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David Oates

britischer Archäologe Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

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David Oates, mit vollem Namen Edward Ernest David Michael Oates (* 25. Februar 1927 in Stoke Climsland bei Cornwall; † 22. März 2004 in Cambridge), war ein britischer Archäologe und Wissenschaftler mit Spezialisierung auf den Alten Orient. Er leitete die Ausgrabungen in Nimrud von 1958 bis 1962, Tell al-Rimah von 1964 bis 1971 und Tell Brak von 1976 bis 2004. Von 1969 bis 1982 war er Professor für Westasiatische Archäologie am Institut für Archäologie (University College London) und von 1997 bis 2004 Fellow des McDonald Institute for Archaeological Research (University of Cambridge).

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Frühes Leben

Oates besuchte die Callington County School, eine staatliche weiterführende Schule in Callington, Cornwall, und die Oundle School, ein privates Internat in Oundle, Northamptonshire.[1] Er studierte Klassische Altertumswissenschaft und Archäologie am Trinity College in Cambridge und schloss sein Studium 1949 mit einem Bachelor of Arts (BA) ab.[2] Er erhielt ein Rom-Stipendium für ein Studium an der British School at Rome von 1949 bis 1951.[1] Während seines Studiums in Rom nahm er an seiner ersten archäologischen Untersuchung teil, einer Untersuchung römischer Olivenplantagen in Libyen.[3]

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Akademische Karriere

Zusammenfassung
Kontext

1951 kehrte Oates als Forschungsstipendiat an seine Alma Mater, das Trinity College in Cambridge, zurück.[2] Von 1953 bis 1954 nahm er an den von David Talbot Rice geleiteten Ausgrabungen des Großen Palastes von Konstantinopel in Istanbul teil.[1][4] 1954 wurde er von der British Academy in den Irak entsandt, um die Arbeit von Sir Aurel Stein zu rezensieren.[3] Diese Arbeit führte 1968 zur Veröffentlichung einer Monographie mit dem Titel Studies in the Ancient History of Northern Iraq.[2] Von 1955 bis 1962 arbeitete er bei Max Mallowans Ausgrabung von Nimrud; Oates war ab 1958 Leiter der Ausgrabung.[3] Zusätzlich zu seiner Tätigkeit als Fellow am Trinity College war er von 1957 bis 1965 Dozent für Archäologie an der University of Cambridge.[5]

Von 1964 bis 1971 leitete er Ausgrabungen in Tell al-Rimah im Nordirak.[6] Von 1965 bis 1969 war er Direktor der British School of Archaeology im Irak und lebte mit seiner Familie in Bagdad.[5] Im Juni 1967, während der Sechstagekrieg in den Nachbarländern tobte, wurde er von britischen Konsulatsbeamten aufgefordert, den Irak zu verlassen. Mit der Unterstützung der lokalen Bevölkerung (irakische Kulturbeamte boten ihm Schutz an, und irakische Nachbarn brachten ihm als Zeichen des Friedens Erdbeeren als Geschenk) blieb er jedoch im Land.[3] 1968, nach der Revolution vom 17. Juli, entschied er, dass der Irak für seine Familie nicht mehr sicher sei, und sie planten, das Land zu verlassen.[2]

1969 wurde er zum Professor für Westasiatische Archäologie am Institute of Archaeology in London, England, ernannt. Dies ermöglichte ihm und seiner Familie die Rückkehr nach Großbritannien.[3][6] 1976 nahm er die Ausgrabungen in Tell Brak wieder auf; zuvor waren dort unter Max Mallowan Ausgrabungen durchgeführt worden.[2] Er leitete die Ausgrabungen bis zu seinem Tod.[3] 1982 ging er vom Institut für Archäologie in den Vorruhestand.[1] Von 1997 bis zu seinem Tod war er Fellow des McDonald Institute for Archaeological Research an der University of Cambridge.[6]

Oates starb am 22. März 2004 in Cambridge.[2] Seine Beerdigung fand am 31. März in der Kapelle des Trinity College statt.[1]

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Persönliches Leben

Neben Englisch sprach Oates Arabisch, Türkisch, Italienisch und Französisch.[3]

Während der Ausgrabungen in Nimrud lernte er Joan Lines kennen. Sie war eine Amerikanerin, die vom Metropolitan Museum of Art aus an den Ausgrabungen beteiligt war. Sie heirateten 1956 und bekamen drei Kinder. Sie arbeiteten an einer Reihe archäologischer Publikationen und Ausgrabungen zusammen.[1][3]

Ehrungen

1954 wurde Oates zum Fellow der Society of Antiquaries of London (FSA)[7] und 1974 zum Fellow der British Academy (FBA) gewählt.[8]

2002 wurde er mit einer Festschrift geehrt:

  • David Oates: Of pots and plans: papers on the archaeology and history of Mesopotamia and Syria presented to David Oates in honour of his 75th birthday. Hrsg.: Joan Oates, McMahon, A. M. & Martin, H.,. NABU Publications, London 2002, ISBN 1-897750-62-5.
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Ausgewählte Werke

  • David Oates: Studies in the ancient history of northern Iraq. Oxford University Press, London 1968.
  • Joan Oates & David Oates: The rise of civilization. Elsevier, Oxford 1976, ISBN 0-7290-0015-X.
  • Carolyn Oates, Carolyn Postgate & David Oates: The excavations at Tell al Rimah: the pottery. British School of Archaeology in Iraq, Warminster 1997, ISBN 0-85668-700-6.
  • David Oates, Joan Oates & Helen McDonald: Excavations at Tell Brak: Vol. 1: The Mitanni and Old Babylonian periods. McDonald Institute, Cambridge 1998, ISBN 0-9519420-5-0.
  • David Oates, Joan Oates & Helen McDonald: Excavations at Tell Brak: Vol. 2: Nagar in the third millennium BC. McDonald Institute, Cambridge 2001, ISBN 978-0-9519420-9-3.
  • Joan Oates & David Oates: Nimrud: an Assyrian imperial city revealed. British School of Archaeology in Iraq, London 2001, ISBN 0-903472-25-2.
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Literatur

  • Obituaries: Professor David Oates, MA, FSA, FBA (1927–2004). In: Iraq. Band 66. British Institute for the Study of Iraq, 2004, S. v–vii.
  • Dominique Collon: David Oates (1927–2004). In: Archiv für Orientforschung. Band 50, 2003, S. 512–513, JSTOR:41668698.
  • David Oates; Obituary. In: The Times. Nr. 68043, 7. April 2004, S. 26.
  • Palace of the Emperors Excavation. British Institute of Archaeology at Ankara (archive.org).
  • John Curtis: Proceedings of the British Academy, Volume 153 Biographical Memoirs of Fellows, VII. Oxford University Press, 2008, ISBN 978-0-19-726434-8, David Oates 1927–2004, doi:10.5871/bacad/9780197264348.003.0014 (oup.com).
  • Prof David Oates (Biographical details). The British Museum (britishmuseum.org).
  • Obituary: Professor David Oates; Archaeologist who oversaw excavations on an old-fashioned scale in Iraq and Syria. In: The Independent. 1. April 2004, S. 34.
  • Oates, Professor David (25/02/1927-22/03/2004). British Academy (archive.org).
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Einzelnachweise

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