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Chinesische Kalligrafie
Kalligrafie in Chinesischer Schrift Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Die chinesische Kalligrafie (chinesisch 中國書法 / 中国书法, Pinyin zhōngguó shūfǎ) ist eine Kunstrichtung, die in engem Zusammenhang mit der chinesischen Malerei steht. In beiden Künsten werden die gleichen Werkzeuge, die Vier Schätze des Gelehrtenzimmers, verwendet: Schreibpinsel, Stangentusche, Reibstein und Papier. Deshalb verwundert es nicht, dass berühmte chinesische Kalligrafen oft auch bedeutende Maler waren.
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Geschichte
Zusammenfassung
Kontext
Einer der berühmtesten chinesischen Kalligrafen war Wang Xizhi, dessen Stil nach mehr als einem Jahrtausend heute noch Grundlage des Kalligrafieunterrichts ist. Die Kalligrafie wurde als wichtiger Teil der Ausbildung angesehen und sollte auch Rückschlüsse auf die Persönlichkeit ermöglichen. Wáng Xīzhī ersetzte den rechtwinkligen Duktus durch kursive Linienführung, die individuelle Gestaltung ermöglicht. Seitdem galt die Kalligrafie in China neben dem Wéiqíl – auch bekannt als Go, der Malerei und der Musik als vierte der klassische Künste (四藝 / 四艺, sìyì) – im Chinesischen auch bekannt als – Qín, Qí, Shū, Huà; 琴棋書畫 / 琴棋书画 – „Guqin, Weiqi, Kalligrafie, Malerei“, .
Das hohe Prestige der Kalligrafie zeigt sich unter anderem auch darin, dass sogar chinesische Kaiser bemüht waren, sich in Kalligrafie auszuzeichnen. Am weitesten brachte es in dieser Kunst der Kaiser Song Huizong, dessen Stil schlankes Gold (瘦金, shòujīn) einen Höhepunkt der chinesischen Kalligrafie darstellt.
Die ersten vier Schriftzeichen des Orchideenpavillon von Wang Xizhi: „Im 9. Jahr der Regierung Yonghe“
2009 wurde die chinesische Kalligraphie von der UNESCO in die Repräsentative Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit aufgenommen.[1]
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Acht Prinzipien
Grundlage der chinesischen Kalligrafie sind die „Acht Prinzipien des Schriftzeichens Yǒng“ – 永 ‚Yǒng bedeutet „Ewigkeit“‘ – (永字八法, Yǒngzì Bāfǎ):
- 側 (侧) cè, nämlich 點 (点) diǎn, Punkt
- 勒 lè, nämlich 橫 (横) héng, Quer
- 努 nǔ, nämlich 直/豎 (竖) zhí/shù, geradeaus
- 趯 tì, nämlich 鉤 (钩) gōu, Haken
- 策 cè, nämlich 挑 tiāo, Abheben
- 掠 lüè, nämlich 撇 piě, Schräg
- 啄 zhuó, nämlich 短撇 duǎn piě, Picken
- 磔 zhé, nämlich 捺 nà, Vorwärtsdrängen
Die acht Prinzipien repräsentieren die wichtigsten Grundstriche des Kalligrafen; sie beschreiben die fünf Striche, aus denen sich das Schriftzeichen zusammensetzt.
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Kategorien der chinesischen Kalligrafie
- Siegelschrift
- Kanzleischrift
- Regelschrift
- Semi-Kursivschrift
- Grasschrift
Siehe auch
Literatur
- Anett Dippner, Thorsten Benkel: Zeichen der Ästhetik: Kunst, Kultur und Kalligraphie zwischen Tradition und Bedeutungsvielfalt. In: Schriftenreihe Schriften zur Kulturwissenschaft. Band 78. Dr. Kovač, 2009, ISBN 978-3-8300-3764-4, ISSN 1435-6589.
- Rong Fang Cao, Klaus-Dieter Hartig: Chinesische Kalligraphie: mit Pinsel und Tusche. Anleitungen und Vorlagen. Augustus-Verlag, Augsburg 1995, ISBN 3-8043-0241-6.
- Bonan Guo: Einführung in die chinesische Kalligraphie. 1. Auflage. Verlag für Fremdsprachige Literatur, Peking 1995, ISBN 7-119-01446-3 (chinesisch: Zhong guo shu fa ru men. Übersetzt von Menglian Liu).
- Shi Bo: Encres de Chine. Les maîtres de la calligraphie chinoise. 1. Auflage. éditions Alternatives, Paris 2003, ISBN 2-86227-364-3 (französisch).
- Shangwu yinshuguan Cishu Yanjiu Zhongxin – 商务印书馆辞书研究中心: Xinhua Xiezi Zidian: Chinesische Schriftzeichen. Hrsg.: Jinchang Fei – 費錦昌. Shangwu yinshuguan – 商务印书馆, Peking 2004, ISBN 7-100-03247-4 (chinesisch: 新华写字字典. Ein Wörterbuch mit 2500 chinesischen Schriftzeichen mit Strichfolge und Pinyin-Umschrift, jedoch alles in Schriftzeichen geschrieben.).
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Weblinks
Commons: Strichfolgen – Galerie von Bildern der 'acht Prinzipien'
Commons: Chinesische Kalligrafie – Album mit Bildern
- Offizielle Website – Lernplattform – hkedcity.net (chinesisch, englisch)
Einzelnachweise
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