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Škoda Elektra

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Als Škoda Elektra werden die Niederflur-Straßenbahn-Fahrzeugtypen 06T, 10T, 13T, 14T, 16T und 19T des tschechischen Fahrzeugherstellers Škoda Transportation bezeichnet. Die Fahrzeuge basieren alle (außer 10T) auf dem 05T und in weiterer Folge (wie auch der 10T) auch auf dem Škoda 03T und kommen in Portland (Oregon), Tacoma, Cagliari, Prag, Brünn und Breslau zum Einsatz.[1]

Der Škoda Elektra ist ein Teilniederflurfahrzeug mit einem Niederfluranteil von 40 bis 70 % und ist sowohl als Ein- (13T, 14T, 16T) als auch als Zweirichtungsfahrzeug (06T, 10T, 19T) im Einsatz. Die Kopfteile der neueren Serien 13T, 14T, 16T und 19T wurden von Porsche Design gestaltet. Produziert wurden die Fahrzeuge im Škoda-Werk Plzeň.

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10T für Portland (Oregon) und Tacoma

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Typ 10 T in Portland (USA)

Die Škoda Elektra 10T sind die Zweirichtungsvariante des Škoda 03T. Es wurden insgesamt 10 Garnituren dieses Typs gebaut, welche in den USA in den Städten Portland (Oregon) und Tacoma zum Einsatz kommen. Es handelt sich um dreiteilige Straßenbahnwagen.

Prototyp 05T „Vektra“

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2003 wurde von Škoda Transportation der Škoda 05T (oder auch Škoda Vektra, von Velkokapacitní tramvaj, auf Deutsch Straßenbahnwagen mit großem Fassungsvermögen) vorgestellt. Dieses Modell ist ein fünfgliedriger, sechsachsiger Niederflur-Multigelenkwagen und basiert auf dem Škoda 03T.

Gebaut wurde ein Prototyp im Škoda-Werk Plzeň und wurde mit der Betriebsnummer 112 auf dem Netz der Straßenbahn Plzeň ausführlich getestet. Auch wenn viele Komponenten die gleichen sind wie beim Vorgänger 03T, gibt es einige Neuerungen. Während die Bug- und Heck- und Niederflurteile bereits vorhanden waren, musste das Mittelteil neu konstruiert werden. Die elektrische Ausrüstung, die sich wie auch beim 03T auf dem Dach befindet, stammt diesmal von Škoda selbst und nicht mehr von ELIN EBG Traction. Mit einer Länge von 31,93m war er der bis zum damaligen Zeitpunkt längste Straßenbahnwagen, der je in Tschechien gebaut wurde.[3]

2004 kam der Wagen erstmals probeweise in den Fahrgastbetrieb, 2005 erhielt er die Zulassung, wurde allerdings zwischendurch immer wieder auf längere Zeit abgestellt und war nicht planmäßig im Einsatz anzutreffen. Aufgrund der hohen Achslast war der Verschleiß sowohl am Fahrzeug als auch an den Schienen hoch, was ein weiterer Grund für die seltenen Einsätze war.

Der Triebwagen wurde nicht von den städtischen Verkehrsbetrieben übernommen, sondern blieb in Besitz von Škoda. Im März 2009 wurde das Fahrzeug vom Netz der Pilsner Straßenbahn abtransportiert und ins Škoda-Werk gebracht.[3]

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06T für Cagliari

Die sardinische Stadt Cagliari bestellte im Frühjahr 2004 sechs Zweirichtungsfahrzeugen des Typs 06T für rund 13,1Millionen Euro für ihre neue Stadtbahn. Der Vertrag umfasste die Option auf sieben weitere Fahrzeuge, von denen drei im Januar 2006 abgerufen und bis Ende 2007 ausgeliefert wurden.[4]

Diese Triebwagen basieren zwar auf dem 05T, es gibt aber deutliche Unterschiede. Die Fahrzeuge des Typs 06T sind Zweirichtungsfahrzeuge, klimatisiert und verfügen über Laufgestelle in der atypischen Spurweite von 950mm, können aber auch problemlos mit Meterspur-Laufgestellen ausgestattet werden.[5] Das Mittelteil wurde überarbeitet und ist nun ohne Stufe erreichbar, auch die Fußbodenhöhe der Endteile konnte von 780mm auf 620mm gesenkt werden. Zusätzlich sind die Wagen mit Überwachungskameras ausgerüstet.[5]

14T für Prag

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Die Škoda 14T sind die Variante für die Prager Straßenbahn. Abgesehen von den neuen, von Porsche Design gestalteten Bug- und Heckelementen gibt es auch einige technische Unterschiede zu den Vorgängern, beispielsweise das angetriebene Laufgestell des Mittelteils, um die starken Steigungen im Prager Straßenbahnnetz (bis zu 85[7]) problemlos bewältigen zu können. Die Fahrzeuge verfügen über eine klimatisierte Fahrerkabine sowie Überwachungskameras.[7]

Mitte Dezember 2005[8] wurde der erste Wagen mit der Betriebsnummer 9111 an die Dopravní podnik hlavního města Praha (Verkehrsgesellschaft der Hauptstadt Prag) ausgeliefert. Der letzte der insgesamt 60 Wagen, 9170, kam im März 2010 nach Prag. Als Nachfolger wurden bei Škoda Transportation 15T „ForCity“ bestellt.

