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2. Westfälisches Husaren-Regiment Nr. 11

Kavallerieverband der Preußischen Armee (1813–1918) Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

2. Westfälisches Husaren-Regiment Nr. 11
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Das 2. Westfälische Husaren-Regiment Nr. 11 war ein Kavallerieverband der Preußischen Armee.

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„Tanzhusaren“: Postkarte aus Anlass der Verlegung des Husarenregiments nach Krefeld (1906)

Geschichte

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Arthur Nikutowski: Cavallerie­verladung durch Hessenböcke, Verladung von Pferden des 2. Westfälischen Husaren-Regiments Nr. 11 in Waggons der Bergisch-Märkischen Eisenbahn zur Mobilisierung des preußischen Heeres im Deutschen Krieg, Illustration in der Zeitschrift Die Gartenlaube, Düsseldorf 1866

Der Verband wurde nach den Befreiungskriegen gegen Napoleon Bonaparte am 8. Dezember 1813 in Düsseldorf im gerade gebildeten Generalgouvernement Berg als „1. Husaren-Regiment“ aus den Resten der Kavallerie des ehemaligen Großherzogtums Berg aufgestellt. Im Jahre 1860 wurde das Regiment im Zuge einer weitgreifenden Umbenennung preußischer Regimenter umbenannt in „2. Westphälisches Husaren-Regiment (Nr. 11)“.[1] Ab 1906 wurde das Regiment scherzhaft auch mit dem Spitznamen „Krefelder Tanzhusaren“ bedacht, nachdem es von Düsseldorf nach Krefeld verlegt worden war. Das Regiment war in Düsseldorf in der Neustadt an der Neusser Straße stationiert; für eine Eskadron wurde 1893 westlich der Roßstraße eine eigene Kaserne auf dem Grundstück des heutigen Landesbetriebs Information und Technik NRW gebaut. In Krefeld war dann das ganze Regiment in der neu errichteten Kaserne an der heutigen Westparkstraße stationiert.

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Umzug nach Krefeld

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Am 2. April 1906 führte Kaiser Wilhelm II. das Regiment nach Krefeld.

Bei einem Besuch, den Kaiser Wilhelm II. der Stadt Krefeld zu deren 200-Jahr-Feier der Zugehörigkeit zu Preußen im Jahr 1902 abstattete, gab dieser scheinbar spontan das Versprechen ab, Krefeld zur Garnisonsstadt zu machen. Bei einem Festbankett hatten sich die Ehrenjungfern aus der Krefelder Oberschicht zuvor darüber ausgelassen, dass ihnen in Krefeld keine Tänzer zur Verfügung stünden. Daraufhin versprach der Kaiser, geeignete Tänzer zu schicken. Was man zunächst für einen Scherz gehalten hatte, wurde noch am gleichen Abend durch den kommandierenden General des VII. Armee-Korps, Moritz von Bissing, bestätigt. Die Generalität teilte per Telegramm mit, dass Krefeld eine Kavallerieeinheit bekommen werde und dass man Vorschläge für die Unterbringung erbäte.

Diese Zusage entwickelte sich im Reichstag zu einem handfesten Skandal. Man nahm an, dass diese Zusage wohl nur einer Laune des Kaisers entsprungen sei, und dass man nun sehr viel Geld aufwenden müsse, nur um einigen Damen einen Gefallen zu erweisen. Neben der fehlenden Gegenzeichnung durch den Reichskanzler oder den Kriegsminister widersprach der Entschluss auch dem Grundsatz, keine Garnisonen in große Industriestädte zu verlegen. Hinzu kam noch, dass man ein halbes Jahr zuvor beschlossen hatte, die Düsseldorfer Kaserne zu sanieren.

Die Schnelligkeit, mit welcher die Militärverwaltung schon bald konkrete Vorstellungen äußerte, deutete jedoch nicht auf einen lediglich spontanen Entschluss, sondern darauf, dass sich die Militärverwaltung schon vorher Gedanken über die Verlegung der Garnison nach Krefeld gemacht hatte. Der Kaiser hatte den Besuch in Krefeld lediglich zum Anlass genommen, den schon feststehenden Entschluss auf etwas ungewöhnliche Weise zu verkünden.

Für Krefeld bedeutete die Verlegung angesichts einer erneuten Krise der Textilindustrie eine Belebung der heimischen Wirtschaft, sodass man sich entschloss, die Kosten in Höhe von vier Millionen Mark für den Bau der Kaserne zu übernehmen, was dann auch die letzten Kritiker überzeugte. 1904 erfolgte schließlich die Grundsteinlegung, und am 2. April 1906 führte Kaiser Wilhelm persönlich an der Spitze reitend das Regiment in die Stadt. Auf dem Bissing-Platz (heute Konrad Adenauer-Platz) übergab er das Regiment mit den Worten: Der Stadt habe ich ihre Garnison gebracht und den jungen Damen ihre Tänzer.

18.000 ehemalige Soldaten und 100.000 Besucher wohnten dem Ereignis bei. Die Bevölkerung verlieh den Soldaten den Namen Tanzhusaren, unter welchem sie schließlich im ganzen Reich bekannt wurden.

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Regimentschef

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Kommandeure

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Uniformen um 1875
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Uniform und Standarte um 1906
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Bekannte Regimentsangehörige

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Denkmal für die gefallenen Tanzhusaren in Krefeld, Walther Wolff (1929)
51° 20′ 53″ N,  34′ 31″ O
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Literatur

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Commons: 2. Westfälisches Husaren-Regiment Nr. 11 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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