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Disarstar

deutscher Rapper Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Disarstar
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Disarstar (* 15. Januar 1994 in Hamburg; bürgerlich Gerrit Falius)[2] ist ein deutscher Rapper. Er steht bei Four Music unter Vertrag.[3]

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Karriere

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Falius wuchs als Sohn eines Unternehmers in Hamburg auf und wurde mit 15 Jahren vom Jugendamt aus dem Elternhaus genommen.[4][5] Erste musikalische Gehversuche machte er bereits mit elf Jahren[6] mit dem Schreiben von Liedtexten, die er später aufnahm. Die so entstandenen Aufnahmen – überwiegend dem Streetrap zuzuordnen – brachten dem Rapper kleinere Erfolge ein. Alkohol- und Drogenkonsum sowie Straftaten, die auch eine Bewährungsstrafe wegen gefährlicher Körperverletzung zur Folge hatten, standen ihm jedoch im Weg.[5] Darauf wurde ihm ein Sozialarbeiter zugeteilt, der ihm beim Reflektieren seines Lebens und seiner Selbstfindung half.[5][7] Durch Ändern von Charakter und Rapstil konnte Disarstar sein Augenmerk mehr auf Philosophie und Gesellschaftskritik lenken.[8]

Dies spiegelte sich in Disarstars Musik wider, die nun lyrisch mehr seiner „Abkehr von Substanzmissbrauch und der Hinwendung zur Sinnsuche“ galt. So veröffentlichte er von 2010 bis 2013 Mixtapes und EPs zum kostenlosen Download. Das Independent-Label Showdown Records nahm ihn 2014 unter Vertrag.[9] Dort erschienen das Gratis-Mixtape Manege frei sowie die EP Tausend in Einem, als erste kommerzielle Veröffentlichung. Als Support Act von Kontra K Ende des Jahres auf dessen Loyal-Tour spielte Disarstar erstmals vor größerem Publikum. 2015 folgte die Aus dem Schatten ins Licht-Tour, auf der Disarstar ebenfalls mitwirkte. Am 26. Juni 2015 erschien sein Debütalbum Kontraste, welches auf Platz 19 der deutschen Albumcharts einstieg. Um die Wartezeit bis zu seinem nächsten Studioalbum zu überbrücken, veröffentlichte er 2016 mit Sturm und Drang ein weiteres kostenloses Mixtape.

Anfang des Jahres 2017 wechselte Disarstar von Showdown Records zum Major-Label Warner Music Germany und kündigte kurz darauf sein zweites Album Minus X Minus = Plus für den 31. März an.[10] Dieses erreichte Platz 16 in den deutschen Albumcharts. Im Rahmen der darauffolgenden Minus X Minus = Plus Tour trat Disarstar schließlich erstmals vor eigenem Publikum auf.[11] Im Anschluss begann er mit den Arbeiten an seinem dritten Album Bohemien, welches am 15. Februar 2019 veröffentlicht wurde. Danach wurde es ruhig um den Hamburger, bis er sich im Dezember mit der ersten Single seines vierten Albums Klassenkampf & Kitsch zurückmeldete.

Am 12. März 2021 erschien sein fünftes Album Deutscher Oktober. Mit Platz 5 erreichte Disarstar damit seine bisher höchste Platzierung in den deutschen Albumcharts.

Seit Juli 2022 steht Disarstar beim Label Four Music unter Vertrag.[3]

Disarstar kündigte am 10. Dezember 2024 eine Tour für die Jahre 2025–2026 an.[12]

Inzwischen gab Disarstar bekannt, dass er nicht nur Vater geworden ist, sondern auch eine Tischlerlehre macht.[13]

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Politisches Engagement

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Disarstar bezeichnet sich als Marxist und engagiert sich in kommunistischen Gruppen.[14][15] Diese politische Ausrichtung wird auch in seinen Liedtexten deutlich. Beispielsweise kritisierte er häufig soziale Ungleichheit, Kapitalismus, Faschismus und Polizeigewalt; er thematisiert außerdem Wechselwirkungen von Armut, Gewalt und psychischen Erkrankungen.[14]

