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Die Biene Maja (Anime)
deutsch-japanische Zeichentrickserie (1975–1980) Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Die Biene Maja (jap. みつばちマーヤの冒険, Mitsubachi Māya no Bōken, dt. „Die Abenteuer der Honigbiene Maja“) ist eine deutsch-österreichisch-japanische Zeichentrick-Fernsehserie von 1975. Die Verfilmung der Romane Biene Maja von Waldemar Bonsels wird, da sie vorrangig in Japan entstand, auch als Anime angesehen. Die Serie wurde genauso wie Pinocchio, Wickie und die starken Männer, Heidi und Sindbad im Auftrag von ZDF und ORF in Japan produziert.
2013 folgte eine neue Adaption als computeranimierte Serie, ebenfalls unter dem Titel Die Biene Maja.
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Inhalt
Die Serie folgt dem Leben der Honigbiene Maja von ihrer Geburt an. Von Kassandra lernt sie, wie man fliegt und Pollen sammelt. Bald fliegt sie weiter von ihrem Stock weg, lernt andere Tiere kennen, darunter den Grashüpfer Flip, und freundet sich mit ihnen an. Ein häufiger Begleiter und bester Freund ist die Drohne Willi.
In der Verfilmung wurden u. a. folgende Figuren und deren Namen neu hinzugefügt:
- Flip, Grashüpfer
- Willi, Drohne, und bester Freund von Maja
- Max, Regenwurm
- Toff & Zürpel, Drohnen und Wächter am Tor des Bienenstocks
- Paul Emsig, Anton, Nick, Ameisensoldaten
- Ameisenoberst
- Bommbus, Hummelkind
- Alexander, Zwergmaus
- Thekla, Kreuzspinne
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Produktion
Zusammenfassung
Kontext
Die Serie geht auf eine Initiative Josef Göhlens zurück, des damaligen Leiters des Kinder- und Jugendprogramms des ZDF, der zuvor schon den Anstoß für die Umsetzung des Kinderbuchs Wickie und die starken Männer in der gleichnamigen Anime-Serie von 1974 gegeben hatte. Zusammen mit dem US-Zeichner Marty Murphy, einem Mitarbeiter der Hanna-Barbera-Studios, entwarf Göhlen bereits beim ersten gemeinsamen Treffen in den USA[1] die Figuren und Drehbücher für diese japanisch-deutsch-österreichische Koproduktion. Wie schon bei Wickie handelte es sich auch hier um eine Gemeinschaftsproduktion von ZDF und dem Österreichischen Rundfunk ORF.
Die auf Deutsch Die Biene Maja genannte Serie wurde 1975 vom japanischen Trickstudio Zuiyo Enterprise (später in Nippon Animation umbenannt) als Mitsubachi Māya no Bōken (みつばちマーヤの冒険) mit 52 Episoden produziert. Als Koproduzenten traten (auf deutscher Seite) die Firma Peter Films sowie (auf österreichischer Seite) die Apollo-Film Wien und der japanische Sender TV Asahi auf.[2] Regisseur war Hiroshi Saitō, der zuvor bei Wickie und die starken Männer und danach bei Pinocchio Regie führte. Neben ihm waren auch die Regisseure Mitsuo Kaminashi und Seiji Endō beteiligt. Die Drehbücher schrieb Fumi Takahashi und das Charakterdesign entwarf Susumu Shiraume, hingegen wird im Abspann der deutschsprachigen Version lediglich "Buch und Entwürfe Marty Murphy"[3] angegeben und die weiteren Beteiligten verschwiegen.
Nach dem Erfolg der ersten Ausstrahlung beauftragte das ZDF eine Fortsetzung mit abermals 52 Folgen.[4] Diese entstanden vorrangig bei Wako Production durch ein anderes Team als der erste Teil. Regie führte diesmal Mitsuo Kaminashi. Auch wurden neue Figuren wie die Zwergmaus Alexander eingeführt.[5]
Staffel 1 (1976)
Staffel 2 (1979)
Synchronisation
Auf Deutsch wurde Maja in der Originalserie von der damals elfjährigen Scarlet Cavadenti und Willi vom Synchronautor Eberhard Storeck gesprochen. Die meisten der Sprecher übernahmen im Lauf der Serie mehrere Rollen:[6]
Musik
Das deutsche Titellied Die Biene Maja wurde von Karel Gott gesungen und erschien auch auf Schallplatte. Es stammt von Komponist Karel Svoboda und dem Texter Florian Cusano. Der Abspann war eine Instrumentalfassung des Orchesters James Last, die damals so aber nicht veröffentlicht wurde. 2013 wurde das Lied durch eine von Helene Fischer gesungene Version ersetzt. Das Titellied der zweiten Staffel wurde jedoch nur bei den ersten Folgen von Karel Gott gesungen und später durch eine Uptempo-Version von James Last (nicht identisch mit dessen Abspann-Version) ersetzt, die ein Frauenchor sang. Im Gegensatz zu den Fernsehwiederholungen ersetzte man diese bei der DVD-Veröffentlichung jedoch vor allen Folgen durch die Version von Karel Gott.
