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Das Innere Reich

Ehemalige deutsche Literaturzeitschrift Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Das Innere Reich
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Das Innere Reich war eine von April 1934 bis Herbst 1944 in München herausgegebene Literaturzeitschrift mit national-konservativer Grundhaltung.[1]

Schnelle Fakten
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Inhalt, Geschichte und Rezeption

Zusammenfassung
Kontext

Die „Zeitschrift für Dichtung, Kunst und deutsches Leben“, so ihr Untertitel, wurde von Paul Alverdes und Karl Benno von Mechow herausgegeben und erreichte eine Auflage von 5000 bis 6000 Exemplaren. Der Plan, ein konservatives Gegengewicht zur Neuen Rundschau, der literarischen Zeitschrift des S. Fischer Verlags zu schaffen, hatte seit 1932 bestanden,[2] die Erstausgabe erschien jedoch erst im April 1934. Mechow edierte ab 1934, stieg aber 1938 wieder aus.[3] Auch wenn die Zeitschrift ein breites literarisches Spektrum bot und nicht nur nationalsozialistische, sondern auch politisch nicht festgelegte oder unbelastete Autoren veröffentlichte, bekannten sich die Herausgeber zu den „neuen Verhältnissen“. Im programmatischen Aufsatz zu Beginn der ersten Nummer kritisiert Mechow literarische Exilanten und erklärt den Namen der Monatsschrift: Entgegen der Meinung einer verzweifelten, sogenannten „Geistigkeit“, die sich innerlich schon längst, äußerlich nun auch durch die Auswanderung von der Volkseele gelöst hat, sprechen wir getrost hier vom „Inneren Reich“, und nennen eine neue Zeitschrift, die der deutschen Dichtung und der deutschen Kunst dienen will, nach diesem Wort.[4] Die Monatsschrift ist umstritten,[5] auch weil der obengenannte Aufsatz zuvor bereits Adolf Hitler verherrlicht.[6]

Im Oktober 1936 wurde die Zeitschrift wegen dreier nicht mit der Ideologie übereinstimmender Aufsätze[7] in der Augustnummer (zwei zum Geburtstag Friedrichs des Großen[8]) kurzzeitig verboten. Die SS-Zeitschrift Das schwarze Korps griff unter dem Titel „Und das nennt sich Inneres Reich“ einen Beitrag über den Preußenkönig als „groteske Unverschämtheit“ an; das Parteiblatt Völkischer Beobachter nannte die Kulturzeitschrift ein „Produkt jenes üblen Literatentums, das sich in seinem überheblichen Intellektualismus bewußt von der Gemeinschaft des neuen Staates fernhielt und in einer ebenso albernen wie gesuchten Geistesathletik den Inbegriff schriftstellerischer Arbeit erblickte“.[9]

Joseph Goebbels notierte am 13. Oktober 1936 dazu in sein Tagebuch:

„Gestern: gelesen, gearbeitet. Zwei Zeitschriften „Inneres Reich“ und „Querschnitt“ wegen dreister Unverschämtheiten verboten. Das hat wohlgetan. Die waren wieder frech wie Dreck.“[10]

Nach Interventionen des Verlegers Gustav Pezold und des Schriftstellers Ernst von Salomon bei mehreren NS-Größen wurde das Verbot am 23. Oktober 1936 wieder aufgehoben. Die Zeitschrift konnte dann bis zum Herbst 1944 weiter erscheinen.

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Autoren

Neben den beiden Herausgebern[11] veröffentlichten in dem Blatt z. B.

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Quellen

  • Paul Alverdes, Karl Benno von Mechow (Hrsg.): Das Innere Reich – Zeitschrift für Dichtung, Kunst und deutsches Leben. 1. Heft, April 1934

Literatur

  • Marion Mallmann: „Das innere Reich“. Analyse einer konservativen Kulturzeitschrift im Dritten Reich. Abhandlungen zur Kunst-, Musik- und Literaturwissenschaft, 248. Bouvier, Bonn 1978, ISBN 3-416-01383-2
  • Werner Volke: „Das Innere Reich“ 1934–1944. Eine „Zeitschrift für Dichtung, Kunst und deutsches Leben“.[25] Hg. Literaturarchiv Marbach. Marbacher Magazin, H. 26, 1983
  • Günther Penzoldt: Das Innere Reich im Dritten Reich. Curt Hohoffs „intelligente Literaturzeitschrift“ war ein Naziblatt. In: Die Zeit Nr. 14, 2. April 1965 (online auf zeit.de, abgerufen am 3. April 2015)
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Einzelnachweise

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