Des Weiteren spiegelt auch Disarstars Logo, ein roter Stern, seine politische Gesinnung wider. Er trägt dieses Symbol auch als Tattoo.[15]

„Ich sehe mich als Antikapitalist, Antiimperialist und Antifaschist.“

Disarstar

Disarstar selbst spricht davon, in einem Widerspruch zu leben, indem er den Kapitalismus kritisiert, selbst aber durch seinen Musikverkauf Teil dieses Systems ist: „Ich kritisiere den Kapitalismus und diese Kritik kannst du dir bei Amazon kaufen. Aber als Marxist lebe ich permanent in einem Widerspruch.“ Dass er an diesem System aber teilnehmen muss, bezeichnet er als Teil seiner Kritik.[16]

In seinem Lied Alice im Wunderland von 2018 kritisiert er gezielt die Politikerin Alice Weidel von der AfD.[17] 2020 beteiligte Disarstar sich zusammen mit 16 weiteren Musikern am Benefiz-Lied Bist du wach? des Rappers Azzi Memo. Es thematisiert den rechtsterroristischen Anschlag in Hanau am 19. Februar 2020. Die Erlöse wurden an die Amadeo-Antonio-Stiftung gespendet.[18] 2022 veröffentlichte er ein Video auf YouTube, in dem er auf einer Sitzfläche angebrachte Barrieren zur Abwehr von Obdachlosen neben dem Empire Riverside Hotel in Hamburg-St. Pauli mit einem Trennschleifer entfernt und anschließend kommentarlos zu Spenden für den benachbarten Obdachlosen-Hilfsverein CaFée mit Herz aufruft.[19][20][21]

Nach dem Terrorangriff der Hamas auf Israel 2023 gerieten antizionistische und antisemitische Passagen aus frühen Stücken Disarstars in die Kritik. Darin heißt es unter anderem: „Tod den Zionisten, Freiheit über Geld, wann wachst du endlich auf, westliche Welt?“, „Rache für Gaza“ und „bald ist Schluss, es trifft euch wie ein Flugzeug, das in Wolkenkratzer fliegt“.[22][23] Disarstar gab daraufhin an, dass die Texte aus einem anderen Lebensabschnitt stammten und er sich bereits seit vielen Jahren klar gegen Antisemitismus positioniere.[24] Der Deutsche Presserat rügte im März 2024 Bild und Bild.de für einen Artikel vom 23. Oktober 2023 mit dem Titel NDR feiert Judenhass-Rapper und sah darin einen Verstoß gegen die journalistische Sorgfalt und den Schutz der Ehre.[25] Disarstar reagierte auf die Vorgänge musikalisch mit der Veröffentlichung des Songs Die verlorene Ehre der Katharina Blum am 9. November 2023.[26]

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Namensgebung

Der sich aus den zwei Bestandteilen Dieser und Star zusammensetzende Name hat für ihn zum einen die wörtliche Bedeutung der beiden Komponenten, als auch die der Falschschreibung von Desaster.[27]

Diskografie

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Studioalben

  • 2015: Kontraste
  • 2017: Minus X Minus = Plus
  • 2019: Bohemien
  • 2020: Klassenkampf & Kitsch
  • 2021: Deutscher Oktober
  • 2022: Rolex für alle
  • 2024: Overdose (mit Jugglerz)
  • 2025: Hamburger Aufstand

Mixtapes

  • 2011: Ansichtssache (Free Download)
  • 2011: Phase II (Free Download)
  • 2013: Herr meiner Sinne (Free Download)
  • 2014: Manege frei – Phase III (Best-of-Mixtape; Free Download)
  • 2016: Sturm und Drang (Free Download)

EPs

  • 2010: Endstation (Free Download)
  • 2012: Scheinwelt (mit Tonee Jukeboxx; Free Download)
  • 2014: Tausend in Einem
  • 2022: Microdose (mit Jugglerz)
  • 2023: Autopilot EP