Eine von Karel Gott und Norbert Dickel 1996 als mögliche Vereinshymne von Borussia Dortmund eingespielte Version der Filmmusik unter dem Titel Schwarzgelb – Wie Biene Maja konnte sich weniger bei den Fans als den Gegnern der Schwarzgelben durchsetzen und wurde unter anderem von Stefan Raab moderiert.[7]
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Veröffentlichung
Zusammenfassung
Kontext
Die Erstausstrahlung der Serie fand vom 1. April 1975 bis zum 20. April 1976 in Japan statt, durch den Sender TV Asahi.
Die erste Ausstrahlung in der Bundesrepublik Deutschland geschah vom 9. September 1976 bis September 1977 jeweils donnerstags im ZDF, Österreich folgte zehn Tage später. Die Serie entwickelte sich rasch zur bis dahin erfolgreichsten Zeichentrickserie im ZDF, bei der Erstausstrahlung sahen im Schnitt drei bis vier Millionen Kinder zwischen 3 und 13 Jahren zu. Das von Karel Gott gesungene Titellied erreichte als Polydor-Single Anfang Mai 1977 Platz 1 der NDR-Schlagerparade.[8] Eine von Saban Entertainment lokalisierte Fassung wurde von Nickelodeon in den USA gezeigt. Weitere Fernsehausstrahlungen fanden in Frankreich, Spanien, Italien, Jugoslawien, den Niederlanden, Polen, den Philippinen und Portugal statt – oft mit vielen Wiederholungen.
Im Jahr nach der Beendigung der ersten Ausstrahlung wurden fast 40.000 Briefe mit Bitte um Wiederholung an das ZDF geschickt, sodass die Serie ab dem 15. Oktober 1978 jeweils sonntags wiederholt wurde und eine zweite Staffel mit 52 Folgen produziert wurde,[4] die vom 1. September 1979 bis 13. September 1980 erstmals ausgestrahlt wurde. In Japan selbst wurde diese Produktion erst vom 12. Oktober 1982 bis 27. September 1983 von TV Ōsaka gezeigt, unter dem Titel Shin Mitsubachi Māya no Bōken (新 みつばちマーヤの冒険, „Neue Abenteuer der Honigbiene Maja“). Dieser Teil der Serie wurde auch ins Französische, Niederländische, Polnische und Tagalog übersetzt.
Zum 25. Fernsehjubiläum sendete das ZDF am 2. September 2001 die Biene Maja Show live aus der Ferienanlage Land Fleesensee, moderiert von Aleksandra Bechtel und Gregor Steinbrenner. Die Sende- und Verwertungsrechte der Serie liegen derzeit beim belgischen Studio 100 Media.[9]
Bedeutung
Biene Maja gehörte zusammen mit Heidi und Pinocchio (1976) zu den ersten japanischen Produktionen, die in Deutschland und in Österreich eine „beachtliche Breitenwirkung“ erzielt haben und in der Form von vielen Lizenzprodukten (angefangen von Sammelfiguren bei Heimo folgten Comics und in weiterer Folge auch Fanartikel aller Art).[10] Der Erfolg führte dazu, dass ORF, ZDF und auch andere deutsche Sender weitere Serien in Japan produzieren ließen oder von dort einkauften. Jedoch gab es von journalistischer Seite auch scharfe Kritik am ZDF. Dies ging so weit, dass der verantwortliche Produzent als „Insekten-Jupp“ und „kriminell“ bezeichnet wurde. Die zeitgenössische Kritik verstummte jedoch und die Serie wird zusammen mit einigen anderen als „Kult“ angesehen; Wiederholungen bringen noch immer viele Zuschauer.[11] Im amerikanischen Fernsehen bildete die Serie zusammen mit anderen an Kinder gerichteten Serien, wenn auch nicht als japanische Produktion wahrgenommen, ein Gegenstück zu action-lastigen Produktionen japanischer Herkunft wie Speed Racer und Voltron.[12]
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Literatur
- Die Biene Maja – Spannende Geschichten Buch zur Fernsehserie nach den Geschichten von Waldemar Bonsels Die Biene Maja und ihre Abenteuer und Himmelsvolk. Studio 100 Media GmbH, ISBN 978-3-89736-421-9.
Weblinks
- Die Biene Maja bei IMDb
- Eintrag bei Anime News Network (englisch)
- Die Biene Maja bei Fernsehserien.de
Einzelnachweise
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