Damenbauernspiel

Als Damenbauernspiel in einem allgemeinen Sinne werden Partien des Schachspiels bezeichnet, die beiderseits mit Doppelschritten der vor den Damen stehenden Bauern ohne weiteres c2–c4 beinhalten. Im engeren Sinne nennt man Damenbauernspiel alle Eröffnungen mit diesem Beginn, die dann nicht in ein Damengambit (2. c2–c4) münden.

	a	b	c	d	e	f	g	h
8									8
7									7
6									6
5									5
4									4
3									3
2									2
1									1
	a	b	c	d	e	f	g	h

1. d2–d4 d7–d5

Damenbauernspiele zählen zu den Geschlossenen Spielen.

Jede Hauptvariante der Damenbauernspiele im engeren Sinne beginnt mit folgenden Zügen oder beinhaltet sie durch Zugumstellung:

1. d2–d4 d7–d5, ohne 2. c2–c4.^[1]

Sie sind in der Encyclopedia of Chess Openings unter den Schlüsseln D00 bis D05 klassifiziert.

Zu den Hauptsystemen des Damenbauernspiels zählen:

Eröffnungszüge	Name	ECO-Schlüssel
2. Sg1–f3 Sg8–f6 3. e2–e3 e7–e6 4. Sb1–d2 c7–c5 5. c2–c3	Colle-System	D05
2. Sg1–f3 Sg8–f6 3. e2–e3 e7–e6 4. b2–b3	Zukertort-System	D05
2. Lc1–f4 oder 2. Sg1–f3 Sg8–f6 3. Lc1–f4	Londoner System	D02
2. Lc1–g5	Hodgson-Angriff	D00
2. Sb1–c3 Sg8–f6 3. Lc1–g5	Weressow-Eröffnung	D01
2. e2–e3 Sg8–f6 3. Lf1–d3 c7–c5 4. c2–c3 Sb8–c6 5. f2–f4	Stonewall-Angriff	D00
2. e2–e4 d5xe4 3. f2–f3	Blackmar-Gambit	D00
2. e2–e4 d5xe4 3. Sb1–c3 Sg8–f6 4. f2–f3	Blackmar-Diemer-Gambit	D00
1. d2–d4 Sg8–f6 2. Sg1–f3 g7–g6 3. Sb1–c3 d7–d5 4. Lc1–f4 Lf8–g7	Barry-Angriff	D00

Literatur

• Alexei Suetin: Lehrbuch der Schachtheorie, Sportverlag Berlin, 1974.