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Ebow (Rapperin)
deutsche Rapperin Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Ebow (* 1990 in München als Ebru Düzgün) ist eine deutsche Rapperin, Künstlerin und Schauspielerin.


Biographie
Ebows Großeltern kamen als Gastarbeiter nach Deutschland; ihre Mutter, die in der Türkei ein Gymnasium besucht hatte, folgte ihnen erst im Alter von 17 Jahren. Ebow wuchs in München-Westend bei ihrer Mutter und Großmutter auf.[1] Wie ihre Eltern ist Ebow kurdische Alevitin.[2] Ihre Mutter war im Vorsitz der alevitischen Gemeinde und politisch aktiv.[3]
Ebow studierte Architektur, ihren Bachelor absolvierte sie an der Hochschule für angewandte Wissenschaften München und zog 2015 nach Wien, wo sie an der TU Wien den Master machte.[4][5][6]
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Werk
Zusammenfassung
Kontext
Ebows Lieder und ihr Rap- und Singstil ist von Vielseitigkeit geprägt. In ihren Texten verarbeitet Ebow zahlreiche Themen wie u. a. Liebe, Trauer, Empowerment, Wut, Diskriminierung und Identitätsfragen, die die Bereiche sowohl der Gesellschafts- und Kapitalismuskritik, des Queerfeminismus, des Anti-Rassismus, der Freiheit und Emanzipation als auch der Migration und des Alltagsrassismus in Deutschland aufgreifen und thematisieren. Musikalisch ist Ebow von amerikanischen Hip-Hop und RnB der 1990er- und 2000er-Jahre beeinflusst.
Musikalisches Schaffen
Ebow rappte zunächst im Münchener Bahnhofsviertel, in Waschsalons, Supermärkten und der Straßenbahn, bevor sie auf Bühnen auftrat und an Festivals teilnahm, wie 2011 dem on3-Festival des Bayerischen Rundfunks,[8] 2012 dem Sound-of-Munich-Now-Festival[9] oder 2014 dem Schamrock-Festival der Dichterinnen.[10] Ihr Debütalbum mit dem Titel Ebow erschien am 22. November 2013 bei dem Indie-Label Disko B.
In der Musiksendung Heimatsound des Bayerischen Fernsehens im April 2015 trat sie mit den Songs Paradise und Vay auf.[11]
2016 schlossen sich Ebow, die Musikerin und Produzentin Nalan und der Produzent Walter p99 arke$tra zusammen und firmierten das Trio Gaddafi Gals. In diesem Kontext verwendete Ebow anfangs den Künstlernamen Blaqtea.[12][13]
Auf dem am 24. September 2021 erschienenen Ärzte-Album Dunkel hatte Ebow einen Gastpart beim Lied Kerngeschäft.
Am 18. März 2022 erschien ihr viertes Album Canê auf ihrem eigenen Musiklabel Alvozay.[14] Ihr fünftes Album FC Chaya erschien am 27. September 2024.
Kollaborationen: Film und Musik
2010 schrieb und sang sie die Titelmelodie Ich habe Wanderlust zur Filmdokumentation Töchter des Aufbruchs der Münchener Regisseurin Uli Bez,[15] in der Migrantinnen ihre Lebenswege in Deutschland erzählen, darunter auch Ebow und ihre Mutter.[16][17] Der Film wurde im Kino aufgeführt und unter anderem in der CinéMayence im Institut Français,[18] auf der Griechischen Filmwoche sowie im Rahmen des Frauenfilmfestes Bimovie 2012 in München gezeigt.[19]
Mit dem selbstproduzierten halbstündigen Video-Mixtape Habibi’s Liebe und Kriege (2012) kreierte Ebow eine von orientalischen Klängen beeinflusste Stilrichtung, gemixt mit Elektro, die sie als „alternativen Hip-Hop“ bezeichnet. Erstmals verpackte sie darin soziale Realität in angriffslustige Texte, die von Geschlechterrollen in der türkischen Gemeinschaft, falschem Patriotismus bis zu den deutschen Waffenexporten reichen.[20] Ihr Song Waffenhymne sei laut Taz als Antwort auf M.I.A.s Paper Planes zu lesen.[21][22]
Das Musikmagazin Startrampe des BR stellte Ebow unter den neuen Bands der Staffel 9 vor[23] und produzierte ihr Musikvideo Oriental Dollar.[24] Darin beschreibt sie „das Gefühl, das sie beschleicht, wenn sie den ‚verschleierten Frauen‘ aus den Emiraten in München beim Shoppen zusieht“.[25]
2014 veröffentlichte sie mit dem Filmemacher und Musiker Mirza Odabaşı die Single Paramide, deren Erlöse an Bedürftige in Kobanê gingen.[26] Sie war ebenfalls an seinem 2015 erschienenen Dokumentarfilm Leiden-schafft beteiligt, in dem auch andere bekannte Künstler wie Chefket, Marteria und Eko Fresh vertreten sind.[27] Im viel beachteten Dokumentarfilm Aşk, Mark ve Ölüm – Liebe, D-Mark und Tod von Cem Kaya, welcher 2022 in die Programmkinos kam, ist Ebow ebenfalls mit ihrem Musikvideo „Kanak for Life (K4L)“ vertreten.[28] 2021 performte Ebow diesen Song in einer Klassikversion im Rahmen der Radioreihe Machiavelli Sessions von WDR Cosmo gemeinsam mit dem WDR Funkhausorchester.[29]
Schauspielerisches Schaffen
Als Schauspielerin trat Ebow erstmals in einer Hauptrolle der von Helene Hegemann verantworteten Folge Subotnik in der RTL-Serie Strafe auf.[30] Dafür wurde sie 2023 mit dem Bunte New Faces Award ausgezeichnet und als Nachwuchsschauspielerin für den deutschen Schauspielpreis 2023 nominiert.[31][32]
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Auszeichnungen
- 2019: Förderpreis der Stadt München[30]
- 2020: VIA - VUT Indie Award, Kategorie: Bester Act[33]
- 2021: Nominierung, GEMA Musikautor*innenpreis, Kategorie: Text Hip Hop[34]
- 2023: Keychange Award[35]
- 2023: Stipendiatin der Künstlerresidenz Villa Aurora in Pacific Palisades bei Los Angeles[36]
- 2023: Bunte New Faces Award, Kategorie: Distruptive Mind by glo, als Schauspielerin in der RTL-Serie Strafe[31]
- 2023: Nominierung, Deutschen Schauspielpreis 2023, Kategorie: Nachwuchs, als Schauspielerin in der RTL-Serie Strafe[37]
- 2024: Stipendiatin der Kulturakademie Tarabya in Istanbul[38]
Diskografie
Studioalben
EPs
Singles
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Weblinks
Commons: Ebow (rapper) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Interviews
- Ebow im Interview. Oriental Beats als Crew-Ding. Bayerisches Fernsehen, 17. April 2015 ( vom 4. März 2016 im Internet Archive) (Mediathek Video)
- Erica Zingher: Rapperin Ebow über Identität „Wir müssen nicht mehr stark sein“. In: Die Tageszeitung. 8. September 2019 (Ebru Düzgün im Interview).
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Einzelnachweise
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