Top-Fragen
Zeitleiste
Chat
Kontext

Ante (Architektur)

vorgezogene Mauerzunge in der Architektur Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Ante (Architektur)
Remove ads

Eine Ante (lateinisch antae, „viereckiger Pfeiler“, Pluraletantum zu anta) oder selten Parastas (pl. Parastades)[1] ist ein stirnseitig einer Wandscheibe vorgesetzter Pfeiler oder eine vorgezogene und meist leicht abgesetzte Mauerzunge in der antiken griechischen und römischen Architektur. Vorhallen mit Anten sind als Grundelement aber bereits im steinernen Megalithbau vorgeschichtlicher Zeit anzutreffen, wo sie als ungedeckte Form des Astylos auftreten.

Thumb
Schatzhaus der Athener in Delphi, Vorhalle mit Anten rechts und links
Thumb
Antenstirn mit dekorativem Antenkapitell an der prostylen Ostseite des Erechtheions, Athen (zwischen 421 und 406 v. Chr.).
Thumb
Skizze: Tempel mit Vorhalle aus Anten und Säulen

Die Antenstirn ist meist zum Antenpfeiler verstärkt, der auf einer Antenbasis ruht und von einem Antenkapitell bekrönt wird. Darüber hinaus kann der Antenpfeiler eine andere Quaderschichtung aufweisen als die anschließenden Wände, sogar monolithe Antenpfeiler sind bekannt, die dieses Bauglied in besonderer Weise auszeichnen (Athenatempel in Tegea). Über den Anten folgt an der Front ein normales Gebälk.

Bei einem Tempel ist die Ante eine verlängerte Seitenwand der Cella. Sie kann hierbei aber wie am Parthenon in Athen eine größere Wandstärke als die Cellawände aufweisen. Durch die Anten wird die Pronaos genannte Vorhalle und eine eventuell vorhandene Rückhalle, der Opisthodom, eines Tempels seitlich begrenzt. Man nennt einen Tempel, bei dem Säulen zwischen den Anten stehen (in antis), auch Antentempel oder templum in antis, einen Tempel mit Säulen in antis an Front und Rückseite Doppelantentempel. Griechische Tempel mit lediglich zwei Säulen zwischen den Anten, wie das Schatzhaus von Siphnos aus dem 6. Jahrhundert v. Chr., werden als Distylos in antis bezeichnet.

Auch bei einem Peripteros, bei dem die Cella von einem Säulenkranz umgeben ist, begrenzen die Anten seitlich Pronaos und Opisthodom.

Remove ads

Literatur

  • Anna Dorothea Brockmann: Die griechische Ante. Eine typologische Untersuchung. Dissertation. Marburg 1968.
  • René Ginouvès, Roland Martin: Dictionnaire méthodique de l’ architecture grecque et romaine. Band 2: Éléments constructifs: Supports, Couvertures, aménagements Intérieurs. Boccard, Paris 1992, ISBN 2-7283-0239-8, (Collection de l'Ecole Française de Rome 84, 2), S. 25.
  • Gottfried Gruben: Die Tempel der Griechen. 5. Auflage. Hirmer, München 2001, ISBN 3-7774-8460-1.
  • Hans Riemann: Studien zum griechischen Anten-Tempel. In: Jahrbücher des Rheinischen Landesmuseums. 161, 1961, ISSN 0938-9334, S. 183–200.
  • Leland M. Roth: Understanding Architecture: Its Elements, History and Meaning. First Auflage. Westview Press, Boulder, CO 1993, ISBN 0-06-430158-3 (englisch, archive.org).
Remove ads

Einzelnachweise

Loading related searches...

Wikiwand - on

Seamless Wikipedia browsing. On steroids.

Remove ads