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Botenstoff
chemischer Stoff Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Botenstoffe sind alle chemischen Stoffe, die bei Lebewesen der Signalübertragung oder chemischen Kommunikation (Chemokommunikation) dienen. Solche können dabei ihre Wirkung sowohl innerhalb eines einzelnen Organismus entfalten (so wie die Hormone im Speziellen), als auch zwischen den Individuen einer Spezies oder zwischen verschiedenen Spezies. Andere Bezeichnungen sind Mediator, Signalstoff, Elicitor, Semiochemikalie oder Infochemikalie.
Botenstoffe sind grundlegend wichtig für das Zusammenspiel und die Kommunikation zwischen Zellen und Geweben innerhalb eines Organismus. Bei Pflanzen regulieren Botenstoffe unter anderem das Wachstum und die Entwicklung sowie auch den eigenen Schutz, z. B. vor Krankheitserregern oder Fressfeinden.[1][2]
Auch die Kommunikation zwischen Organismen erfolgt häufig über chemische Botenstoffe, sogenannte Semiochemikalien. Bei den Semiochemikalien wird generell zwischen Pheromonen und Allelochemikalien unterschieden:
- Pheromone dienen der Kommunikation zwischen Organismen einer Art (intraspezifisch),
- Allelochemikalien übertragen Informationen zwischen Organismen mindestens zweier Arten (interspezifisch).
Bei den Allelochemikalien unterscheidet man Allomone, die dem Sender nützen, Kairomone, die dem Empfänger nützen, und Synomone, die beiden nützen.[3]
Beispiele für eine interspezifische Wirkung sind
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Beispiele für Botenstoffe und ihre Wirkungen
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Klassen von Botenstoffen
Zusammenfassung
Kontext
Die Botenstoffe können in verschiedene Gruppen oder gemäß ihrer Funktion und Wirkung unterteilt werden, wobei die Einteilung häufig gleitende Übergänge hat bzw. recht willkürlich ist:
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Unterteilung nach Funktion und Wirkung
Viele Botenstoffe sind Peptide, Steroide, Aminosäurederivate, Isoprenderivate, Aldehyde (Benzaldehyd, Salicylaldehyd)[16] oder Säuren wie Benzoesäure, um nur einige zu nennen.
Literatur
- Ferid Murad: Die Entdeckung einiger biologischer Wirkungen von Stickstoffmonoxid und seiner Rolle für die Zellkommunikation (Nobel-Vortrag). In: Angewandte Chemie, 1999, Band 111, Nr. 13–14, S. 1976–1989, doi:10.1002/(SICI)1521-3757(19990712)111:13/14<1976::AID-ANGE1976>3.0.CO;2-A.
- Louis J. Ignarro: Stickstoffmonoxid: ein einzigartiges endogenes Signalmolekül in der Gefäßbiologie (Nobel-Vortrag). In: Angewandte Chemie, 1999, Band 111, Nr. 13–14, S. 2002–2013, doi:10.1002/(SICI)1521-3757(19990712)111:13/14<2002::AID-ANGE2002>3.0.CO;2-Q
- Ulrich Förstermann: Stickoxid (NO): Umweltgift und körpereigener Botenstoff. In: Biologie in unserer Zeit, 1994, Band 24, Nr. 2, S. 62–69. doi:10.1002/biuz.19940240203.
- Hanns-J. Neubert: Fett, ein lebenswichtiger Signalstoff. In: Die Welt, 9. Februar 2003; welt.de
- Hans Jürgen Bestmann, Elke Übler, Bert Hölldobler: Erste Untersuchungen zur Biosynthese von Ameisenspurpheromonen. In: Angewandte Chemie, 1997, Band 109, Nr. 4, S. 391–394, doi:10.1002/ange.19971090420.
- John G. Macconnell, Robert M. Silverstein: Neue Ergebnisse der Chemie von Insektenpheromonen. In: Angewandte Chemie, 1973, Band 85, Nr. 15, S. 647–657, doi:10.1002/ange.19730851503.
- Hans Jürgen Bestmann, Otto Vostrowsky: Chemische Informationssysteme der Natur: Insektenpheromone. In: Chemie in unserer Zeit, 1993, Band 27, Nr. 3, S. 123–133; doi:10.1002/ciuz.19930270304.
- Roland Schauer: Zur Wirkungsweise der Hormone. In: Angewandte Chemie, 1972, Band 84, Nr. 2, S. 41–50, doi:10.1002/ange.19720840202.
- Heinz Hahn, Martin Bopp: Phytohormone: Die Cytokinine. In: Biologie in unserer Zeit, 1981, Band 11, Nr. 4, S. 113–120, doi:10.1002/biuz.19810110406.
- Frank Schröder: Induzierte chemische Abwehr bei Pflanzen. In: Angewandte Chemie, 1998, Band 110, Nr. 9, S. 1271–1274, doi:10.1002/(SICI)1521-3757(19980504)110:9<1271::AID-ANGE1271>3.0.CO;2-K.
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Einzelnachweise
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