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Action Park
Vergnügungs- und Wasserpark im Vernon Township, New Jersey, USA Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Der Action Park war ein Vergnügungs- und Wasserpark im Vernon Township, New Jersey, USA, auf dem Gelände des Skigebiets Vernon Valley/Great Gorge. Der Park bestand hauptsächlich aus Wasserattraktionen und wurde ursprünglich 1978 von Great American Recreation (GAR) eröffnet.
Der Action Park bestand aus drei separaten Attraktionsbereichen: dem Alpine Center, Motorworld und Waterworld.
Obwohl der Action Park äußerst beliebt war, gab es viele Beschwerden. Die Hauptkritikpunkte waren mangelnde Sicherheit, unzureichend ausgebildete und minderjährige Mitarbeiter, alkoholisierte Gäste und Mitarbeiter und eine daraus resultierende schlechte Sicherheitsbilanz. Mindestens sechs Menschen starben nachweislich bei Unfällen auf den Fahrgeschäften des Parks. Mitarbeiter des Gesundheitswesens und Anwohner gaben dem Park den Spitznamen Accident Park.
Trotz wiederholter Verstöße im Park unternahmen die staatlichen Regulierungsbehörden kaum etwas, um die Probleme anzugehen. Das Management von GAR führte illegale Finanzierungen aus, um die Zahlungsfähigkeit zu erhalten. Dies führte zu Anklagen gegen die Führungskräfte, von denen sich einige, wie Gründer Gene Mulvihill, in einigen Anklagepunkten schuldig bekannten. In späteren Jahren führten Klagen wegen Personenschäden zur Schließung von immer mehr Fahrgeschäften und schließlich 1996 zur Schließung des gesamten Parks.
1998 gab der Resortentwickler Intrawest den Kauf des Großteils des Skigebiets Vernon Valley/Great Gorge bekannt, einschließlich des Action Parks und anderer bebaubarer Grundstücke, die sich im Besitz von GAR befanden. Der Park wurde grundlegend saniert, wobei Attraktionen umfassend renoviert und repariert wurden, insbesondere die, die als völlig unsicher oder unangemessen erachtet wurden. Einige Attraktionen wurden auch ganz abgerissen. Danach wurde der Park als Mountain Creek Waterpark wiedereröffnet.[1]
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Übersicht
Zusammenfassung
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Der Action Park sagte, dass der Park einer der ersten Wasserparks in den Vereinigten Staaten gewesen sei und somit als Pionier für viele später übernommene Ideen galt. Das bedeutete jedoch auch, dass die Besucher Attraktionen nutzten, die praktisch kaum getestet waren. Die Konstrukteure verfügten meist weder über Kenntnisse in Physik noch im Ingenieurwesen.
Das Betreiberunternehmen GAR wurde in zahlreichen Gerichtsverfahren beschuldigt, zur Gewinnmaximierung an Sicherheit und Qualität gespart zu haben. So sollen Attraktionen günstig gebaut, unregelmäßig gewartet und selten modernisiert worden sein. Die Sicherheit der Besucher habe dabei kaum eine Rolle gespielt. Im letzten Betriebsjahr blieb ein Teil des Parks geöffnet, obwohl keine Haftpflichtversicherung mehr bestand. In der Dokumentation Class Action Park wurde zudem berichtet, dass in den Parkrestaurants an gängigen Hygienestandards gespart wurde, etwa indem alte Hotdog-Brötchen nur angefeuchtet wurden, um sie weich und frisch wirken zu lassen.[2][3]
Personal
Der Großteil des Personals bestand aus minderjährigen Jugendlichen, die nur wenig geschult waren, häufig Alkohol konsumierten und Sicherheitsvorschriften kaum durchsetzten. Bier wurde an vielen Kiosken verkauft. Es gab kaum Alterskontrollen im Park. Die Sanitäter berichteten regelmäßig, dass viele Verletzte alkoholisiert gewesen seien. Auch Beschränkungen nach Körpergröße oder Gewicht wurden oft ignoriert. Der Sicherheitschef Jim DeSaye erzählte, dass er den Posten im Alter von 21 Jahren erhielt. Er hatte damals nur zwei Jahre Arbeitserfahrung im Park, womit er jedoch bereits zu den erfahrensten Mitarbeitern gehörte.
Zwar fanden Schulungen statt, doch viele Angestellte nahmen sie nicht ernst. Ein ehemaliger Mitarbeiter berichtete, dass Rettungsübungen für beinahe Ertrunkene häufig als Gelegenheit für Mutproben oder Scherze dienten: Neue Beschäftigte mussten die Rolle der Ertrinkenden übernehmen und wurden manchmal einfach im Wasser ignoriert.[3]
Besucher

