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Dienstgrade der Feuerwehr in Österreich
Überblick über die Dienstgrade bei der Feuerwehr in Österreich Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Je nach Dienstverwendung oder Dienstalter hat jedes Feuerwehrmitglied in Österreich einen Dienstgrad.
Im Großen und Ganzen sind die Dienstgrade bundesweit einheitlich. Da in Österreich die Feuerwehr Bundesländersache ist, obliegt es dem jeweiligen Landesfeuerwehrverband die Dienstgradtafel zu erlassen. Ein Gendering der Dienstgrade hat bisher nur der oberösterreichische Landesfeuerwehrverband erlassen, wo es demnach neben dem Feuerwehrmann auch eine Feuerwehrfrau gibt, wobei die Abkürzungen nur in der bisherigen Form verwendet werden.[1] In der Steiermark ist offiziell bei den Dienstgraden kein Unterschied zwischen Frauen und Männern. Inoffiziell werden allerdings bei zahlreichen Feuerwehren bei Frauen Dienstgrade wie Oberfeuerwehrfrau oder Löschmeisterin vergeben.[2]
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Dienstgradabzeichen
Zusammenfassung
Kontext

Die Kennzeichnung auf den Uniformen erfolgt entweder mit Aufschiebeschlaufen auf der Einsatzbekleidung und auf der Dienstbekleidung marineblau, grün bzw. sandbraun. Auch die Uniformhemden haben Aufschiebeschlaufen. Die Dienstbekleidung, die eigentlich nur bei festlichen Anlässen getragen wird, hat Kragenspiegel.
Auch auf dem Feuerwehrhelm gibt es teilweise Kennzeichnungen, die aber nicht einheitlich geregelt sind. Meist werden rote, reflektierende Streifen für die eingeteilten Feuerwehrmitglieder, silberne für Chargen sowie goldene für die Funktionäre aufgeklebt.
Bei den Sternen wurde die Tradition des Bundesheeres übernommen und das heimische Alpen-Edelweiß als Grundlage herangezogen. Bei den älteren Symbolen ist diese Herkunft noch deutlicher zu erkennen. Generell orientiert sich das Aussehen der Dienstgrade der österreichischen Feuerwehren sehr stark an den Dienstgraden des Bundesheeres, so entsprechen die Mannschafts-Chargen- sowie Funktionärsdienstgrade der Feuerwehr weitgehend den Chargen-, Unteroffiziers-/Stabsunteroffiziers- und Offiziersdienstgraden beim österreichischen Bundesheer.
Burgenland
Quelle: [3]
Kärnten
Niederösterreich
Dienstgrade, welche gewählt werden, haben eine Funktionsperiode von fünf Jahren. Gewählt wird jeweils in den Monaten Jänner bis März im ersten und sechsten Jahr eines Jahrzehnts. Die letzte Wahl fand 2021 statt. Scheidet jemand vorzeitig aus einer Funktion aus, wird zwar diese Funktion neu gewählt, endet aber mit der nächsten regulären Wahl. Der Leiter des Verwaltungsdienstes sowie die Chargen, Fachchargen und Sachbearbeiter der Feuerwehr werden jeweils für die laufende Funktionsperiode vom Feuerwehrkommandanten ernannt und können von diesem auch wieder abberufen werden.
Wird jemand in eine Funktion gewählt, erfüllt aber nicht die Ausbildungsvoraussetzungen, so kann er diese innerhalb von zwei Jahren nachholen. Da während der COVID-19-Pandemie weniger Kurse absolviert werden konnten, wurde für die aktuelle Periode (2021 bis 2026) vom Landesfeuerwehrverband eine Ausnahme mit vierjähriger Frist beschlossen. Kommt ein Mitglied dem nicht nach, erlischt die Funktion.
Ab dem Löschmeister sind die Dienstgrade an Funktionen gebunden. Die Dienstgrade darunter sind dienstalterabhängig. Eine Ausnahme ist der Löschmeister im Mannschaftsrang (rote anstatt silberner Schulterspange auf der Ausgangsuniform), er kann dienstalterabhängig ab 18 Jahren aktiver Dienst an eingeteilte Mitglieder ohne gesonderter Funktion verliehen werden, Beförderungen sind aber nicht verpflichtend.
Die unterschiedlichen Dienstgrade für die gleiche Funktion ergeben sich aus zwei Gründen: Erstens ist es von der Größe der Feuerwehr (gezählt anhand der Mitglieder und der Fahrzeuge) abhängig, welche Dienstgrade der Kommandant, sein Stellvertreter, der Leiter des Verwaltungsdienstes und in der Folge die Fachchargen wie Fahrmeister, Zeugmeister, Ausbilder etc. erhalten. Zweitens hängt es vom Ausbildungsstand des jeweiligen Mitglieds ab, welchen Dienstgrad er tragen darf. Hier ein Beispiel: Ein Mitglied wird zum Fahrmeister ernannt. Laut Dienstpostenplan steht ihm in seiner Feuerwehr in dieser Funktion der Dienstgrad »Brandmeister« zu. Er hat die für den Dienstgrad notwendige Zugskommandanten-Ausbildung aber nicht absolviert. Hat er die Gruppenkommandanten-Ausbildung, so kann er zum Löschmeister befördert werden; hat er diese auch nicht, steht ihm nur der Dienstgrad »Sachbearbeiter« zu.
