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Cástaras

Gemeinde in Spanien Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

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Cástaras ist ein südspanischer Ort und eine Gemeinde (municipio) mit insgesamt nur noch 210 Einwohnern (Stand: 2024) im Südosten der Provinz Granada in der autonomen Region Andalusien.

Schnelle Fakten Gemeinde Cástaras, Wappen ...
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Lage und Klima

Der Ort Cástaras liegt an einem Südhang der Alpujarras im Quellgebiet mehrerer Bergbäche (barrancos) knapp 95 km (Fahrtstrecke) südöstlich der Provinzhauptstadt Granada in einer Höhe von ca. 1010 m; die Mittelmeerküste bei La Rábita ist knapp 50 km in südlicher Richtung entfernt. Das Klima im Winter ist gemäßigt, im Sommer dagegen warm bis heiß; die geringen Niederschlagsmengen (ca. 515 mm/Jahr) fallen – mit Ausnahme der nahezu regenlosen Sommermonate – verteilt übers ganze Jahr.

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Bevölkerungsentwicklung

Jahr18571900195020002020
Einwohner154816341657291235[4]

Infolge der Mechanisierung der Landwirtschaft, der Aufgabe bäuerlicher Kleinbetriebe („Höfesterben“) und dem daraus resultierenden Verlust von Arbeitsplätzen ist die Einwohnerzahl der Gemeinde seit der Mitte des 20. Jahrhunderts deutlich gefallen. Zur Gemeinde gehören auch der Weiler (pedanía) Nieles sowie einige verstreut liegende Einzelgehöfte (fincas).

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Wirtschaft

Noch in der frühen Neuzeit lebten die Bewohner des Ortes in hohem Maße als Selbstversorger von der Erträgen ihrer Felder und Hausgärten. Außerdem wurde Viehzucht (v. a. Schafe, Ziegen und Schweine) betrieben; Esel wurden als Tragtiere gehalten. Dieser Zustand änderte sich erst mit dem Ausbau der Infrastruktur im 20. Jahrhundert. Heute dominieren Oliven- und Mandelbaumplantagen. Im Ort selbst haben sich Kleinhändler, Handwerker und Dienstleister aller Art angesiedelt. Seit den 1960er Jahren spielt der innerspanische Tourismus eine immer größer werdende Rolle.

Geschichte

Prähistorische, römische und westgotische Funde fehlen; die Gründung des Ortes erfolgte wahrscheinlich im 8. Jahrhundert durch Berber aus Nordafrika, auf die auch der Terrassenfeldbau mit seiner ausgeklügelten Bewässerungstechnik zurückgeht. Nach dem Ende des Kalifats von Córdoba (um 1020) übernahmen die Ziriden von Granada die Macht, die sie jedoch wenig später an die berberischen Almoraviden und Almohaden abtreten mussten. Als Teil des Emirats von Granada blieb das Bergland der Alpujarras bis zum Jahr 1490 islamisch; auch danach gab es immer wieder Aufstände gegen die Rückeroberungsbestrebungen (reconquista) der Christen. Mit dem Alhambra-Edikt (1492) der Katholischen Könige begann die Vertreibung der Juden in Spanien; nach den Moriskenaufständen der Jahre 1499 bis 1501 und 1568 bis 1571 wurden die letzten Muslime zu Beginn des 17. Jahrhunderts ebenfalls ausgewiesen.

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Sehenswürdigkeiten

Cástaras
  • Die zumeist aus Bruchsteinen gebauten Häuser des Ortes sind verputzt und weiß getüncht.
  • Die dem Erzengel Michael geweihte Iglesia de San Miguel entstand im ausgehenden 17. Jahrhundert im Mudéjar-Stil. Der Glockenturm (campanario) flankiert den Chorbereich der Kirche.[5]
  • Die Ermita de la Virgen de Fátima ist eine teilweise in den Fels gearbeitete Kapelle aus dem frühen 20. Jahrhundert.[6]
  • Unweit des Ortes gibt es noch einen Dreschplatz (era), auf welchem bis ins frühe 20. Jahrhundert mit Hilfe von im Kreis laufenden Tieren Getreide gedroschen wurde.
Nieles
  • Der seit Jahrhunderten weitgehend unverändert gebliebene Weiler ist als Sitio Histórico de la Alpujarra eingestuft.
  • Einige der engen Gassen des Ortes sind in Berbermanier (vgl. Icht, Marokko) teilweise überbaut (tinaos).
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Persönlichkeiten

  • Muhya bint Ibn Abd ar-Razzaq (11./12. Jahrhundert), Dichter
Commons: Cástaras – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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