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Billboard-Charts

Musikcharts, die von der amerikanischen Entertainment-Marke Billboard ausgewertet werden Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

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Die Billboard-Charts sind teils regelmäßig, teils unregelmäßig erscheinende Musikcharts, die von der US-amerikanischen Entertainment-Marke Billboard ausgewertet werden. Wöchentlich erscheinen unter anderem die Kategorien Billboard 200 sowie die Billboard Hot 100, die die wichtigsten Album- und Singlecharts der Vereinigten Staaten darstellen. Darüber hinaus gibt es zahlreiche weitere Chartlisten, die je nach Musikstil und Vertriebsform aufgeschlüsselt werden.

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Geschichte und Entwicklung

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Das Billboard-Magazin wurde erstmals am 1. November 1894 in Cincinnati, Ohio veröffentlicht.[1][2] Nachdem der Fokus zu Beginn noch auf der Werbe- und Plakatierungsbranche lag und sich später auf Unterhaltungsbereiche wie Messen, Karneval und Zirkusse fokussierte,[3][4] wurde Ende des 19. Jahrhunderts erstmals über die „Wunder der modernen Technologie“ berichtet. Hier fanden Berichte über Phonographen, Plattenspieler und drahtlose Radios platz.[2]

Nachdem sich Jukeboxen während der Weltwirtschaftskrise wie ein Lauffeuer verbreiteten, schenkte das Magazin diesem Thema zunehmend mehr Aufmerksamkeit, bis es am 4. Januar 1936 seine erste Musikhitparade veröffentlichte.[5] In den 1940er Jahren wurde der Jukebox eine eigene Chart-Rubrik gewidmet.[6][7] Das Magazin entwickelte sich zu jener Zeit mit großen Schritten zu einer Fachzeitschrift.[4] Aufgrund der wachsenden Vielfalt an Musikinteressen und -genres stieg die Anzahl der veröffentlichten Chartlisten nach dem Zweiten Weltkrieg auf bis zu 28.[8]

Seit 2007 wertet Billboard zudem die Canadian Hot 100 für Kanada aus. Durch die Expansion des Unternehmens in weitere Länder folgten auch weitere internationale Charts. Unter anderem zeichnet die Marke für die Erhebung von Singlecharts in Argentinien, China und Mexiko verantwortlich.

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Auswertungsmethode

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Für viele Jahre musste ein Song im Handel als Single erhältlich sein, um für die Charts zugelassen zu werden. Zu dieser Zeit erfasste Billboard seine Daten durch Berichte, die von den Sendern und Läden ausgefüllt wurden. 1990 waren die Country-Singlecharts die ersten, die ein System namens Nielsen Soundscan einsetzten, gefolgt von den Top 100 und den R&B-Singlecharts 1991.

Nielsen Soundscan ist ein System, das den Verkauf einer Single registriert, wenn diese durch eine soundscanfähige Kasse gescannt wird. Billboard benutzt außerdem eine Technik namens Broadcast Data Systems (BDS), ein Tochterunternehmen von Billboard, um Radioausstrahlungen zu erfassen. Im Prinzip hat jeder Song eine Art Fingerabdruck. Wenn er von einem Sender mit BDS-Vertrag gespielt wird, so wird dies registriert. Diese Registrierungen werden jede Woche bei allen Radiosendern addiert, um „Sendepunkte“ festzulegen.

Zur Auswertung der Charts werden jeweils angepasste Formeln verwendet. Dabei wird zwischen den Vertriebsformen, Läden, Radiosendern und ähnlichem unterschieden. Jede Genre-Abteilung bei Billboard wird von Chart-Managern geleitet, die diese Auswahl festlegen. Manchmal gelten dabei Bedingungen für eine Abteilung, die für eine andere nicht gilt. Das bekannteste Beispiel dafür ist Madonnas Lied Into the Groove. In den USA war es nur als B-Seite der Single Angel erhältlich – zu dieser Zeit war das für die Manager der Top-100-Charts nicht akzeptabel. Also wurde der Song trotz intensiver Ausstrahlung nicht für die Top-100 zugelassen. Dagegen stellten die R&B-Singlecharts diese Anforderungen nicht, also erschien Into The Groove dort und auch in den „HotDanceMusic/Club Play“-Charts platzierte es sich auf Platz eins.

Ein weiteres Beispiel: Infolge ihrer Parteinahme 2003 gegen den US-amerikanischen Präsidenten George W. Bush (Irakkrieg) wurden Madonnas Singles American Life, Hollywood, Nothing Fails und Love Profusion von den republikanisch geführten Radiostationen boykottiert. Obwohl sie sich gut verkauften (Billboard Sales Charts: 2, 4, 1, 4) und in den Club Charts gut liefen (Billboard Club Charts: 1, 1, 1, 1), wurden sie nicht oder nur schlecht in den wichtigen „Billboard Hot 100“-Charts geführt (37, -, -, -), da sich diese zum größten Teil am Airplay orientieren.

