Top-Fragen
Zeitleiste
Chat
Kontext

Command & Conquer: Generäle

Computerspiel Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Command & Conquer: Generäle
Remove ads

Command & Conquer: Generals (im deutschsprachigen Raum auch in zensierter Fassung als Command & Conquer: Generäle erhältlich) ist ein Echtzeitstrategie-Computerspiel, das von EA Pacific entwickelt wurde und 2003 bei Electronic Arts erschien. Noch im selben Jahr erschien mit Command & Conquer: Generäle – Die Stunde Null eine Erweiterung.

Schnelle Fakten Originaltitel, Entwickler ...

Es ist das erste Computerspiel der Command-&-Conquer-Reihe mit einer frei zoombaren 3D-Grafik. Zudem begründet Command & Conquer: Generals ein drittes Universum, in dem keine der vorherigen Parteien vertreten ist. Es gilt als einer der besten Ableger der C&C-Reihe.[1][2][3]

Remove ads

Rahmenhandlung und Spielprinzip

Zusammenfassung
Kontext

Im Gegensatz zu anderen Vertretern der Reihe setzt Generals, das zeitlich etwa im Jahr 2020 angesiedelt ist, weniger auf Science Fiction bzw. Fantasieszenarien, sondern thematisiert eher zeitgenössische Themen wie den internationalen Kampf gegen den Terrorismus und das Wetteifern der Weltmächte China und USA. Kriegsschauplatz ist Asien.

Kriegsparteien

Sowohl in der 21 Missionen umfassenden Einzelspielerkampagne als auch im Mehrspielermodus (über LAN oder das Internet) lassen sich drei unterschiedliche Parteien auswählen. Das ausgeklügelte Schere-Stein-Papier-Prinzip sorgt dafür, dass jede Einheit durch eine andere Einheit effektiv bekämpft werden kann.

USA

Die USA sind eine konventionelle Kriegspartei mit modernen Waffen und kampfkräftigen Einheiten. Ihre Streitkräfte verfügen neben einem großen Arsenal an bodengestützten Kampfeinheiten vor allem über eine schlagkräftige Luftwaffe mit Kampfjets, Tarnkappenbombern, Überschallbombern und Kampfhubschraubern. Zu den Stärken der USA zählt auch die Aufklärung mittels Drohnen und Satellit. Dafür sind die Einheiten der USA vergleichsweise teuer. Zudem sind die Chinooks, mit denen die USA ihren Nachschub sicherstellen, für Luftabwehreinheiten leichte Beute, was die Nachschubversorgung zu einer Schwachstelle macht. Als Superwaffe setzen die USA auf eine Partikelkanone, eine im Wirkradius stark beschränkte, aber dafür auch nach dem Abfeuern noch lenkbare Strahlenwaffe. Die langfristige Geldversorgung gewährleisten Abwurfzonen, über denen alle zwei Minuten Nachschub abgeworfen wird.

China

Die zweite staatliche Kriegspartei ist China. China weiß vor allem mit starken Panzereinheiten zu überzeugen, darunter der besonders schlagkräftige Overlord-Panzer, welcher mit verschiedenen Upgrades aufgerüstet werden kann. Als einzige Partei des Spiels verfügt das Land zudem über Minen, die insbesondere bei Angriffen mit Selbstmordattentätern, die in Jeeps (sogenannten Terror Techs) in die gegnerische Basis gebracht werden, hilfreich sind. Bei der Infanterie setzt China vor allem auf Masse. Im Luftkampf muss China hingegen Abstriche machen. Hier verfügt das Land nur über einen einzigen Kampfjet, der jedoch vor allem gegen Infanterie und leicht gepanzerte Einheiten zu überzeugen weiß. Als Superwaffe dient den chinesischen Streitkräften eine Atomrakete. Die langfristige Geldversorgung wird durch Hacker sichergestellt, welche jedoch ein relativ verwundbares Ziel darstellen.

GBA

Im Unterschied zu den anderen beiden Parteien handelt es sich bei der GBA nicht um einen staatlichen Akteur, sondern um eine Rebellenorganisation aus Zentralasien. Sie setzt vornehmlich auf Selbstmordattentäter und leicht gepanzerte Fahrzeuge. Dabei macht sich die Partei ihr weit verzweigtes Tunnelnetzwerk zunutze, das ihr nicht nur zur schnellen Verlegung ihrer Einheiten und Angriffen aus dem Hinterhalt, sondern auch zur Reparatur dient. Ihre Gebäude werden nach der Zerstörung automatisch wieder aufgebaut, sofern nicht auch die darunter liegenden „Löcher“ zerstört werden. Dafür verfügt die GBA weder über Lufteinheiten noch über schlagkräftige Panzer. Einzelne Fahrzeuge können jedoch mit den Trümmern zerstörter Einheiten aufgerüstet werden. Die Superwaffe der GBA ist der SCUD-Sturm, welcher zahlreiche Anthrax-Raketen auf sein Ziel abfeuert. Die langfristige Geldversorgung wird durch Schwarzmärkte sichergestellt.

Generalsfähigkeiten

Zentraler Bestandteil des Spiels sind sogenannte Generalsfähigkeiten. Ab einer gewissen Anzahl zerstörter gegnerischer Einheiten und Gebäude erfolgt abhängig von deren Wertigkeit eine Beförderung – vom 1-Sterne-General zu Beginn des Spiels bis zum 5-Sterne-General, der höchsten Beförderungsstufe. Mit jeder Beförderung erhält man Punkte, die man anschließend für Spezialeinheiten, Luftschläge oder Ähnliches einsetzen kann.

