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Alte Freitagsmoschee

islamisches Bauwerk auf den Malediven Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

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Die Alte Freitagsmoschee (auf Dhivehi: Hukuru Miskiy) in Malé ist das älteste erhaltene islamische Bauwerk auf den Malediven. Die aus Korallenstein errichtete Moschee befindet sich im Zentrum der Stadt auf der gleichnamigen Insel Malé im Kaafu‑Atoll. Der heutige Bau wurde im 17. Jahrhundert während der Herrschaft von Sultan Ibrahim Iskandhar I. auf den Fundamenten einer älteren Moschee von 1153 neu errichtet. Seit ihrer Fertigstellung wird sie ununterbrochen als zentrales Gotteshaus genutzt, weshalb die Anlage zu den wichtigsten Kulturdenkmälern des Inselstaats zählt. Wegen ihrer einzigartigen Bauweise und künstlerischen Qualität steht die Hukuru Miskiy als Teil der Korallenstein-Moscheen auf den Malediven seit 2008 auf der Tentativliste für das UNESCO‑Welterbe. Die Moschee kann von Touristen besichtigt werden und zählt zu den bedeutendsten kulturellen Sehenswürdigkeiten des Landes.

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Minarett (links) und Moschee (rechts hinten), Foto von 1981
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Hauptgebäude der Moschee
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Geschichte

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In der vorislamischen Epoche wurden auf den Malediven vor allem vergängliche Materialien wie Palmwedel und Holz verwendet. Erst als sich die lokale Baukunst entwickelte, stieg die Bedeutung von Porite‑Korallenstein, der beim Bau monumental‑religiöser Gebäude genutzt wurde. Die Korallenblöcke wurden frisch aus dem Riff geschnitten, zum Trocknen gelagert und anschließend miteinander verbunden, sodass die Moscheemauern ohne Mörtel auskamen. 1656 veranlasste Sultan Ibrahim Iskandhar I., Sohn von Sultan Mohamed bin Abdullah, den Neubau der Freitagsmoschee, da das ältere Gebäude aus dem 12. Jahrhundert zu klein geworden war. Für die Planung und Ausführung wurden die Meister Ali Maavadi Kaleyge und Mahmud Maavadi Kaleyge aus Kondey verpflichtet. Die Arbeiten dauerten rund anderthalb Jahre, sodass die neue Moschee 1658 fertiggestellt war.[1]

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Grabstätte von Sultan Ibrahim Iskandhar I.

Nur wenige Jahre später ließ Sultan Ibrahim Iskandhar I. nach seiner Rückkehr vom Haddsch 1668 ein munnaru genanntes Minarett und ein südliches Tor errichten; das Minarett wurde 1674 fertiggestellt. Die Anlage umfasste damals auch mehrere Brunnen und einen Sonnenuhrstein. Spätere Sultane und die koloniale Verwaltung nahmen Änderungen am Dach vor: Um 1904 ersetzte Sultan Mohammed Shamsuddeen III. das ursprüngliche Palmblattdach durch Wellblech, 1912 folgte eine weitere Erneuerung. In den 1960er‑Jahren erhielt das Gebäude ein Dach aus Teakholz mit Aluminiumblech. Eine umfangreiche wissenschaftliche Restaurierung erfolgte 1987/88 unter Beteiligung des indischen National Research Laboratory for Conservation of Cultural Property.[1]

In jüngerer Zeit unterstützt Indien die Restaurierung mit einem Förderprogramm: 2021 begann der Archaeological Survey of India mit strukturellen und chemischen Arbeiten, die Dach‑, Holz‑ und Lackelemente erneuern und Termitenbefall beseitigen sollen.[2]

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Die Moschee

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Gebetsräume im Inneren

Die Hukuru Miskiy steht auf einer Plattform aus fein dekorierten Korallenblöcken und bildet das größte Korallensteingebäude der Malediven.[1] Der Grundriss folgt dem Hypostyl‑Schema mit zwei großen Gebetshallen, die an drei Seiten von sogenannten fenda (Veranden bzw. Antechambers) flankiert werden. Über Treppen und drei Eingänge gelangt man ins Innere.[3] In der westlichen Gebetshalle befinden sich der mihrab (Gebetsnische) und die mimbar (Kanzel); daneben gibt es zwei kleinere Kammern, die früher dem Sultan und seinen Wachen vorbehalten waren. Das Innenraumsystem gliedert sich nach traditioneller maledivischer Terminologie in Mihtab (Gebetsbereich für den Imam), Medhu Miskiy (Zentrum der Moschee) und Fahu Miskiy (hinterer Bereich). Wegen des westlichen Grundrisses des Vorgängerbaus liegt die Qibla nicht genau nach Mekka; Teppichstreifen markieren im Gebetsraum die korrekte Gebetsrichtung.[4]

Die Decken bestehen aus geschnitztem und lackiertem Holz. Ein dreistufiges Walmdach mit einem reich verzierten Kassettendach überspannt die Moschee. 24 Säulen – zwölf davon aus Korallenstein – tragen die Balken. Türen, Deckenbalken und Wandvertäfelungen sind mit traditionellen maledivischen Lackmalereien und Holzschnitzereien versehen, die Suren aus dem Koran und Inschriften über den Bau dokumentieren. Eine Qibla‑Tafel im Mihrab enthält eine kalligrafische Inschrift, die den Auftrag und die Datierung durch Sultan Ibrahim Iskandhar I. überliefert.[3][1] Das Fassungsvermögen der Moschee beträgt heute etwa 1300 Gläubige; für das Freitagsgebet kann der umliegende Hof weitere Menschen aufnehmen.[4]

Östlich des Hauptgebäudes steht ein weiß‑blauer zylindrischer Minarettturm aus verputztem Korallenstein, der durch Metallbänder zusammengehalten wird und an die Minarette von Mekka erinnert. Das Minarett entstand 1674 und diente ursprünglich dem Gebetsruf. Um die Moschee verläuft eine Mauer, die einen Hof mit Brunnen (für die rituelle Waschung), einer Sonnenuhr und einem alten Friedhof umfasst.[1] Im Friedhof stehen zahlreiche reich ornamentierte Grabsteine aus Korallenstein; runde Formen kennzeichnen Frauengräber, spitze Deckel weisen auf Männergräber hin, und vergoldete Inschriften markieren königliche Bestattungen.[5] Unter den Mausoleen befindet sich die Grabstätte des Bauherrn Sultan Ibrahim Iskandhar I.[3]

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Commons: Alte Freitagsmoschee Malé – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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