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Crozetscharbe
Art der Gattung Leucocarbo Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Die Crozetscharbe (Leucocarbo melanogenis), zuweilen auch als Südgeorgien-Kormoran bezeichnet, ist eine an wenigen Inseln des südlichen Indischen Ozeans vorkommende Vogelart aus der Familie der Kormorane (Phalacrocoracidae).

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Beschreibung
Crozetscharben erreichen eine Länge von ca. 63 Zentimetern und ein Gewicht zwischen 1700 und 2700 Gramm sowie eine Flügelspannweite von 125 Zentimetern. Die Vögel zeigen zeitweise einen aufrichtbaren Schopf aus nach oben gebogenen Federn auf der schwarzen, leicht bläulich schimmernden Krone. Der Hinterhals sowie die gesamte Oberseite einschließlich der Flanken sind schwarz bis glänzend schwarzblau. Kehle, Wangen, Brust, und Bauch sind weiß. Die Flügeldecken sind schwarzgrau und zeigen an den Vorderkanten einige weiße Federn. Der Schwanz ist matt schwärzlich mit weißlichen Schäften an der Basis. Die nackte schwärzliche Gesichtshaut über der oberen Schnabelbasis trägt viele kleine warzige Höcker, die gelb gefärbt sind. Der Schnabel ist grau, die Iris blau, Beine und Füße sind rosa. Die Art zeigt keinen Geschlechtsdimorphismus.
Sie sind die einzige Kormoranart auf der von ihr bewohnten Inselgruppe.
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Verbreitung und Lebensraum
Die Crozetscharbe ist auf den im südlichen Indischen Ozean gelegenen Crozetinseln, der Prinz-Edward-Insel sowie der Marion-Insel heimisch. Das Vorkommen beschränkt sich auf die Küstenregionen der Inseln.
Lebensweise
Die Nahrung der Crozetscharben besteht vorwiegend aus Fischen, insbesondere Antarktisdorschen (Nototheniidae). Außerdem zählen Krebstiere, Kraken, Kalmare, Vielborster und Seegurken zum Nahrungsspektrum. Die Vögel ernähren sich hauptsächlich durch Verfolgungstauchen. Sie suchen im Allgemeinen allein, zuweilen auch in kleinen Gruppen in Küstennähe nach Nahrung. Bei der Marion-Insel entfernen sie sich nicht mehr als 400 Meter von der Küste, bei den Crozetinseln gelegentlich bis zu sechs Kilometer. Die Art brütet entlang der Küste, beispielsweise auf Klippen, an vegetationsreichen oder vegetationsarmen Hängen sowie auf Felsvorsprüngen oder Geröllstränden. Bevorzugt werden Gebiete, die vor starken Winden geschützt sind.[1]
Brutverhalten
Die Brutsaison ist in den Crozetscharben-Kolonien unterschiedlich: auf der Marion-Insel und den Crozetinseln erfolgt die Eiablage von Oktober bis Februar, auf der Prinz-Edward-Insel legten einige Vögel auch im Juni Eier. Gebrütet wird allein oder in kleinen Gruppen von bis zu 50 Paaren, zuweilen in Vergesellschaftung mit Pinguinen. Das Nest wird als Kegelstumpf gebildet. Es wird aus Laugenblumen (Cotula) und anderen Pflanzenteilen, die mit Schlamm und Exkrementen zusammengeklebt sind und auf dem nackten Boden oder in der Vegetation platziert werden gefertigt. In den Folgejahren wird es erneut verwendet, meist von neuen Paaren. Ein Gelege besteht aus einem bis zu fünf Eiern, die Brutzeit beträgt 27 bis 32 Tage. Nach dem Schlüpfen wächst den zunächst nackten Küken ein graubraunes Flaumhaar. Nach 50 bis 63 Tagen werden sie flügge, in Ausnahmefällen erst nach 80 Tagen. Nach dem Verlassen des Nestes werden sie noch etwa einen Monat von den Eltern versorgt.[1]
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Bestand und Gefährdung
Zusammenfassung
Kontext
Der Bestand der Crozetscharbe gilt als nicht gefährdet, obwohl die Art im Rückgang begriffen ist, ein relativ kleines globales Verbreitungsgebiet sowie eine geringe Populationsgröße hat. Die Gesamtpopulation wird mit ca. 1200 Paaren angegeben. Bei einer Untersuchung auf der Prinz-Edward-Insel im Dezember 2001 wurden Brutplätze an sechs (möglicherweise sieben) Standorten gefunden, die sich alle auf vorgelagerten Felsformationen oder unzugänglichen Klippen befanden. Dabei wurden insgesamt 39 Paare registriert und ca. 50 Paare geschätzt. Obwohl einige Nester an den steilen Klippen der Insel möglicherweise übersehen wurden, entspricht dies einem Rückgang von mehr als 50 % seit September 1984, als die Population schätzungsweise 120 Paare betrug. Da die Prinz-Edward-Insel ein Naturschutzgebiet ist, sind Störungen durch Menschen dort gering. Auf der Marion-Insel wurden in den 1980er Jahren 589 Brutpaare gezählt, 841 in den Jahren 1994/95, 672 in den Jahren 1995/96 sowie 537, 388, 505 und 490 in den folgenden vier Jahren. Die Zahl sank 2001 auf 443 Paare und betrug 2002/03 nur noch 272. Relativ häufig ist die Art noch auf den Crozetinseln mit ca. 810 Paaren. Der Hauptgrund für ein Brutversagen sind raue Seebedingungen. Auf den Crozetinseln sowie der Marion-Insel sind einige Kolonien wahrscheinlich infolge menschlicher Störungen verlassen worden. Derzeit scheinen die Populationen dennoch einigermaßen stabil zu sein.[1]
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Literatur
- Orta, J., E. Garcia, D. A. Christie, F. Jutglar, and G. M. Kirwan: Crozet Shag (Leucocarbo melanogenis) , version 1.1. In Birds of the World (S. M. Billerman, B. K. Keeney, P. G. Rodewald, and T. S. Schulenberg, Editors). Cornell Lab of Ornithology, Ithaca, NY, USA, 2021
Weblinks
Commons: Crozetscharbe – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
- Leucocarbo melanogenis, Animalia
- Crozetscharbe (Leucocarbo melanogenis) auf eBird.org
- xeno-canto: Tonaufnahmen – Crozetscharbe (Leucocarbo melanogenis)
- Leucocarbo melanogenis im Integrated Taxonomic Information System (ITIS)
Einzelnachweise
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