Vor September 1995 war es einer Single gestattet, in der ersten Verkaufswoche in die Charts einzusteigen, ausschließlich basierend auf den BDS-Punkten. Dieses Verfahren wurde zu Gunsten eines Systems geändert, das den Einstieg erst nach einer kompletten Verkaufswoche gestattete. Dies ermöglichte vielen Songs einen Einstieg von „0 auf 1“. Im Dezember 1998 wurde das System weiter modifiziert, um Songs zuzulassen, die ausschließlich im Fernsehen oder Radio ausgestrahlt, jedoch nicht als Single käuflich zu erwerben waren. Dieser Wechsel sollte den sich verändernden Realitäten im Musikgeschäft Rechnung tragen. Bis dahin waren viele wichtige MTV- oder Radiohits nicht in den Charts aufgetaucht, da sich die Musikindustrie dazu entschlossen hatte, keine Single zu veröffentlichen, in der Hoffnung dadurch die Albumverkäufe anzukurbeln. Vor den 1990er Jahren wäre so ein Verfahren undenkbar gewesen. Unter den vielen Songs, die vor 1999 dieser Barriere zum Opfer fielen, befinden sich Nirvanas All Apologies, The CardigansLovefool, Smash Mouths Walking on the Sun, Jamiroquais Virtual Insanity, Everclears Santa Monica, Stone Temple PilotsInterstate Love Song, Fastballs The Way, Smashing PumpkinsDisarm, und The CranberriesZombie.

Im Jahr 2005 änderte Billboard seine Auswertungsmethoden, um bezahlte Downloads von Shops wie iTunes oder ähnlichem (auch Klingeltöne) mit erfassen zu können. Durch diese wird es Künstlern ermöglicht, sich in den Hot 100 zu platzieren, auch wenn sie größtenteils vom Radio ignoriert werden. Seit dem 31. Juli 2007 werden auch Musikstreamings in den Hot 100 aufgenommen. Als Quellen dienten zu jener Zeit lediglich die Streaming-Plattformen von Yahoo und AOL, die nur rund 5 % der Chartliste ausmachten.[9]

Im Oktober 2012 änderte Billboard auch die Auswertung der Country-, Rock-, Latin- und Rap-Charts, die bisher rein auf Airplay basierte. In Folge der Änderung flossen auch der Verkauf von Downloads und Streams in reine Airplay-Charts einbezogen wurde. Auch wurden von nun an nicht nur das Airplay von Radiosendern des jeweiligen Genres berücksichtigt, sondern auch das Genre-übergreifender Stationen.[10] Diese Methodik wurde Ende 2013 auf die Christian- und Gospel-Charts ausgeweitet.[11] Die Änderungen führten dazu, dass Songs, die mehrere Genres vertraten höher in den Genre-Charts platzieren konnten, wofür insbesondere die unabhängigen Radiosender und die Kosten von Songs verantwortlich waren.[12]

Am 20. Februar 2013 kündigte Billboard an, auch YouTube-Klicks für die Ermittlung der Streaming-Charts einbeziehen zu wollen. Berücksichtigt werden dabei jedoch lediglich verifizierte Uploads, beispielsweise vom Künstler, Plattenlabel oder Plattformen wie Vevo.[13]

Am 25. Juni 2015 wurde für die Auswertung und die Veröffentlichung der Charts ein neuer Rhythmus eingeführt. Dies war eine Reaktion auf die Verschiebung des Veröffentlichungstages von Alben in den USA von Dienstag auf Freitag, um weiterhin die ersten sieben Tage seit Veröffentlichung eines Albums abdecken zu können. Die Singlecharts, die zuvor einen Zeitraum von Mittwoch bis Dienstag abdeckten, basieren von nun an auf einem Montag-bis-Sonntag-Zyklus.[14]

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Rekorde und Erfolge in der Chartgeschichte

Nummer-eins-Erfolge

Mit 20 Nummer-eins-Hits standen die Beatles am häufigsten an der Chartspitze. Mit 31 Chartwochen stand das Lied White Christmas von Bing Crosby am längsten auf Platz eins der Billboard Hot 100. Elvis Presley löste sich im Jahr 1956 mit den Singles Hound Dog / Don’t Be Cruel und Love Me Tender als erster selbst auf Platz eins der Singlecharts ab.

Charterfolge

Das Lied Circles von Post Malone stand mit 38 Wochen so lang wie kein anderer Titel in den Top-10, Radioactive von den Imagine Dragons mit 87 Wochen so lang wie kein anderer Titel in den Top-100. Drake verzeichnet mit 222 Top-100-Einträgen die meisten Platzierungen in den Singlecharts.

Chart-Rubriken

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Albumcharts

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Singlecharts

Genreunabhängig

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Adult/Pop

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Christian

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Country

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Dance/Electronic

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Holiday

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Internationale Charts

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Jazz

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Kanadische Charts

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Latin

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R&B/Hip-Hop & Rap

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Rock & Alternative

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Jahres-, Jahrzehnt- und All-Time-Charts (Auswahl)

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Sonstige Charts

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Abgesetzte Charts

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Siehe auch

Commons: Billboard (Magazin) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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