha Motor Company auf Websites der Yamaha Corporation. Auf der globalen Website sowie in den länderspezifischen Versionen für die USA und Länder in Europa erscheint jeweils auf allen einzelnen Webseiten, neben anderen Logos, auch das Logo von Yamaha Motor zusammen mit dem Bild eines Motorrads. Von dort gelangt der Nutzer mit nur einem Klick zum Internetauftritt von Yamaha Motor.[43] Umgekehrt wird auf länderspezifischen Websites von Yamaha Motor vielfach ein Link zur Yamaha Corporation angeboten – vergleichsweise unauffällig und mit der Beschriftung „Yamaha Music“.[44] Ein Link zu „Yamaha Music“ ist auch in der Länderauswahl-Seite von Yamaha Motor enthalten.[45]
Die beiden Konzerne verwenden ähnliche Logos, die sich abgesehen von der Farbe nur geringfügig unterscheiden.[9] Als Zeichen der Verbundenheit wurde zudem ein Logo für den „zweifachen“ Geburtstag von Yamaha am 12. Oktober (Gründungstag der Yamaha Corporation) und am 1. Juli (Gründungstag der Yamaha Motor Company) geschaffen. Die Grafik fasst diese Tage zu einem Yamaha Day zusammen, mit beiden Logos und der Erläuterung Birthday of Yamaha, October 12 & July 1. Sie wird bei Feiern zu beiden Geburtstagen eingesetzt.[46][47]
Die Zusammenarbeit und ein gewisses Maß an gegenseitiger Überwachung („Monitoring“) drücken sich auch darin aus, dass die Konzerne jeweils Aktien des Schwesterkonzerns halten und Führungskräfte aus dem jeweils anderen Yamaha-Konzern in den eigenen Vorstand einbeziehen.[48] Die Yamaha Corporation hält 9,92 % der Aktien der Yamaha Motor, mehr Aktien hält nur The Master Trust Bank of Japan (Stand 30. Juni 2019).[4] Die Yamaha Motor hält ihrerseits 5,7 % der Aktien der Yamaha Corporation und nimmt damit den dritten Rang unter den Investoren ein (Stand 31. März 2018).[49]
Dem neunköpfigen Vorstand der Yamaha Corporation gehört als einer von sechs sogenannten Outside Directors auch Yoshihiro Hidaka an, der Präsident und Vorstandsvorsitzende von Yamaha Motor (Stand Juni 2018).[50] Umgekehrt ist Takuya Nakata, der Präsident der Yamaha Corporation, einer der vier Outside Directors im elfköpfigen Vorstand der Yamaha Motor Company (Stand März 2019).[51]
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