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Apostelcredo
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Mit Apostelcredo, auch Apostel-Credo (lat. Credo Apostolorum) wird in der Kunstgeschichte die bildliche oder figurale Darstellung des Apostolischen Glaubensbekenntnisses (lat. Credo) bezeichnet; dabei ist jedem der zwölf Apostel einer der zwölf Glaubenssätze zugeordnet. Sie findet sich überwiegend an den Wänden spätmittelalterlicher Kirchen. Außergewöhnlich, aber aufgrund der Bildthematik nicht gegen das reformierte Bilderverbot verstoßend, ist das Apostelcredo an der unteren Emporenbrüstung der evangelischen Kirche von Weiterode in Osthessen, deren Ausstattung im Stil des osthessischen Bauernbarock aus der Zeit zwischen 1720 und 1730 stammt.[1] Es findet sich auch in der ursprünglichen, bald nach 1730 geschaffenen Emporenmalerei in der ev. Kirche zu Ausbach nahe Hersfeld.

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Entstehung
Die Vorstellung, dass die Apostel die Sätze des Apostolischen Glaubensbekenntnisses zusammengetragen hätten, findet sich erstmals um 400 in einem Text des frühchristlichen Autors Rufinus von Aquileia.[2] In Texten des 6. Jahrhunderts wurde dann jedem einzelnen Apostel genau ein Satz zugeordnet. Später entstanden Legenden, denenzufolge sie die Zuordnung selbst getroffen hatten, bevor sie sich nach dem Pfingstwunder trennten und von Jerusalem aus zur Verbreitung des christlichen Glaubens in die Welt hinauszogen.[3]
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Apostelzuordnung
Zusammenfassung
Kontext
Eine der gängigen Zuordnungen der Glaubenssätze in der Darstellung des Apostelcredos geht auf einen Legendentext vom Ende des 15. Jahrhunderts zurück, den der mittelalterliche Prediger und Autor Pelbartus verfasste.[4] Dieser macht folgende Zuordnung:
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Apostel-Propheten-Credo
Zusammenfassung
Kontext
Nicht selten finden sich auch Apostel-Propheten-Credo-Darstellungen, bei denen Propheten und Apostel die Glaubenssätze gemeinsam verkünden. Den zwölf Aposteln als Vertreter des Neuen Testamentes wird dabei eine gleiche Zahl von Propheten aus dem Alten Testament zur Seite gestellt. Es findet sich dann beispielsweise folgende Zuordnung:
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Darstellungen in der Kunst (Auswahl)
Zusammenfassung
Kontext
Bekannte Darstellungen des Apostelcredos finden sich beispielsweise in folgenden Kirchen in Deutschland, Österreich und der Schweiz:
- Kollegiatstift Ardagger
- Klosterkirche Blaubeuren (Skulpturen)
- Wallfahrtskirche St. Eusebius in Breil/Brigels
- Pfarrkirche St. Peter und Paul in Dollnstein (Fresken)
- St. Germanus in Stuttgart-Untertürkheim
- St.-Veit-Kirche in Gärtringen
- ehemals Barfüßerkirche in Göttingen, Barfüßeraltar (heute im Landesmuseum in Hannover)
- Kirche St. Magdalena in Judenburg, 14. Jh.[5]
- Kirche St. Martin in Memmingen
- Kirche Unser Frauen in Memmingen
- Kirche St. Lorenz in Nürnberg, Figurengruppe vom Meister der Nürnberger Apostel, Ende des 15. Jh.
- Credo-Zyklus in St. Georg (Ochsenhausen) (um 1784) von Johann Josef Anton Huber
- St.-Salvator-Kirche in Regensburg
- Stiftskirche St. Goar[6]
- St.-Georg-Kirche in Ulm
- Kirche Wiesendangen
- Kirche Winterthur-Veltheim
- Kirche Bubikon
- Kirche des Dominikanerinnenklosters Oetenbach, Zürich
- Kirche des Klosters Mariaberg bei Rorschach
- Ev. Kirche in Weiterode
- Evangelische Kirche Ausbach
- Kirche Maur (Glasgemälde von 1511, heute im Gotischen Haus in Wörlitz)[7][8]
- St. Stephan in Konstanz
Der Kupferstich Heilige Dreifaltigkeit und die Apostel mit dem Credo des Meister E. S. ist eine bekannte Variation des Apostel-Propheten-Credos.
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Literatur
- Ryszard Knapiński: Ikonographie des Apostels Jakobus im Kontext der Darstellungen des Credo Apostolorum. In: Klaus Herbers (Hrsg.): Der Jakobuskult in „Kunst“ und „Literatur“. Zeugnisse in Bild, Monument, Schrift und Ton. Narr, Tübingen 1998, ISBN 3-8233-4009-3, (Jakobus-Studien 9), S. 15–50.
- Elga Lanc: Ein frühes Priester-Epitaph und ein szenisches Apostelcredo. In: Thomas Aigner (Hrsg.): Kollegiatstift Ardagger. Beiträge zu Geschichte und Kunstgeschichte. DASP, St. Pölten 1999, ISBN 3-901863-03-6, (Beiträge zur Kirchengeschichte Niederösterreichs 3), (Beilagen zum St. Pöltner Diözesanblatt 20), S. 253–273.
- Beate Meier: Studien zum Apostel-Credo-Zyklus in der Regensburger Minoritenkirche St. Salvator. Regensburg 1994, (Regensburg, Univ., Magisterarbeit, 1994).
- Susanne Wegmann: Das Apostelcredo in der Nürnberger Lorenzkirche. Ein Beitrag zur Ausstattungsgeschichte des frühen 15. Jahrhunderts. In: Mitteilungen des Vereins für Geschichte der Stadt Nürnberg 89, 2002, ISSN 0083-5579, S. 7–19, online.
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Weblinks
Commons: Apostel mit Textzeilen des Apostolischen Glaubensbekenntnisses – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
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