Funktionären sowie Chargen und Sachbearbeitern kann vom jeweiligen Kommandanten nach dem Ausscheiden aus ihrer Funktion ein Ehrendienstgrad verliehen werden, sofern sie die zuletzt ausgeführte Funktion mindestens 5 Jahre ausgeübt haben sowie über eine 25-jährige aktive Dienstzeit verfügen. Hierbei wird dem jeweils davor getragenen Dienstgrad die Bezeichnung »Ehren-« vorangestellt. In allen anderen Fällen tragen Mitglieder nach dem Ausscheiden aus allen Funktionen entsprechend ihrem Dienstalter den jeweiligen Mannschaftsrang.
Die Dienstgrade der Feuerwehrkommandanten und deren Stellvertreter, sowie den Verwaltern mit ihren Stellvertretern von kleineren Feuerwehren wurden 2007 den größeren Feuerwehren angeglichen, so dass es als niedrigste Dienstgrade eines Kommandanten nur mehr den Oberbrandinspektor gibt. Früher waren sie nur Brandinspektor und die Stellvertreter Hauptbrandmeister, wobei die Spiegel von einer silbernen Kordel eingefasst waren.
Bei den Feuerwehrtechnikern unterschied man bis Ende der 1990er nach einem HTL-Ingenieur als FT-B und einem Diplomingenieur als FT-A. Der Unterschied in den Spiegeln bestand aus dem Grundstoff Tuch für FT-B und Samt für FT-A. Dieser Unterschied war in der Realität aber kaum sichtbar.
Der Dienstgrad des Feuerwehrjuristen wurde 2007 in Niederösterreich eingeführt. Diese werden so wie die übrigen Sonderdienstgrade vom Landesfeuerwehrkommandanten ernannt.
Oberösterreich
aus[4]
Ab dem Hauptbrandmeister sind die Dienstgrade an Funktionen gebunden. Die Dienstgrade darunter sind dienstaltersabhängig. Verschiedene Feuerwehren haben Sonderregelungen beschlossen: z. B. sofortige Beförderung zum Löschmeister (LM) nach Absolvierung des Gruppenkommandanten-Lehrgangs oder die Einführung des Oberbrandmeisters (OBM) als Hilfsdienstgrad (Stellvertreter eines Gruppenkommandanten/Funktionsträgers) Sollte man bei der Jugendfeuerwehr alle Leistungsabzeichen erhalten haben, kann man ohne „Probejahr“ den Dienstgrad FM bekommen. Aus den Voraussetzungen ergibt sich im Durchschnitt eine Beförderung von allen 2 Jahren. Für die Beförderung ergeben sich noch andere Kriterien wie Teilnahme an Einsätzen, Übungen und Veranstaltungen, sowie Leistungen für das Feuerwehrwesen. Die genaue Regelung befindet sich in der Dienstordnung für öffentliche Feuerwehren! [5]
Seit der Dienstordnung für die öffentlichen Feuerwehren aus dem Jahr 2016 bestehen neben den bisherigen Dienstgraden auch jeweils weibliche Formen, wie Feuerwehrfrau oder Löschmeisterin, wobei die Abkürzungen beibehalten werden. FM ist demnach die Abkürzung für Feuerwehrmann und Feuerwehrfrau.[6]
Neutrale Dienstgradabzeichen, aus denen kein Rang hervorgeht, führen Mitglieder der Feuerwehrmusik. Sie tragen auf dem Kragenspiegel eine Lyra, während Leistungsabzeichen und Orden wie üblich getragen werden.[7]
Der Dienstgrad des Landesfeuerwehrrat (LFR) wurde Ende März 2022 in Oberösterreich eingeführt.[8]
Salzburg
Die Feuerwehren im Bereich Salzburg werden in unterschiedliche Feuerwehrgrößen unterteilt.[9]
- eine Feuerwehrgröße 1 ist eine Feuerwehr mit weniger als vier Löschgruppen (zwei Löschzüge)
- eine Feuerwehrgröße 2 ist eine Feuerwehr mit mindestens vier Löschgruppen (zwei Löschzüge), von denen mindestens zwei Löschgruppen (ein Löschzug) motorisiert sein müssen.
- eine Feuerwehrgröße 3 ist eine Feuerwehr mit mindestens sechs Löschgruppen (drei Löschzüge), von denen mindestens vier Löschgruppen (zwei Löschzüge) motorisiert sein müssen.
- eine Feuerwehrgröße 4 ist eine Gemeinde mit mindestens 6000 Einwohnern oder am Sitz einer Bezirkshauptmannschaft aufgestellte Feuerwehr mit mindestens zehn Löschgruppen (fünf Löschzüge), von denen mindestens acht Löschgruppen (vier Löschzüge) motorisiert sein müssen.
