Jahr |
Preisträger |
Laudator |
Begründung für die Preisvergabe |
Bild |
2010 |
Russland Michail Gorbatschow, früherer Präsident der Sowjetunion |
Gerhart Baum |
für seine Leistungen „auf dem Gebiet der Konflikt- und Gewaltprävention“ und besonders sein Engagement für die atomare Abrüstung. Mit seiner Initiative des einseitigen Abbaus von Mittelstreckenraketen habe Gorbatschow das Signal für ein Ende des atomaren Wettrüstens gegeben und „einen der bedeutendsten Beiträge zur Gewaltprävention in den vergangenen Jahrzehnten“ geleistet.[3] |
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2011 |
Argentinien Israel Palastina Autonomiegebiete Daniel Barenboim, Dirigent und Pianist |
Richard von Weizsäcker |
für den Aufbau des West-Eastern Divan Orchestra[4] |
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2012 |
Vereinigte Staaten James Nachtwey, Kriegsfotograf |
Wim Wenders |
für seine „Bilder, die man nie wieder vergisst. Und er tut das als Moralist, als einer, der nicht nur hofft, sondern daran glaubt, dass seine Bilder ein Umdenken bewirken können“[5] |
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2013 |
Russland Stanislaw Petrow, früherer Offizier der Sowjetarmee |
Claus Kleber |
„Stanislaw Petrow ist in der Nacht vom 25. zum 26. September 1983 einem 3. Weltkrieg zuvorgekommen und Politikern, die vielleicht oder sogar wahrscheinlich anders entschieden hätten. Ein Ingenieur im Dienst der Sowjetarmee, der vor einer Verantwortung stand, die größer nicht sein konnte, der Verantwortung für das Überleben der Menschheit. Er ist ihr gerecht geworden, weil er nicht als Techniker, nicht als Offizier entschied, sondern als Mensch.“[6] |
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2014 |
Sudsudan Emmanuel Jal, sudanesischer Musiker und einstiger Kindersoldat |
Fatou Bensouda |
für sein musikalisches und politisches Engagement gegen den militärischen Missbrauch von Kindern in Afrika |
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2015 |
Vereinigtes Konigreich Edward, Herzog von Kent, Mitglied der britischen Königsfamilie |
Kurt Biedenkopf |
für seinen Beitrag zur Versöhnung zwischen Großbritannien und Deutschland[7] |
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2016 |
Vereinigte Staaten Daniel Ellsberg |
Jakob Augstein |
als „Urvater der Whistleblower“. Er inspiriere andere mit seinem Mut. |
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2017 |
Italien Domenico Lucano, Bürgermeister von Riace |
Martin Roth |
für die Aufnahme und Integration von 550 Flüchtlingen in das 1800-Einwohner-Dorf Riace. |
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2018 |
Vereinigte Staaten Tommie Smith, Olympiasieger und Bürgerrechtskämpfer |
Günter Wallraff |
„Die Geste der Sportler Tommie Smith und John Carlos auf dem Siegerpodest der Olympischen Spiele 1968 in Mexiko war eine der beeindruckendsten öffentlichen Demonstrationen gegen Rassendiskriminierung im letzten Jahrhundert. Eine stumme Protestaktion, die Teil der Geschichte von Zivilcourage geworden ist. Der damalige Olympiasieger Tommie Smith wurde zu einem Rollenmodell des politisch engagierten Sportlers. 50 Jahre danach gibt es noch immer Rassismus. Leider hat das Thema an Aktualität wenig eingebüßt. Und die Geste ist geblieben, was sie damals war: mutig und stark.“ Günter Blobel, Mitinitiator des Dresden-Preises[8] |
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2019 |
Vietnam Phan Thị Kim Phúc, Opfer des Vietnamkrieges[9] |
James Nachtwey |
„Geehrt wird die Friedensaktivistin für ihre Versöhnungsarbeit. Sie verweigert sich dem Hass konsequent, ist Goodwill-Botschafterin der Unesco und gründete eine Stiftung für vom Krieg versehrte Kinder.“ |
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2020 |
Syrien Muzoon Almellehan, syrische Bildungsaktivistin und UNICEF-Sonderbotschafterin[10] |
Phan Thị Kim Phúc[11] |
Sie „gilt als eine der stärksten und einflussreichsten Stimmen im Kampf um Bildung für Kinder in Krisengebieten. Mit ihrem Engagement begann sie bereits mit 14 Jahren in einem jordanischen Flüchtlingslager, wohin sie mit ihrer Familie aus Syrien geflohen war. Für viele der Geflüchteten hatte die Teilnahme an Bildungsangeboten angesichts der Hoffnungslosigkeit im Lager nicht den höchsten Stellenwert. Aber Muzoon ging von Zelt zu Zelt und überzeugte Eltern wie Kinder davon, wie wichtig Schule ist“.[10] |
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2021 |
Spanien Cristina Marin Campos, Ärztin[12] |
Gerhart Baum |
„Stellvertretend für das medizinische Personal weltweit, das in der Corona-Krise Herausragendes geleistet hat und immer noch leistet, erhält die spanische Ärztin […] den Dresden-Preis. […] Um die Einsamkeit der auf Intensivstationen isolierten COVID-Patienten zu lindern, hatte Cristina Marín Campos die spanische Bevölkerung dazu aufgerufen, den Kranken zu schreiben. Bereits am ersten Tag gingen 35.000 Briefe ein.“ |
2022 |
Niederlande Roger Cox, Anwalt, der die Kläger gegen Royal Dutch Shell vertrat[13] |
Helena Marschall[14] |
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2023 |
Vereinigte Staaten Daniel Libeskind, Architekt[15] |
Marion Ackermann[14] |
„Wenn alles vorbei zu sein scheint, ein Krieg, ein Genozid, eine Terrorattacke, bleibt das Erinnern. […] Und wie erinnert wird, könnte auch mit darüber entscheiden, ob sich das alles wiederholt. Wir brauchen Stätten der Erinnerung und der Mahnung. Und sie sollten sein wie die von Daniel Libeskind entworfenen: unübersehbar.“ |
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2024 |
Russland Alexei Nawalny (posthum), russischer Dissident und Julija Nawalnaja[16][17] |
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2025 |
Europaische Union Europäischer Gerichtshof für Menschenrechte, internationale Gerichtsinstanz/Institution des Europarats[18] |
Sabine Leutheusser-Schnarrenberger |
Der Gerichtshof ist ein „Markenzeichen Europas“. Er nimmt sich auch der Belange von Menschen an, „die in ihrem Leben mit unüberwindbaren Schwierigkeiten konfrontiert sind“. Jürgen Bönninger, Geschäftsführer des Preises[19] |
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