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Dimercaptobernsteinsäure

Gruppe von Stereoisomeren Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Dimercaptobernsteinsäure
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Dimercaptobernsteinsäure (DMSA von engl. Dimercaptosuccinic acid) ist eine organische Säure. In der meso-Form bildet sie wasserlösliche Komplexe mit den meisten Schwermetallen und wird daher in der Chelat-Therapie nach Schwermetallvergiftungen unter dem Freinamen Succimer eingesetzt.

Schnelle Fakten Strukturformel, Allgemeines ...

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Isomerie

Dimercaptobernsteinsäure enthält zwei durch die gleichen Reste substituierte Stereozentren, es gibt also drei Stereoisomere: Die (2R,3R)-Form, die dazu spiegelbildliche (2S,3S)-Form und die dazu diastereomere meso-Dimercaptobernsteinsäure.

Isomere von 2,3-Dimercaptobernsteinsäure
Name (2R,3R)-2,3-
Dimercaptobernsteinsäure
(2R,3S)- ≡ (2S,3R)-2,3-
Dimercaptobernsteinsäure
(2S,3S)-2,3-
Dimercaptobernsteinsäure
Andere Namen meso-2,3-
Dimercaptobernsteinsäure,
Succimer[2]
Strukturformel Thumb Thumb Thumb
CAS-Nummer 10008-75-0304-55-227887-82-7
2418-14-6 (unspez.)
EG-Nummer 206-155-2
219-334-5 (unspez.)
ECHA-Infocard 100.005.597
100.017.577 (unspez.)
PubChem 1978832724354
9354 (unspez.)
Drugbank DB00566
DB14089 (unspez.)
Wikidata Q81978333Q423814
Q56604713 (unspez.)

In der meso-Form ist eines der Stereozentren (R)-, das andere (S)-konfiguriert.

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Verwendung

Zusammenfassung
Kontext

meso-DMSA (Succimer) wird als Komplexbildner für das radioaktive Technetium-Isotop 99mTc in der medizinischen Diagnostik (z. B. bei der Nierenszintigraphie) eingesetzt.

Bei akuten Schwermetallvergiftungen mit Quecksilber, Blei oder Arsen werden Succimer oder auch DMPS im Rahmen der Chelat-Therapie in Infusionslösungen eingesetzt und bilden hier das Mittel der Wahl; bei chronischen Schwermetallvergiftungen liegen – mit Ausnahme der Bleiintoxikation im Kindesalter – jedoch noch keine ausreichenden Daten für den sinnvollen Einsatz vor.[3] Aufgrund von gemeldeten Nebenwirkungen unterliegt Succimer seit 2017 nach einer Stellungnahme des BfArM der Verschreibungspflicht.[4]

Berichte, nach denen DMSA die Blut-Hirn-Schranke von Mäusen überwinden kann,[5] scheinen keine fundierte Basis zu haben, da DMSA die lipophile Eigenschaft fehlt, die für die Passage der Blut-Hirn-Schranke notwendig ist.[6][7][8] meso-DMSA wird schnell vom menschlichen Körper metabolisiert und fast ausschließlich über den Urin ausgeschieden. Ihre Halbwertszeit im Blut beträgt circa 3,2 Stunden. Bekannte Nebenwirkungen sind Hautausschläge, Störungen im Verdauungstrakt und in einigen Fällen Neutropenie. Trotzdem gilt meso-DMSA als der verträglichste der Dimercapto-Chelatbilder.[7]

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Einzelnachweise

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