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Digestionslehre

veraltete Lehre über die Verdauung Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

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Die Digestionslehre oder Digestionenlehre Galens ist eine bis ins 17. Jahrhundert[1] verbreitete, inzwischen überholte Vorstellung im Zusammenhang mit dem Konzept der Humoralpathologie. Galen unterscheidet auf Grundlage der hippokratischen Medizin drei Stadien der Verdauung (pepsis):

  • die erste Digestion („Kochungsprozess“) im Magen. Im Magen entstehe dabei aus der Nahrung eine Art Speisebrei, der „Chylus“ (griechisch Chylos). Hier bzw. (nach Fortleitung über das Pfortadersystem) in der Leber[2] würden aus dem „reinen“ Chylus Gelbe Galle bzw. Schwarze Galle. Minderwertige Bestandteile des Chylus würden als schwarze Galle über den Darm als Abfallprodukt der Verdauung mit dem Kot ausgeschieden; die reinen Teile gelangen in die Leber.
  • die zweite Digestion in der Leber (wobei der Speisebrei zu Blut umgewandelt, als Rückstand Urin gebildet und über den Harntrakt ausgeschieden wird)
  • die dritte Digestion in den Organen, wobei das Blut völlig aufgebraucht werde und die Überschüsse als Abfallprodukt mit dem dabei entstandenen Schweiß ausgeschiedenen werden.

Ein aus Blut entstandener feucht-warmer „Wind“ bzw. Dunst steigt nach der Digestionslehre vom Magen durch die Halsschlagadern auf und gelangt so in das Gehirn.[3][4]

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Siehe auch

Literatur

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Einzelnachweise

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