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Bahnstrecke Chlumec nad Cidlinou–Międzylesie

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Die Bahnstrecke Chlumec nad Cidlinou–Międzylesie ist eine eingleisige Eisenbahnverbindung in Tschechien, die ursprünglich von der k.k. priv. Österreichischen Nordwestbahn (ÖNWB) errichtet und betrieben wurde. Sie zweigt in Chlumec nad Cidlinou von der Bahnstrecke Velký Osek–Trutnov ab und führt über Hradec Králové und Letohrad nach Międzylesie (Mittelwalde) in Polen, wo sie in die Bahnstrecke Wrocław–Międzylesie einmündet. Die Strecke ist Teil der internationalen Fernverbindung von Prag nach Breslau.

Weitere Informationen Chlumec nad Cidlinou–Międzylesie ...

Im Eisenbahnnetz der Tschechischen Republik ist die Strecke als gesamtstaatliche Bahn („celostátní dráha“) klassifiziert.

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Geschichte

Zusammenfassung
Kontext

Am 5. August 1867 hatten das Kaiserthum Österreich und das Königreich Preußen die Herstellung der grenzüberschreitenden Eisenbahnstrecken Landshut–Schwadowitz und Wildenschwert–Glatz in einem Staatsvertrag beschlossen.[3][4]

Die Konzession für die Strecke Wildenschwert-Glatz erhielt die Österreichische Nordwestbahn am 25. Juni 1870 zusammen mit der Elbetalbahn (Nimburg–Tetschen) und einer Verbindung von Chlumetz über Königgrätz nach Geiersberg. In der Konzession war der Bau einer eingleisigen Strecke vorgesehen. Erst wenn „der jährliche Rohertrag während zweier auf einander folgender Jahre die Summe von 180.000 fl. in Silber pr. Meile überschreitet“ konnte die Staatsverwaltung die Anlage eines zweiten Gleises fordern.[5]

Eröffnungsdaten[6]
  • 4. Oktober 1873: Chlumetz–Königgrätz
  • 14. Jänner 1874: Königgrätz–Lichtenau
  • 15. Oktober 1875: Lichtenau–Mittelwalde

Nach der Verstaatlichung der ÖNWB am 15. Oktober 1909 ging die Strecke an die k.k. Staatsbahnen (kkStB) über. Nach dem Ersten Weltkrieg traten an deren Stelle die neu gegründeten Tschechoslowakischen Staatsbahnen (ČSD).

Nach der Angliederung des Sudetenlandes an Deutschland im Herbst 1938 kam ein kurzes Stück der Strecke bei Lichtenau zur Deutschen Reichsbahn, Reichsbahndirektion Breslau. Zwischen Mittelwalde und Niederlipka an der Strecke nach Olomouc wurde 1939 ein neues Verbindungsgleis erbaut, welches fortan dem direkten Zugverkehr zwischen Glatz und Mährisch Schönberg (Šumperk) diente. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs kam die Strecke wieder vollständig zu den ČSD. Der nicht mehr benötigte Verbindungsbogen wurde 1947 abgebaut.

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Bahnhof Třebechovice pod Orebem

Am 1. Januar 1993 ging die Strecke infolge der Dismembration der Tschechoslowakei an die neu gegründeten České dráhy (ČD) über. Seit 2003 gehört sie zum Netz des staatlichen Infrastrukturbetreibers Správa železniční dopravní cesty (SŽDC), heute: Správa železnic.

Bis 2023 war die Ausrüstung der Strecke zwischen Letohrad und der Staatsgrenze mit dem europäischen Zugbeeinflussungssystem ETCS vorgesehen. Die Streckenausrüstung liefert der tschechische Hersteller AŽD Praha.[7]

Im April 2025 begannen die Arbeiten zur Elektrifizierung des Abschnittes Týniště nad Orlicí–Častolovice als Teilstrecke der Verbindung nach Solnice. Im Gegensatz zu den bereits elektrifizierten Abschnitten soll die Fahrleitung dort mit Wechselspannung 25 kV, 50 Hz gespeist werden. Dafür entsteht in Týniště nad Orlicí ein neues Unterwerk mit zwei einphasigen Transformatoren 110/25 kV. Der elektrische Eisenbahnbetrieb soll dort im Jahr 2027 aufgenommen werden.[8][9]


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Literatur

  • Alfred Horn: Die Österreichische Nordwestbahn (= Die Bahnen Österreich-Ungarns. Band 1). Bohmann Verlag, Wien 1967.
  • Ignaz Konta: Geschichte der Eisenbahnen Oesterreichs vom Jahre 1867 bis zur Gegenwart. In: Österreichischer Eisenbahnbeamten-Verein (Hrsg.): Geschichte der Eisenbahnen der Oesterreichisch-Ungarischen Monarchie. Band 1.2. Karl Prochaska, Wien / Teschen / Leipzig 1898, S. 1–426 (archive.org).
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Commons: Bahnstrecke Chlumec nad Cidlinou–Międzylesie – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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