- eine Löschzugsgröße 1 ist ein abgesonderter Löschzug (§ 3 Abs. 1 zweiter Satz des Salzburger Feuerwehrgesetzes), der weniger als vier Löschgruppen (zwei Löschzüge) aufweist
- eine Löschzugsgröße 2 ist ein abgesonderter Löschzug mit mindestens vier Löschgruppen (zwei Löschzüge), von denen mindestens zwei Löschgruppen (ein Löschzug) motorisiert sein müssen.
Steiermark
Beauftragte für ein Sachgebiet der Verwaltung können sein: Schriftführer, Kassier, EDV-Beauftragter, Pressebeauftragter, Beauftragter für Recht sowie Beauftragter für Feuerwehrgeschichte und Dokumentation.
Beauftragte für ein Sachgebiet des Fachdienstes können sein: Atem- und Körperschutz, Ausbildung, Funk, Geräte- und Maschinenmeister, Jugend, Strahlenschutz, Wasserdienst, Senioren und Sport.
Beauftragte für den Sanitätsdienst können sein: Feuerwehrarzt, Apotheker, Psychologe, Veterinär und Sanitätsbeauftragter.[10]
Die Dienstgrade bis zum Hauptbrandmeister können mit einer gedrehten Silberschnur eingefasst werden, wenn die Kommandantenprüfung abgelegt wurde. Die Dienstgrade OBI und HBI sind nur dann mit einer gedrehten Goldschnur einzufassen, wenn die Kommandantenprüfung abgelegt wurde; der Dienstgrad ABI nur dann, wenn zumindest ein Führungsseminar des ÖBFV gemäß Richtlinie A-09 absolviert wurde; die Dienstgrade von BR bis LFR nur dann, wenn mindestens drei dieser Führungsseminare absolviert wurden. Dies gilt auch für den Verwaltungs-, Fach- und Sanitätsdienst. Die Dienstgrade FKUR, BFKUR und LFKUR können nur dann mit einer gedrehten Goldschnur eingefasst werden, wenn die Kommandantenprüfung abgelegt wurde.[11]
Die Dienstgrade des Landesfeuerwehrverbandes unterscheiden sich durch das steiermärkische Landeswappen am oberen Rand, die Farbe richtet sich nach der jeweiligen Abteilungszugehörigkeit; die Beförderungs- und Ernennungsvoraussetzungen sind in einer eigenen Richtlinie festgelegt.[12]
Die Berufsfeuerwehr Graz hat gänzlich andere Dienstgrade.[13]
Tirol
Vorarlberg
Verwaltungsdienstgrade gibt es in Vorarlberg keine. Kommandanten tragen zusätzlich auf der Ausgehuniform eine goldene Schulterspange.
Ab dem Löschmeister sind die Dienstgrade an Funktionen gebunden. Die Dienstgrade darunter sind dienstaltersabhängig.
Wien (Betriebsfeuerwehren)
Dienstgrade der Feuerwehrjugend
Für die Feuerwehrjugend existiert in einigen Bundesländern zusätzlich der Dienstgrad Jugendfeuerwehrmann (JFM). Je nach Fortschritt in der Jugendausbildung wird der Dienstgrad durch sogenannte „Erprobungsstreifen“ auf der Aufschiebeschlaufe der Dienstbekleidung wiedergegeben. Nach dem Ablegen des Wissenstests in Gold ist eine baldige Beförderung zum Feuerwehrmann vorgesehen, der Dienstgrad Probefeuerwehrmann kann in diesem Fall übersprungen werden.[14]
Österreichischer Bundesfeuerwehrverband
Über die Landesstrukturen hinaus besitzen die Sachgebietsleiter, die Referatsleiter, der Präsident und die drei Vizepräsidenten des ÖBFV sowie die Mitarbeiter im Generalsekretariat und der ÖBFV Medien GmbH eigene Dienstgradabzeichen.[15]
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Geschichte
Die ersten einheitlichen Dienstgrade in allen Feuerwehren, der österreichischen Hälfte von Österreich-Ungarn, existieren seit 1892. Sie wurden auf dem 5. Feuerwehrtag in Teplitz beschlossen. Es war einer der ersten Beschlüsse des Ständigen Österreichischen Feuerwehr-Ausschusses, dem Vorgänger des Bundesfeuerwehrverbandes.

Literatur
- Christian K. Fastl: NÖ Feuerwehrstudien, Band 10: Entwicklung der Rang- und Uniformabzeichen bei den Niederösterreichischen Feuerwehren, 2013
Siehe auch
Weblinks
Commons: Firefighters rank insignia of Austria – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
- Dienstgrade in Kärnten unter „Special“ → „Dienstgrade“
- Dienstgrade und Dienstkleidung für Freiwillige Feuerwehren und Betriebsfeuerwehren Dienstanweisung 3.6.2 - Ausgabe 1/17 in Niederösterreich (PDF; 2,9 MB) – (aktuelle Ausgabe von 1/2018 nicht öffentlich einsehbar)
- Dienstgrade im Vorarlberger Feuerwehrwesen bei der Feuerwehr Silbertal
- Dienstgrade im Tiroler Feuerwehrwesen
- Dienstgrade der Feuerwehr im ÖsterreichWiki
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Einzelnachweise
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