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Armour Piercing Infantry Light Arm System

französische Panzerabwehr-Handwaffe Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Armour Piercing Infantry Light Arm System
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APILAS (Armour Piercing Infantry Light Arm System) ist eine in Frankreich entwickelte rückstoßfreie Panzerabwehrhandwaffe.

Schnelle Fakten APILAS, Allgemeine Information ...
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Entwicklung

Das APILAS-Waffensystem wurde ab 1978 zum Einsatz gegen Kampfpanzer mit Verbundpanzerung wie der sowjetische T-72 entwickelt. Dies geschah aufgrund einer Bedarfsforderung des französischen Verteidigungsministeriums für die Armée de terre. Dort sollte die Panzerabwehrhandwaffe LRAC F1 ersetzt werden. Entwickelt wurde APILAS von Manurhin (ein Tochterunternehmen von Matra) in Zusammenarbeit mit SERAT/STRIM. Im Jahr 1985 wurden die ersten APILAS an die Französischen Streitkräfte ausgeliefert. 1990 wurden Manurhin und andere französische Unternehmen zur GIAT fusioniert, welche 2006 in Nexter und später in KNDS aufging. Die Massenproduktion der APILAS endete 2006. Danach wurden kleinere Mengen sporadisch bis 2022 produziert. Bis 2022 wurden 156.166 APILAS hergestellt. Der Preis für ein APILAS beträgt in Abhängigkeit zur Bestellmenge 2.400–6.000 Euro.[1][2]

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Varianten

  • APILAS: Initialversion aus dem Jahr 1985.
  • Enhanced APILAS: Version aus dem Jahr 1988 mit leistungsstärkeren Gefechtskopf.[1]
  • Enhanced-Range APILAS: Version aus dem Jahr 1989 mit vergrößerter Schussdistanz.[1]

Technik

Zusammenfassung
Kontext

APILAS ist eine Einweg-Panzerabwehrhandwaffe die ungelenkte Raketen mit Kaliber 111,8 mm verschießt. Die schussbereite Waffe wiegt 9,5 kg und hat eine Länge von 1,26 m. Mit APILAS können fahrende Ziele auf eine Distanz von 330 m und stehende Ziele auf rund 500 m gekämpft werden. Die Flugzeit der Rakete auf 330 m beträgt rund 1,2 Sekunden und auf 500 m rund 1,9 Sekunden. Dabei beträgt die Mündungsgeschwindigkeit 293–297 m/s.[2][3]

APILAS besteht aus einer Rakete in einem Transport- und Abschussrohr. Das Rohr ist aus glasfaserverstärktem Kunststoff gefertigt und hat einen Außendurchmesser von 197 mm. Am Rohrende ist eine Venturi-Düse aus Aluminium verbaut. Am Rohr ist eine klappbare Schulterstütze sowie ein Pistolengriff angebracht. Die Rohrenden sind mit Abdeckungen aus gehärteten Schaumstoff verschlossen. Am Rohr befinden sich ein Tragegriff und etwa in Rohrmitte das Visier, der Sicherungsschalter sowie der Abzug. Der Sicherungsschalter und der Abzug funktionieren elektrisch. Dafür sind zwei auswechselbare Lithium-Ionen-Akkumulatoren mit einer Lebensdauer von fünf Jahren verbaut. Als Visier wird ein Reflexvisier mit Okular mit 3-facher Vergrößerung verwendet. Darin ist eine Entfernungsermittlungshilfe als Strichbild eingebaut. Optional kann auf das Visier das Orion-80-Nachtsichtgerät der Carl Zeiss AG aufgesetzt werden. Beim Visier ist ein Gesichtsschutz angebracht, um den Schützen vor dem heißen Abgasstrahl des Raketentriebwerks zu schützen.[2][3][4]

Im Transport- und Abschussrohr befindet sich die Rakete vom Typ ROQ-EXPL-AC-112-F1. Diese besteht aus einem Feststoffraketentriebwerk, acht ausklappbaren Stabilisierungsflächen (Spannweite 185 mm) am Heck sowie dem Gefechtskopf. Die Rakete wiegt 4,3 kg und als Kraftstoff wird 300 g Schwarzpulver sowie 570 g Doppelbasis-Treibstoff verwendet. Als Gefechtskopf ist eine Hohlladung verbaut die aus einer Auskleidung (englisch Liner) sowie 4,505 kg RDX und TNT besteht. Als Zünder wird der elektrische Aufschlagzünder vom Typ R1 A verwendet. Dieser spricht auch bei einem flachen Auftreffwinkel von 10° an. Die Hohlladung kann über 720 mm Panzerstahl oder rund 2.000 mm Stahlbeton durchschlagen.[1][3][4][5]

APILAS kann auch als Panzerabwehrrichtmine (englisch Off-Route-Mine) verwendet werden. Dafür wird sie auf ein Dreibein montiert und das Ajax-Multisensorsystem von BAE Systems wird an die Waffe angeschlossen. Weiter existiert eine Trainingsvariante des APILAS, welche anstelle der Rakete 7,5 × 54 mm-Leuchtspurmunition verschießt.[1][5]

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Verbreitung

Quellen:[1][1][3][5][6]

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Literatur

Einzelnachweise

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