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Apagoge

Schluss aus einem bekannten, wahren Obersatz und einem glaubwürdigen, aber ungewissen Untersatz auf eine Konklusion nach den Regeln der Syllogistik Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

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Die Apagoge (von altgriechisch ἀπαγωγή apagōgē, deutsch Ab-, Wegführung)[1], auch Abduktion bzw. lat. abductio genannt,[2] ist ein Schluss aus einem bekannten, wahren Obersatz und einem glaubwürdigen, aber ungewissen Untersatz auf eine Konklusion nach den Regeln der Syllogistik. (Vgl. Aristoteles, Analytica priora, II 25). Der Untersatz sollte plausibel sein, zumindest aber plausibler als die gewünschte Konklusion selbst. Die Plausibilität des Untersatzes kann sich nach Aristoteles dadurch zeigen, dass die darin vorgenommene Verknüpfung von Mittel- und Unterbegriff nur wenige vermittelnde Begriffe braucht. Ist die Verknüpfung von Ober- und Unterbegriff mit anderen und weniger vermittelnden Begriffen möglich, also unter Auslassung des vorgeschlagenen Untersatzes, so handelt es sich nach Aristoteles nicht um eine Apagoge.

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Davon abgeleitet ist die Bezeichnung apagogischer Beweis, lat. demonstratio apagogica, bekannter als reductio ad absurdum oder indirekter Beweis; Dabei wird ein Obersatz bewiesen, wenn aus seiner Negation ein Gegenbeispiel oder ein allgemeiner Widerspruch abgeleitet werden kann.

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Wiederaufnahme durch C. S. Peirce

Charles Sanders Peirce greift die Apagoge wieder auf, unter seiner „Abduktion“ versteht er aber vor allem die Logik zur Entdeckung von Untersätzen.

Siehe auch

Literatur

  • Johannes Hoffmeister: Philosophisches Wörterbuch. Verlag Felix Meiner, Hamburg 1955.
  • Aristoteles, Erste Analytik, Übersetzung durch Julius von Kirchmann, 1876. (Die digitale Bibliothek: Philosophie von Platon bis Nietzsche. S. 2767.)

Einzelnachweise

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