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Cethromycin

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Cethromycin
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Cethromycin ist ein Glycosid und Antibiotikum aus der Gruppe der Ketolide. Ketolide zählen zu der 3. Generation von Markolid-Antibiotika, die sich von Erythromycin ableiten. Es inhibiert die Proteinbiosynthese von Bakterien.

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Geschichte

Ketolide wie Cethromycin wurden entwickelt, um Resistenzen bei Staphylococcus aureus zu überwinden.[3] Im Gegensatz anderer Ketolide trägt Cethromycin eine Seitenkette an der C6-Position.[4] Im Vergleich zum Vorgänger Telithromycin soll es eine höhere Wirksamkeit entfalten.[3]

Cethromycin wurde in klinischen Prüfungen gegen Gram-positive und Gram-negative Pathogene getestet, zunächst durch das Pharmaunternehmen Abbott, dann wurde es an Advanced Life Sciences lizenziert. In einer Phase-III-Studie wurde es gegen schwerwiegende Infektionen des Respirationstraktes eingesetzt, zeigte aber keine ausreichende Wirkung.[4] Zur Behandlung von einfacher ambulant erworbener Lungenentzündung wurde die Zulassung nicht erteilt.[5] Abbott, aber auch andere Firmen wie MSD, Johnson & Johnson oder Pfizer, haben die weitere Forschung bei Ketoliden mittlerweile beendet.[4]

Seit 2016 versucht ein Hersteller,[6] die Substanz gegen Malaria zu entwickeln; zuletzt 2023 erhielt er dafür ein Patent.[7] Studien an Menschen mit Malaria gibt es bisher nicht.

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Pharmakologie

Cethromycin hemmt die bakterielle Proteinbiosynthese durch Bindung an die 50S Untereinheit der Ribosomen. Es interferiert mit der 23S-rRNA dieser Untereinheit durch Bindung an Domäne II und V. Zusätzlich wird die Bildung der 30S- und 50S-Untereinheit gehemmt.[8]

Literatur

  • R. R. Reinert: Clinical efficacy of ketolides in the treatment of respiratory tract infections. In: The Journal of antimicrobial chemotherapy. Band 53, Nummer 6, Juni 2004, S. 918–927, doi:10.1093/jac/dkh169, PMID 15117934 (Review).
  • J. E. Conte, J. A. Golden, J. Kipps, E. Zurlinden: Steady-state plasma and intrapulmonary pharmacokinetics and pharmacodynamics of cethromycin. In: Antimicrobial agents and chemotherapy. Band 48, Nummer 9, September 2004, S. 3508–3515, doi:10.1128/AAC.48.9.3508-3515.2004, PMID 15328118, PMC 514776 (freier Volltext).

Einzelnachweise

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