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Bacillus

Gattung der Familie Bacillaceae Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Bacillus
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Bacillus (lateinisch für „Stäbchen“) ist der Name einer Gattung stäbchenförmiger Bakterien mit mehr als 200 bekannten Arten.[1] Sie sind grampositiv, Endosporenbildner, aerob und können sich meistens aktiv mittels peritrich angeordneter Geißeln bewegen. Kennzeichnend für die vorwiegend in Erdböden vorkommende Gattung Bacillus ist die Bildung von Endosporen und (im Gegensatz zur Gattung Clostridium) aerobes oder fakultativ aerobes Wachstum und aerober Energiestoffwechsel. Einige Arten dieser in der Umwelt weit verbreiteten und weit überwiegend nicht pathogenen Bakterien können pathogen (krankheitserregend) sein und beispielsweise eine toxinbedingte Enteritis durch Lebensmittel (Bacillus-cereus-Enteritis), katheter-assoziierte Infektionen, eine (posttraumatische) Endophthalmitis, selten Bakteriämien und Sepsis auslösen.[2]

Schnelle Fakten Systematik, Wissenschaftlicher Name ...

Umgangssprachlich werden verschiedene krankheitserregende Mikroorganismen wie Bakterien, Amöben und Viren als Bazillus oder Bazille bezeichnet. Die so bezeichneten Organismen bilden aber keine biologisch-systematische Gruppe (Taxon) und die weitaus meisten von ihnen gehören nicht zur Gattung Bacillus.

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Eigenschaften

Sie vermehren sich nur unter aeroben Bedingungen und zwar auch auf einfachen Grundkulturmedien. Alle Arten bilden Lecithinase und Katalase, die meisten Arten unterscheiden sich in der Verwertung von Kohlenhydraten und der Fähigkeit zur aktiven Bewegung. Zur Zersetzung von biotischen Geweben besitzen sie ein breites Spektrum artspezifischer Enzyme (Bsp.: Kollagenasen, Proteasen). Einige Vertreter der Gattung bilden Toxine (beispielsweise Hämolysine).

Der GC-Gehalt ihrer DNA ist sehr uneinheitlich. Er liegt bei 32 bis 69 %.

Als Besonderheit enthalten viele Arten der Gattung Bacillus in ihren Membranen einen hohen bis überwiegenden Anteil verzweigter Fettsäureketten.[3]

Zur antibiotischen Therapie einer Bacillus-Infektion kommen Penicilline, Cephalosporine, Ciprofloxacin, Levofloxacin, Vancomycin und Clindamycin in Betracht.[4]

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Formen der Zellen mit Sporen

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1. Spore zentral
2. Spore terminal mit Einschlusskörper (Protein)
3. Spore terminal, Bakterie keulenförmig aufgetrieben
4. Spore zentral, Bakterie spindelförmig aufgetrieben („Clostridium-Form“)
5. Spore terminal, rund = Plectridium
6. Spore lateral, Bakterie spindelförmig aufgetrieben.

Arten (Auswahl)

Zusammenfassung
Kontext

Die Art Bacillus larvae White 1906 (Erreger der Amerikanischen Faulbrut bei der Honigbiene) wurde inzwischen in eine andere Gattung verschoben und trägt die neue Bezeichnung Paenibacillus larvae, analog heißt Bacillus popilliae Dutky 1940 jetzt Paenibacillus popilliae (siehe auch Japankäfer).

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Literatur

  • Martin Dworkin, Stanley Falkow, Eugene Rosenberg, Karl-Heinz Schleifer, Erko Stackebrandt (Hrsg.): The Prokaryotes. 3. Auflage, Band 4: Bacteria: Firmicutes, Cyanobacteria. Springer Verlag, New York 2006, ISBN 978-0-387-25494-4 (Print), ISBN 978-0-387-30744-2 (Online), doi:10.1007/0-387-30744-3.
  • Hans G. Schlegel: Allgemeine Mikrobiologie. Georg Thieme Verlag, Stuttgart 1992, ISBN 3-13-444607-3.
  • Michael T. Madigan, John M. Martinko: Brock Mikrobiologie. Pearson Studium, 2006, ISBN 978-3-8273-7187-4.
  • Marianne Abele-Horn: Antimikrobielle Therapie. Entscheidungshilfen zur Behandlung und Prophylaxe von Infektionskrankheiten. Unter Mitarbeit von Werner Heinz, Hartwig Klinker, Johann Schurz und August Stich, 2., überarbeitete und erweiterte Auflage. Peter Wiehl, Marburg 2009, ISBN 978-3-927219-14-4, S. 260.
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Commons: Bazillus – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Bazillus – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

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