2014 wurden im Fahrzeugrahmen eines 14T Risse entdeckt, was zur temporären Abstellung der Fahrzeuge führte. Ab 2016 wurden 57 der Fahrzeuge modernisiert, inklusive Sanierung der und Anpassungen im Innenraum.[9] Dabei erhielten die Fahrzeuge auch ein neues Farbschema.

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13T für Brünn

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Die Škoda 13T sind von der Bauart 14T abgeleitete Einheiten für die Brünner Straßenbahn.

Ein Unterschied aus Fahrgastsicht zu den Prager 14T ist die erste Tür, die bei den 13T auch für den Fahrgastwechsel genutzt wird und daher in den Fahrgastraum führt, während sie bei den 14T nur den Zugang zum Führerstand bildet.

Im Juni 2021 gab die Brünner Bürgermeisterin bekannt, dass die ersten Triebwagen einer Hauptuntersuchung (nach 600000km) unterzogen werden und damit auch eine Modernisierung einhergeht. So wird der Innenraum näher an die EVO2 herangebracht, die Sitze gleich wie bei diesen bezogen und die Farbgebung wurde angepasst: Statt den silbernen Elementen dominieren nun weiße Flächen.[11]

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16T für Breslau

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Die 16T sind die Variante des 14T für die Straßenbahn Breslau. Das Außendesign entspricht dem der Wagen für Prag und Brünn, allerdings ist die Lackierung im für die Breslauer Straßenbahn typischen Blau gehalten.

Im März 2005 unterzeichneten die MPK Wrocław (Verkehrsbetriebe Breslau) mit Škoda Transportation einen Vertrag über die Lieferung von acht Triebwagen, im November desselben Jahres einen weiteren über die Lieferung von neun zusätzlichen. Der erste Wagen wurde im Dezember 2006 ausgeliefert, der letzte im November 2007.[13] Der Preis pro Fahrzeug betrug 1,72 Mio. Euro.

Bei der Breslauer Variante ist das mittlere Laufgestell im Vergleich zur Brünner und Prager Version nicht angetrieben, daher ist auch der Mittelteil ohne Stufen erreichbar und der Niederfluranteil erhöht sich auf 65 %.

2022 wurden die 16T modernisiert, wobei eine Reihe von technischen Komponenten wie Traktionsumrichter, Stromrichter und Steuergeräte getauscht worden sind. Darüber hinaus erhielten die Fahrzeuge eine Fahrgastklimaanlagen und LED-Beleuchtung sowie eine neue Außengestaltung.[14]

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19T Zweirichtungsversion für Breslau

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Die Škoda 19T sind die Zweirichtungsvariante der 16T und abgesehen von einem zusätzlichen Führerstand und Türen auf beiden Seiten weitgehend mit diesen identisch.

2009 wurde von MPK Wrocław (Verkehrsbetriebe Breslau) mit Škoda Transportation ein Vertrag über die Lieferung von 28 Triebwagen unterschrieben, danach wurden drei weitere bestellt. Die Auslieferung der ersten beiden Wagen erfolgte im Dezember 2010, bis November 2011 wurden 31 Fahrzeuge geliefert. Sie waren ursprünglich für die Tram Plus-Linien 31, 32 und 33 vorgesehen und kamen anfangs auch nur auf diesen zum Einsatz. Ab 2016 waren sie auch auf anderen Linien anzutreffen.[16]

2024 wurde bekannt gegeben, dass die Wagen generalüberholt und modernisiert werden sollen. Dies umfasst eine technische Generalsanierung und Austausch von Komponenten, dabei auch u.a. die Modernisierung der Führerstände sowie Kameras statt Außenspiegel. Zunächst sollen sechs Wagen erneuert werden, eine Option umfasst die Gesamtflotte.[17]

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Variantenübersicht

Weitere Informationen Typ, Einsatzort ...
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Commons: Škoda 05T – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Commons: Škoda 06T – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Commons: Škoda 13T – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Commons: Škoda 14T – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Commons: Škoda 16T – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Commons: Škoda 19T – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Anmerkungen

  1. Die ersten beiden Fahrzeuge, 3001 und 3002, wurden schon 2006 gebaut. Abgesehen von diesen beiden Fällen ist das Lieferjahr mit dem Baujahr identisch.

Einzelnachweise

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