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Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus in Köln

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Die Liste der Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus in Köln erfasst Denkmäler und Mahnmale aus den Jahren nach 1945, die an die Zeit des Nationalsozialismus erinnern.

Die aufgelisteten Gedenkstätten gehen einerseits auf die „Gedenkpolitik des offiziellen Kölns“ zurück, „andererseits die Erinnerungsarbeit vornehmlich der Opferverbände“.[1] Sie lassen sich sowohl bezüglich des Ortes (Orte bestimmter Ereignisse, Grabstellen, Orte ohne konkreten Bezug u. a.), der Opfergruppen und der Form der Gestaltung (Denkmal, Mahnmal, Gedenktafel, Bodenplatte, Gedenkstein, Gedenkort u. a.) vielfältig kategorisieren.

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Gedenkstätten seit 1948

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Übersicht der Denkmäler und Erinnerungsorte

Auf dem jüdischen Friedhof in Bocklemünd wurde gut drei Jahre nach Kriegsende am 6. Juni 1948 als erstes Mahnmal in Köln das Ehrenmal für die Opfer der Shoah aus Köln eingeweiht. Die Inschrift erinnert an die „über 11000 Schwestern und Brüder unserer Gemeinde, die als Opfer des nationalsozialistischen Rassenwahns für das Judentum in den Jahren 1933–1945 gefallen sind“. Ein erstes Denkmal in der Innenstadt, das mit der Inschrift „Die Toten“ allgemein an die Opfer des Krieges erinnern sollte, wurde im November 1949 mit der Skulptur Die Trauernde von Gerhard Marcks vor der Ruine von St. Maria im Kapitol auf Veranlassung der Stadtverwaltung errichtet. Als erstes Mahnmal für die Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in der Innenstadt gilt der 1951 eingeweihte Gedenkstein für die sieben 1945 am Hansaplatz bestatteten Opfer der Gestapo (die Bronzeplastik der „Frau mit totem Kind“ wurde 1959 ergänzt), der von Verfolgtenverbänden zusammen mit der Stadt Köln gestiftet worden war.[2] 1959 wurde die Kirchenruine Alt St. Alban als „zentrale Gedenkstätte der Bundesrepublik Deutschland für die Toten der Weltkriege“ eingeweiht. Viele dieser frühen Erinnerungsorte waren „in ihrem abstrakten Gestus kaum zu überbieten“, kritisierte 1994 der Publizist Martin Stankowski in einem Aufsatz über die Erinnerungskultur in Köln: „die allgemeinsten Benennungen und Titel, die fehlende Differenzierung zwischen Kriegstoten und Opfern nationalsozialistischer Gewalt, die christliche Symbolsprache […] alles das zeigt, dass es weniger um die Erinnerung bzw. Verdeutlichung der jüngsten Geschichte ging, sondern um eine abstrakte Pflichterfüllung in konventionellen Bildern und Formen“.[2] Ein grundlegender Wandel der Erinnerungskultur erfolgte seit den späten 1970er Jahren. 1981 wurde die Gedenkstätte im Keller des EL-DE-Hauses und 1987 das NS-Dokumentationszentrum eröffnet. Zugleich entstanden in den 1980er und 1990er Jahren ein Großteil der in dieser Liste aufgeführten Denkmäler und Erinnerungsorte. Als bislang letztes größeres Mahnmal wurde 2020 der Gedenkort Deportationslager Müngersdorf eingeweiht.

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Stolpersteine, Spur der Erinnerung

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Spur der Erinnerung

Das größte und dezentrale Denkmal, das vor allem an die Opfer des Holocaust, aber auch an andere Opfer des NS-Regimes erinnert, sind die etwa 2.500 Stolpersteine in Köln. Sie werden in der Liste der Stolpersteine in Köln verzeichnet. Weil Gunter Demnig das Projekt in Köln gestartet hat, enthält diese Liste den allerersten Stolperstein vor dem Kölner Rathaus stellvertretend für alle anderen.

Ebenfalls von Gunter Demnig findet sich an 21 Orten der Stadt die Spur der Erinnerung in den Boden eingelassen.[3] Stellvertretend für alle Stationen ist die Gedenktafel am Standort des ehemaligen „Zigeunerlagers“ Köln-Bickendorf aufgeführt, dem Startpunkt der Deportation der Sinti und Roma im Jahr 1940.

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Liste der Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus in Köln

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Commons: Denkmäler und Erinnerungsorte zum Nationalsozialismus in Köln – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Literatur

  • Bruno Fischer: Indizienbeweise – Spuren und Symptome der nationalsozialistischen Herrschaft im Köln der Gegenwart. In: Horst Matzerath u. a. (Hrsg.): Über den Umgang mit der NS-Zeit in Köln – Versteckte Vergangenheit. Emons-Verlag, Köln 1994, ISBN 3-924491-51-8, S. 105–125.
  • Hans Hesse, Elke Purpus: Mahnmalführer Köln. Ein Führer zu Kölner Denkmälern zur Erinnerung an Verfolgung und Widerstand im Nationalsozialismus. (= Schriftenreihe der Kunst- und Museumsbibliothek der Stadt Köln. Band 4). Klartext, Essen 2010, ISBN 978-3-8375-0168-1.
  • Werner Jung: Das moderne Köln (= Der historische Stadtführer). J. P. Bachem Verlag, Köln 2006, ISBN 3-7616-1861-1.
  • Hiltrud Kier: Bauten aus der NS-Zeit in Köln – (k)ein Problem für die Denkmalpflege? In: Horst Matzerath u. a. (Hrsg.): Über den Umgang mit der NS-Zeit in Köln – Versteckte Vergangenheit. Emons-Verlag, Köln 1994, ISBN 3-924491-51-8, S. 85–104.
  • Martin Stankowski: Wem gehört die Erinnerung? Formen des Gedenkens und die Auseinandersetzung um Gedenktafeln in Köln. In: Horst Matzerath u. a. (Hrsg.): Über den Umgang mit der NS-Zeit in Köln – Versteckte Vergangenheit. Emons-Verlag, Köln 1994, ISBN 3-924491-51-8, S. 304–321.
  • Severin Roeseling: Das braune Köln – Ein Stadtführer. Die Innenstadt in der NS-Zeit. Emons, Köln 1999, ISBN 978-3-89705-141-6.
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Einzelnachweise

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