Da der Action Park in der Nähe der Metropolregion New York lag und günstiger war als der Six-Flags-Great-Adventure-Park, zog er viele Besucher aus einkommensschwachen Stadtvierteln an, wo kaum Möglichkeiten zum Schwimmen bestanden. Viele Gäste konnten gar nicht oder nur schlecht schwimmen. Dies führte zu zahlreichen Unfällen. DeSaye erklärte, die Entscheidung des Managements, verstärkt auf spanischsprachige Werbung zu setzen, habe die Unfallrate erhöht, da kaum Angestellte Spanisch sprachen und keine Sicherheitsinformationen in dieser Sprache verfügbar waren.
Das Verhalten des Personals, nicht auf Vorschriften zu achten und Alkohol zu trinken, übertrug sich auch auf die Besucher, die die fehlende Kontrolle oft als Erlaubnis empfanden, um die Regeln zu brechen. Verletzte Besucher erhielten häufig Freikarten als Entschädigung, während das Personal Unfälle meist den Gästen selbst zuschrieb. Ein Staatsbeamter beklagte, dass viele Unfälle auf den Wasserrutschen dadurch entstanden, dass Besucher ihre Matten wegwarfen und auf Freunde warteten, um gemeinsam zu rutschen.
Da die Warteschlangen vieler Attraktionen direkten Blick auf die Fahrgäste boten, war riskantes Verhalten auf den Attraktionen sehr beliebt, da man von den wartenden Gäste dafür gefeiert wurde.
Zwischen Besuchergruppen kam es immer wieder zu körperlichen Auseinandersetzungen, teils auch mit dem Personal. Zusammenstöße in der Attraktion Colorado River Ride führten gelegentlich zu Schlägereien. Nach einer größeren Prügelei in der Arena Gladiator Challenge musste die Polizei eingreifen. Ein anderes Mal warfen Besucher Rettungsschwimmer ins Wasser, woraufhin diese Verstärkung holten.[3][4][5]
Korruption

Trotz zahlreicher Sicherheitsverstöße zwischen 1979 und 1986, darunter die Beschäftigung Minderjähriger an gefährlichen Attraktionen und die Nichtmeldung von Unfällen, wurde der Park nur einmal mit einer Geldstrafe bestraft. Eine spätere Untersuchung des New Jersey Herald ergab, dass Action Park als größter Arbeitgeber des Sussex County offenbar bevorzugt behandelt wurde. Zudem deckten staatliche Vorschriften viele der Gefahren nicht ab: Nach einem tödlichen Unfall 1987 wurde festgestellt, dass der Tidal Wave Pool nach damaligem Recht lediglich als Schwimmbecken galt, mit der einzigen Auflage, sauberes Wasser und zertifizierte Rettungsschwimmer bereitzustellen. Jedoch war der Pool ein Wellenbecken mit extrem starken und gefährlichen Wellen.[3][4]
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Themenbereiche
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Motorworld
Der Bereich Motorworld lag westlich der New Jersey Route 94 und bot motorisierte Attraktionen wie Go-Karts, Boote und Panzerfahrten. Besonders bekannt war die Anlage Battle Action Tanks, bei der Besucher kleine, mit Tennisballkanonen ausgestattete Panzer steuern konnten. Wegen häufiger Pannen und riskantem Verhalten der Gäste galt sie als einer der gefährlichsten Arbeitsplätze im Park. Die Besucher schossen hierbei gerne Tennisbälle auf das Personal.[4]

Alpine Center
Das Alpine Center umfasste den Skibereich des Parks und viele wenig getestete Attraktionen. Der Skatepark wurde nach nur einer Saison wegen zahlreicher Unfälle geschlossen. Eine weitere Erfindung, die Bailey Ball, wurde nach einem missglückten Testlauf aufgegeben, als die Kugel samt Testfahrer aus der Bahn sprang, einen Berg herunterrollte, eine Straße überquerte und in einem Sumpf landete.[4]
Waterworld

Waterworld bildete den größten Teil des Parks und war für die meisten Unfälle verantwortlich. Zu den bekanntesten Attraktionen zählte der Cannonball Loop, eine Wasserrutsche mit vertikalem Looping, die nach einem Monat wegen zahlreicher Verletzungen geschlossen wurde.[4]
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Todesfälle
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Sechs Menschen kamen infolge von Attraktionen im Action Park ums Leben:
- 8. Juli 1980: Der 19-jährige George Larsson Jr. fuhr auf der Alpine Slide, als sein Wagen aus der Spur sprang und er mit dem Kopf gegen einen Felsen prallte. Er wurde ins Krankenhaus gebracht und starb am 16. Juli 1980. Parkbetreiber Gene Mulvihill gab fälschlicherweise an, Larsson sei Mitarbeiter gewesen, um den Vorfall nicht als Besuchertod melden zu müssen.[4]
- 24. Juli 1982: Der 15-jährige George Lopez ertrank im Tidal Wave Pool.[4]
- 1. August 1982: Der 27-jährige Jeffrey Nathan aus Fair Lawn (New Jersey) kenterte im Kayak Experience und wollte sein Boot wieder aufrichten. Dabei trat er auf ein Gitter, das mit freiliegenden Stromleitungen eines Unterwasserlüfters in Kontakt stand, und erlitt einen Stromschlag, der einen Herzstillstand auslöste. Zwei weitere Personen wurden ebenfalls verletzt. Nathan wurde in ein Krankenhaus in Warwick (New York) gebracht, wo er an den Folgen des Stromschlags starb. Der Park bestritt zunächst einen Stromunfall, die Untersuchung bestätigte es jedoch. Die Attraktion wurde danach dauerhaft geschlossen.[4]
- 1984: Ein Besucher erlitt vermutlich durch den Temperaturschock des kalten Wassers (10–16 °C) unter der Tarzan Swing einen tödlichen Herzinfarkt. Das Wasser dieser Anlage stammte aus einer kalten Quelle.[4]
- 27. August 1984: Der 20-jährige Donald DePass aus Brooklyn ertrank im Cliff Dive Pool. Die schlechte Sicht und der dunkle Beckenboden erschwerten die Suche nach ihm. Erst nachdem der Sohn des Parkgründers, Andy Mulvihill, selbst mithalf, wurde DePass gefunden. Rettungskräfte konnten ihn jedoch nicht wiederbeleben. Danach wurde der Boden des Beckens weiß gestrichen, um die Sicht zu verbessern.[4]
- 19. Juli 1987: Der 18-jährige Gregory Grandchamps ertrank ebenfalls im Tidal Wave Pool.[4]
Weblinks
Commons: Action Park – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
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