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Bahnstrecke České Budějovice–Veselí nad Lužnicí

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Die Bahnstrecke České Budějovice–Veselí nad Lužnicí ist eine elektrifizierte Hauptbahn („celostátní dráha“) in Tschechien, die ursprünglich von der k.k. priv. Kaiser Franz-Josephs-Bahn (KFJB) erbaut und betrieben wurde. Sie verläuft in Südböhmen von České Budějovice (Budweis) nach Veselí nad Lužnicí (Wesseli an der Lainsitz) und ist als Ausbaustrecke Teil des IV. Eisenbahnkorridores in Tschechien.

Weitere Informationen České Budějovice–Veselí nad Lužnicí ...
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Geschichte

Zusammenfassung
Kontext

Eröffnet wurde die Strecke am 8. Juni 1874.[4]

Am 1. Jänner 1993 ging die Strecke im Zuge der Auflösung der Tschechoslowakei an die neu gegründeten České dráhy (ČD) über. Seit 2003 gehört sie zum Netz des staatlichen Infrastrukturbetreibers Správa železniční dopravní cesty (SŽDC).

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IV. Eisenbahnkorridor in Tschechien

Im Februar 2018 genehmigte das tschechische Verkehrsministerium den vollständigen Neubau des Abschnittes Nemanice I–Ševětín im Rahmen des Ausbauprojektes IV. Korridor. Die für eine Streckengeschwindigkeit von 200 km/h ausgelegte neue Trasse mit zwei längeren Tunneln wird die bisherige bogenreiche und umwegige Streckenführung über Hluboká nad Vltavou ersetzen. Der Tunnel Chotýčanský mit einer Baulänge von 4810 Metern wird dabei nach Fertigstellung der längste Eisenbahntunnel in Tschechien sein.[5] Stand 2022 wird mit Kosten von über 20 Milliarden Kronen gerechnet, die über ein PPP-Projekt finanziert werden sollen. Die Bauzeit nach Auftragserteilung soll sechs Jahre betragen.[6] Die alte Trasse über Hluboká nad Vltavou-Zámostí soll nach Eröffnung der Neubaustrecke stillgelegt und abgebaut werden. Die Geländeeinschnitte sollen mit den Ausbruchmassen der neuen Tunnel verfüllt werden.[7]

Die Ausschreibung wurde im Mai 2025 veröffentlicht, der Ausbau soll bis 2032 abgeschlossen sein. Nach Abschluss der Baumaßnahmen wird die Fahrzeit zwischen Prag und Budweis 90 Minuten betragen. Zudem wird die Bahnstrecke Prag-Budweis durchgehend zweigleisig sein.[8]

In den Jahren 2021 bis 2022 ist die Ausrüstung der Strecke mit dem europäischen Zugbeeinflussungssystem ETCS vorgesehen. Die Streckenausrüstung liefert der tschechische Hersteller AŽD Praha.[9]

Schmalspurige Waldbahnen

Nachdem der Hagelsturm vom 10. Juni 1916 auch in den Waldgebieten Mojský les und Velechvínské polesí zwischen Nemanice, Úsilné, Bída und Ševětín enorme Schäden hinterließ, hatte Fürst Johann zu Schwarzenberg große Mühe den Windbruch zu bergen. Wegen des Krieges mangelte es an Männern, Pferden und Wagen. Zwischen 1917 und 1918 ließ er deshalb von der Bahnstrecke České Budějovice–Veselí nad Lužnicí zwei schmalspurige Waldeisenbahnen anlegen. Eine davon führte von Ševětín in die Velechvínské polesí. Die andere 760-mm-Trasse führte über 6,5 Kilometer von Kněžské Dvory unterhalb von Bída durch das Tal des Kyselová voda in den Mojský les; sie wurde im März 1918 fertiggestellt und bis 1921 betrieben.[10]

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Streckenverlauf

Die Bahnstrecke verlässt České Budějovice nordwärts und steigt zunächst am östlichen Talhang des Moldautals bis zum Bahnhof Hluboká nad Vltavou auf, um nun den Geländerücken zum Wittingauer Becken über kleine Gewässersenken zu überwinden. Ab Ševětín geht es im flachen Beckenboden schließlich wieder geradlinig bis zur Einfädelung in die Bahnstrecke České Velenice–Praha in Veselí nad Lužnicí.

Commons: Railway line 220 (Czech Republic) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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