Remove ads

Entwicklung

Mit der Entwicklung von Generals begann Westwoods Zweigstudio Westwood Pacific, das während der Entwicklungsarbeiten in EA Pacific umbenannt und nach der Veröffentlichung von Generals mit EA Los Angeles zusammengelegt wurde, bereits im Jahr 2000. Zu diesem Zeitpunkt war Generals als ein an Command & Conquer: Der Tiberiumkonflikt angelehntes Spiel konzipiert und sollte noch weitere Kriegsparteien, unter anderem Russland und Afrika, beinhalten.[4][5]

2025 wurde der vollständige Quelltext unter der GNU General Public License Version 3 veröffentlicht.[6][7]

Remove ads

Indizierung und Zensur

Zusammenfassung
Kontext

Das 2003 erschienene Generals wurde wegen des offensichtlichen Bezugs zu aktuellen Ereignissen wie dem Irakkrieg und der Spielhandlung, die unter anderem das Töten von Zivilisten erfordert, Anfang 2003 von der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien (BPjM) in Deutschland indiziert.[8] Als Grund wurde Kriegsverherrlichung angegeben.[9] Das Spiel war zwei Wochen käuflich erhältlich, bevor es Jugendlichen nicht mehr öffentlich zugänglich gemacht werden durfte. Electronic Arts legte daraufhin Rechtsmittel ein.[10]

Hersteller Electronic Arts gab daher im September 2003 eine speziell für den deutschen Markt geschnittene Version unter dem Namen Command & Conquer: Generäle heraus. Diese wurde im Vergleich zum Original in zahlreichen Punkten deutlich entschärft:[11]

  • Veränderte Inhalte:
    • Die Spielparteien wurden von China, GBA und USA umbenannt in Asiatischer Pakt, IBG (Internationale Befreiungsgruppe) und Westliche Allianz.
    • Städte- und Ländernamen wurden in fiktive Namen abgeändert (z. B. Washington in Hauptquartier und Bagdad in Twin Sword City).
    • Menschen wurden durchgehend durch Cyborgs ersetzt; dabei ersetzte man die Stimmen durch Roboterstimmen und gab den Menübildern ein roboterhaftes Aussehen durch Metallglanz, Kabel o. Ä.
    • Die Selbstmordattentäter wurden durch „rollende Bomben“ (große, ferngesteuerte rote TNT-Fässer auf Rädern) ersetzt.
    • Der aufgebrachte Mob, eine wütende Menschenmenge mit Molotowcocktails und Gewehren, wurde in Cyborg-Trupp umbenannt.
    • Anthrax wurde in Säure umbenannt.
  • Entfernte Inhalte:
    • Das Intro wurde ersatzlos gestrichen.
    • Zivilisten wurden gänzlich aus dem Spiel entfernt.
    • Bei der IBG-Kampagne wurde eine Mission komplett entfernt. In dieser sollte man UN-Flugzeuge abschießen und Versorgungskisten einsammeln. Die Kisten, die nicht zu erreichen waren, sollte man später aus zivilen Hütten holen, was nur durch deren Zerstörung und das Töten von Zivilisten möglich war.

Am 30. September 2013 hob die BPjM die Indizierung vorzeitig auf.[12] Nach der Listenstreichung wurde die unzensierte Version von Generals von der USK mit „ab 18“ gekennzeichnet.[13]

Remove ads

Rezeption

Weitere Informationen Metawertungen, Datenbank ...

4Players vergab Abstriche für die zensierte deutsche Fassung. Die Zensur wirke sich negativ auf die Atmosphäre in der Kampagne aus, so das Spielemagazin. Es sei unrealistisch, dass sich Cyborgs mit heutigen Waffensystemen bekämpfen.[20] David Bergmann von PC Games schrieb, dass der deutsche Jugendschutz das Spiel der Lächerlichkeit preisgebe.[19] Dem stimmte Alexander Geltenpoth von PC Action zu, vergab dafür jedoch keinen Wertungsabzug. Er merkte zudem an, dass die zensierte Fassung deutlich später erschienen sei.[18] GameStar lobte Grafik, Kampfsystem und die spannenden Missionen. Die Nähe zur Weltpolitik im Erscheinungsjahr sei jedoch bedenklich. Durch die Zensur in der deutschen Version müsse man zudem bei der Atmosphäre deutliche Abstriche machen.[16]

Remove ads

Nachfolger

Am 10. Dezember 2011 gab EA bekannt, dass das Entwicklerstudio BioWare Victory Command & Conquer: Generals 2 entwickeln werde. Das Spiel sollte 2013 erscheinen.[21] Ein halbes Jahr später wurde das Spiel in Command & Conquer umbenannt und als Free-to-play-Spiel vorgestellt.[22] Am 29. Oktober 2013 vermeldete EA jedoch, dass die Entwicklung nach negativer Resonanz während der geschlossenen Alpha-Phase des Spiels eingestellt wurde.[23]

Remove ads

Einzelnachweise

Loading related searches...

Wikiwand - on

Seamless Wikipedia browsing. On steroids.

Remove ads