Singles (Auswahl)

Musikvideos

  • 2010: Vergangenheit
  • 2011: Vergiss mein nicht
  • 2012: Scheinwelt (mit Tonee Jukeboxx)
  • 2012: Beat18 (mit Tonee Jukeboxx)
  • 2012: Eines deiner Gesichter
  • 2012: Irgendwas fehlt (mit Tonee Jukeboxx)
  • 2013: Erkenntnis
  • 2013: 100.000 Meilen (mit P.M.B. & Tonee Jukeboxx)
  • 2013: Intro (Herr meiner Sinne)
  • 2013: Bewegung
  • 2014: Tausend in Einem
  • 2014: Demontage
  • 2014: Tor zur Welt
  • 2014: Alle hören
  • 2015: Bis zum Hals
  • 2015: 100 Jahre
  • 2015: Anno 2300
  • 2015: Lange isses her
  • 2015: Kaleidoskop (mit Haudegen)
  • 2016: Mucke
  • 2017: Death Metal
  • 2017: Konsum (mit Tua)
  • 2017: Per aspera ad astra (mit Mohammed Ali Malik)
  • 2017: Beat, Stift und Blatt
  • 2018: Wie lange noch (mit P.M.B. & BOZ)
  • 2018: Alice im Wunderland
  • 2018: Dunkle Wolken (mit Kaind)
  • 2019: Nike’s x McDonald’s (mit BLINKER & Philipp Dittberner)
  • 2019: Riot + Robocop
  • 2019: Wie es geht
  • 2019: Sorry (mit NORDN)
  • 2019: All die Jahre
  • 2020: Dystopia
  • 2020: Situationen
  • 2020: Bist du wach? (Azzi Memo feat. Nate57, Veysel, Sinan-G, Kool Savas, NKSN, Rola, Disarstar, Maestro, Hanybal, Celo & Abdi, Manuellsen, Silla, Credibil, Ali471, Milonair, Mortel & KEZ)
  • 2020: Sick (mit DAZZIT)
  • 2020: Australien[29]
  • 2020: Du wirst schon sehen (mit Provinz)
  • 2020: Trauma (mit Nura)[30]
  • 2021: Nachbarschaft
  • 2021: Assassin (mit JaILL)
  • 2021: Großstadtfieber (mit DAZZIT)
  • 2021: Intro (Balenciaga)
  • 2021: 24/7 (mit ESO.ES)
  • 2021: Alles was wir kenn
  • 2021: Microdose
  • 2022: 7 Leben (mit Gentleman)
  • 2022: Lya
  • 2022: Monster (mit Esther Graf)
  • 2022: Bei dir (mit Miwata)
  • 2022: Alle broke (mit The Cratez)
  • 2022: Rolex für alle
  • 2022: Hunger
  • 2022: Supergirl
  • 2022: Palace Walls (mit Dxve)
  • 2022: Pausenlos (mit Luvre47)
  • 2023: Kopf hoch (mit Fae August)
  • 2023: Siamo Tutti
  • 2023: Amerika
  • 2023: Randale & Heckmeck (mit Antifuchs)
  • 2023: All Black
  • 2023: Meine Stadt schläft nie (mit Luvre47)
  • 2023: Regenjacke
  • 2023: Why does my heart
  • 2023: Adrenalin
  • 2024: Trümmer (mit Luvre47 & TJARK)
  • 2024: Wieder von vorn
  • 2024: Hymne über Liebe
  • 2024: Renn (mit Tom Hengst)
  • 2024: Steig ein (mit Ruffy)
  • 2025: Saint-Tropez
  • 2025: Großraumbüro
  • 2025: Weiße mit Dreads
  • 2025: Meine Söhne geb' ich nicht
  • 2025: Ambilight (mit Tom Hengst)
  • 2025: Tochter (mit Jassin)
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Auszeichnungen

Hiphop.de Awards

  • 2022: „Macher des Jahres“[31]
Commons: Disarstar – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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