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Diphtherie-Antitoxin
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Das Diphthterie-Antitoxin (DAT) ist ein Antitoxin gegen das Diphtherietoxin von Corynebacterium diphtheriae. Das Diphtherie-Antitoxin befindet sich auf der Liste der unentbehrlichen Arzneimittel der Weltgesundheitsorganisation.[1]

Eigenschaften
Der wirksame Bestandteil des Diphthterie-Antitoxins sind neutralisierende Antikörper. Es wird beim Menschen als passive Immunisierung zur Behandlung von Diphtherie angewendet.[2] Eine Ampulle besteht aus 10.000 Injektionseinheiten in einem Milliliter steriler wässriger Lösung, die intravenös oder intramuskulär injiziert werden (Stand 2018).[2] Das Diphtherie-Antitoxin wird aus dem Blutserum von Pferden gewonnen, die zuvor mit dem Diphtherie-Toxin immunisiert wurden.[2]
Mögliche Nebenwirkungen sind Serumkrankheit sowie allergische Reaktionen bis hin zur Anaphylaxie. In der EU ist es nicht ständig und überall verfügbar.[3] Das Diphtherie-Antitoxin wird in den USA unter dem Investigational New Drugs Protokoll angewendet, da es keine Arzneimittelzulassung besitzt.[2] Es wird zudem als Vergleichsstandard und Positivkontrolle bei der Messung von menschlichen Antikörpern gegen das Diphtherie-Toxin verwendet.[4]
Alternativ kann teilweise der humane monoklonale Antikörper 315C4 oder Antikörper aus Seren von Rekonvaleszenten zur passiven Immunisierung gegen das Diphtherietoxin verwendet werden.[5][6]
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Geschichte
Eine Immunisierung gegen C. diphtheriae wurden erstmals 1890 von Emil von Behring und Shibasaburo Kitasato durch passive Immunisierung mit einem spezifischen Antitoxin erreicht und als Serumtherapie beschrieben.[7] Emil von Behring erhielt dafür 1901 den Nobelpreis für Physiologie oder Medizin. Ab 1895 wurde das Diphtherie-Antitoxin regelmäßig beim Menschen angewendet. Eine Einheit wurde von Paul Ehrlich als die Dosis zur Neutralisation einer für Meerschweinchen tödlichen Dosis an Diphtherie-Toxin definiert.[8][9] Seit der Entwicklung eines vorbeugenden Diphtherie-Impfstoffs wird das Diphtherie-Antitoxin seltener eingesetzt.[10]
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Literatur
- Jann Hau, Steven J. Schapiro, Gerald L. Van Hoosier, Jr: Handbook of Laboratory Animal Science, Second Edition: Animal Models. CRC Press, 2004, ISBN 1-4200-3962-8, S. 6 (englisch, google.com).
Einzelnachweise
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