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Aufstand von Maria da Fonte

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Aufstand von Maria da Fonte
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Mit dem Aufstand von Maria da Fonte wird in der portugiesischen Geschichte eine im Frühjahr 1846 beginnende Volkserhebung bezeichnet, die sich vor allem gegen die unpopuläre und diktatorisch regierende Regierung von António Bernardo da Costa Cabral, Markgraf von Tomar, richtete. Portugal war zu diesem Zeitpunkt politisch zwischen Anhängern der eher linksgerichteten Setembristen und der konservativen Cartisten zersplittert, letztere hatten 1842 gewaltsam die Macht an sich gerissen und regierten mit Unterstützung der Königin das Land diktatorisch. Eine Reihe von Maßnahmen der cartistischen Regierung (neue Wehrpflicht- und Steuergesetze, Verbot Verstorbene in Kirchengebäuden zu begraben) führten schließlich zum Aufstand, an dessen Spitze sich eine Bäuerin namens Maria aus dem Ort Fontarcada setzte, die schließlich dem Aufstand ihren Namen gab.

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Maria da Fonte.

Der Aufstand begann im Norden in der Provinz Minho wegen einer scheinbaren Kleinigkeit. Seit dem 28. September 1844 untersagte ein Regierungsdekret aus Hygienegründen das Begräbnis Verstorbener in Kirchen und Kapellen. Diese sollten zukünftig auf Friedhöfen beerdigt werden. Überdies wurde eine Gebühr für die Erstellung einer Sterbeurkunde fällig. Im März 1846 versuchte der örtliche Magistrat diese Regelung, die anfänglich weitgehend ignoriert worden war, im Fall der kürzlich verstorbenen Custódia Teresa umzusetzen. Dies brachte deren Angehörige und Nachbarn auf die Barrikaden, weil sie der Meinung waren, die Toten seien außerhalb kirchlicher Mauern ungeschützt. Eine von der erwähnten Bäuerin Maria angeführte Frauenschar zwang einen lokalen Geistlichen, die Verstorbene in der Kapelle von Simães beizusetzen. Die Revolte breitete sich schnell im Rest des Landes aus. Königin Maria II., vom Ausmaß des Aufstandes erschreckt, sah sich gezwungen, am 20. Mai 1846 ihren Günstling Tomar zu entlassen und durch den liberaleren Herzog von Palmela zu ersetzen, was zunächst zu einem Abschwellen des Aufstandes führte. Als die Königin Palmela dann jedoch handstreichartig durch den konservativen Herzog von Saldanha am 6. Oktober 1846 ersetzte, flammte der Aufstand erneut auf und weitete sich zum Miguelistenkrieg, dem sogenannten Patuleia, einem achtmonatigen Bürgerkrieg, aus. Die Konservativen konnten diesen nur dank Intervention ausländischer Truppen der Quadrupelallianz von London gewinnen.

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Literatur

  • Maria de Fátima Bonifácio: História da Guerra Civil da Patuleia 1846-1847, Editorial Estampa, Lissabon 1993, ISBN 9723309270
  • José Viriato Capela, Rogério Borralheiro: A Revolução do Minho de 1846 e as reformas da administração. In: CONGRESSO DA MARIA DA FONTE, 150 ANOS, Póvoa de Lanhoso, 1996, História da Coragem Feita com Coração: Actas. Póvoa de Lanhoso, Rathaus, 1996, S. 169–184.
  • Camilo Castelo Branco: Maria da Fonte, Lissabon, Ulmeiro, 1986 (Vorwort von Hélia Correia. Es gibt mehrere Auflagen dieses Werks).
  • José Abílio Coelho: Algumas notas sobre a revolução das mulheres de Fontarcada. In: CONGRESSO DA MARIA DA FONTE, 150 ANOS, Póvoa de Lanhoso, 1996, História da Coragem Feita com Coração: Actas. Póvoa de Lanhoso, Rathaus, 1996, S. 263–269.
  • João Augusto Marques Gomes: História da Revolução da Maria da Fonte, in: Collection Biblioteca do Povo e das Escolas, Nr. 167, Lissabon.
  • Casimiro José Vieira: Apontamentos para a história da Revolução do Minho em 1846 ou da Maria da Fonte, Braga, Typographia Lusitana, 1883; Lissabon, Rolim, 1987 (Faksimile-Edition der Ausgabe von 1883 mit Vorwort von José Manuel Sobral).
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