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Bossibrunnen
Gedenkbrunnen in Lugano Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Der Bossibrunnen (italienisch Fontana (Antonio) Bossi) ist ein Monumentalbrunnen in Lugano im Schweizer Kanton Tessin, der 1895 über ein Legat des Politikers Antonio Bossi errichtet wurde und somit auch als Personendenkmal dient. Seine Inschrift erinnert ferner an den Bau des öffentlichen Wasserwerks von Lugano. Die Baupläne stammten von Otto Maraini, die Bronzeplastiken sind Werke von Luigi Vassalli. Der Brunnen ist ein wichtiges Zeugnis für den Tessiner Jugendstil.

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Geschichte
Zusammenfassung
Kontext
Der Anwalt Antonio Bossi war aus Lugano gebürtig und sass hier mit Unterbrüchen zwischen 1855 und 1878 im Municipio, der Exekutive. In dieser Funktion beförderte er zahlreiche öffentliche Arbeiten, unter anderem die Schifffahrt auf dem Luganersee, die Errichtung des kommunalen Schlachthofs und die Einführung der Gasbeleuchtung. Ferner sass er zwischen 1857 und 1881 wiederholt im Kantonsparlament, dem Grossen Rat, und in den 1860er Jahren kurzzeitig auch im Ständerat und Nationalrat. Bossi starb am 25. August 1893. Zu diesem Zeitpunkt stand er der Schweizerischen Gemeinnützigen Gesellschaft als Präsident vor.[1]

Bossi vermachte der Gemeinde Lugano testamentarisch 20'000 Franken, um damit, zum Zeichen seiner Zuneigung für die Heimatstadt, einen «schönen und nützlichen Brunnen» auf einem noch zu bestimmenden öffentlichen Platz zu errichten. Die Bauarbeiten mussten innerhalb von drei Jahren nach seinem Tod abgeschlossen sein.[2] Der Stadtrat beauftragte sogleich die Baukommission damit, einen geeigneten Ort zu bestimmen,[3] und schrieb am 23. März 1894 einen öffentlichen Wettbewerb zur Erlangung von Entwürfen aus. Der Brunnen sollte auf der Piazza Riziero Rezzonico zu stehen kommen und «an einer gut sichtbaren Stelle» Platz enthalten für «eine Inschrift oder etwas anderes, das die Nachwelt an die Grosszügigkeit des Spenders erinnert». Für den Gewinner war ein Preis von 500 Franken ausgelobt.[4] Die 18 eingegangenen Entwürfe wurden am 14. August 1894 von einer dreiköpfigen Kunstkommission, bestehend aus den beiden Bildhauern Lorenzo Vela und Raimondo Pereda und dem Architekten Costantino Maselli, erstmals beurteilt.[5] Am 10. September besammelte sich die Kommission ein weiteres Mal und legte dem Stadtrat ihren Bericht vor.[6] Sie wählte drei Projekte aus, eines unter dem Motto «Blitz» von Ernesto Quadri und zwei von Otto Maraini, und regte einen zweiten Wettbewerb unter diesen beiden Teilnehmern an.[7] Der Stadtrat kam diesem Vorschlag nach und verkündete am 21. November, dass sich die Kommission unter den neuen Entwürfen einstimmig für jenen von Otto Maraini entschieden hatte.[8]
Am 22. März 1895 besichtigte eine Delegation des Stadtrats zusammen mit dem Chefingenieur Bossi und dem Architekten Maraini den Ort, an dem der Brunnen errichtet werden sollte.[9] Die Bauarbeiten begannen am 1. April.[10] Am 13. September beauftragte das Gemeindeparlament die Firma «C. Poretti» mit der Lieferung und Montage eines Eisengeländers um den Brunnen.[11] Am 29. und 30. Oktober liess man probeweise zum ersten Mal Wasser fliessen,[12] ehe der Brunnen am 24. November eröffnet wurde.[13]
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Beschreibung

Der 6 Meter hohe Bossibrunnen steht auf der Piazza Riziero Rezzonico, an der Seepromenade Riva Vincenzo Vela. Sein aus Granit gehauenes Hauptbecken hat den Grundriss eines Vierpasses mit Quadratspitzen und einen Durchmesser von 7,50 Meter. Konzentrisch dazu erhebt sich das zentrale, mit Voluten und bronzenen, wasserspeienden Maskaronen geschmückte Brunnenelement, um das sich auf der ersten Ebene vier Becken auf gedrungenen, antikisierenden Säulen gruppieren und auf der zweiten Ebene ein auskragendes, kleineres Becken mit bronzenen, wasserspeienden Löwenköpfen schliesst. Auf seinem Mittelkörper steht seewärts eine Inschrift, die des Stifters Antonio Bossi und des Wasserwerkbaus gedenkt und das Erbauungsjahr 1895 in römischen Ziffern trägt. Abgeschlossen wird der Brunnen durch eine Fontäne. Die Säulen und die Voluten bestehen aus Kalkstein aus Viggiù. Auffällig ist die Verwendung von rosa Baveno-Granit.
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Siehe auch
Literatur
- Il Liberty Italiano e Ticinese. Rassegna internazionale delle arti e della cultura. Quasar, Rom 1981, S. 212 (Ausstellungskatalog).
- Mario Agliati: Lugano del buon tempo. Dadò, Lugano 1983, S. 93, Ill. Nr. 53 und 56.
Weblinks
Commons: Bossibrunnen – Sammlung von Bildern
- Fontana Antonio Bossi. In: Lugano Cultura
Einzelnachweise
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