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Einwohnerentwicklung von Magdeburg

Einwohnerentwicklung der Landeshauptstadt Magdeburg, Deutschland Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Einwohnerentwicklung von Magdeburg
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Dieser Artikel gibt die Einwohnerentwicklung von Magdeburg tabellarisch und graphisch wieder.

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Wappen

Am 31. Dezember 2023 betrug die „Amtliche Einwohnerzahl“ von Magdeburg nach Fortschreibung des Statistischen Landesamtes Sachsen-Anhalt 242.491 (nur Hauptwohnsitze und nach Abgleich mit den anderen Landesämtern).[1]

Einwohnerentwicklung

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Einwohnerentwicklung von Magdeburg. Oben ab 1400 bis 2023. Unten ein Ausschnitt ab 1871

Im Mittelalter war Magdeburg eine der größten deutschen Städte. Jedoch war die Einwohnerzahl infolge von Krieg und Epidemien großen Schwankungen unterworfen. So forderte 1450 eine Pestepidemie 8000 Tote. 1597 starben beim Ausbruch der Pest 10.000 Menschen. Der starke Rückgang der Einwohnerzahl um 1639 auf nur noch 450 Bewohner ist auf die fast vollständige Zerstörung der Stadt während der Kampfhandlungen im Dreißigjährigen Krieg zurückzuführen (Magdeburger Hochzeit 1631). 1683 starben an der Pest in Magdeburg 2650 Menschen.

Nach dem Edikt von Potsdam 1685 erlebte die Stadt einen starken Bevölkerungszuwachs durch Einwanderer. Die Einwohnerzahl stieg von 5000 im Jahre 1683 auf 13.000 im Jahre 1685. Eine Choleraepidemie 1831 forderte 3577 Opfer. Mit Beginn der Industrialisierung Mitte des 19. Jahrhunderts setzte ein starkes Bevölkerungswachstum ein. Lebten 1849 rund 58.000 Menschen in der Stadt, so waren es 1882 bereits 100.000, wodurch Magdeburg zur Großstadt wurde. Bis 1890 verdoppelte sich diese Zahl durch die Eingemeindung von Neustadt 1886 und Buckau 1887 auf 200.000. Die Grenze von 300.000 Einwohnern wurde im Laufe des Jahres 1930 überschritten.

1940 erreichte die Bevölkerungszahl mit 346.600 ihren historischen Höchststand. Im Verlauf des Zweiten Weltkrieges war die Stadt das Ziel zahlreicher alliierter Luftangriffe. Die größten Zerstörungen richtete der Luftangriff auf Magdeburg am 16. Januar 1945 an, bei dem die Bevölkerung über 2500 Tote und 10.000 Verletzte zu beklagen hatte. Durch diesen Angriff wurde die Magdeburger Altstadt fast vollständig zerstört, die Stadt als Ganzes schwer beschädigt. Insgesamt forderten die 38 Bombenangriffe rund 5000 Todesopfer und etwa 15.000 Verletzte. Als die amerikanischen Truppen den Westteil Magdeburgs am 18. April 1945 einnahmen, lebten noch 90.000 Menschen in den Ruinen der Stadt. Den Ostteil besetzte die sowjetische Armee am 1. Mai.[2]

Bis Dezember 1945 stieg die Einwohnerzahl durch den Zustrom von Flüchtlingen und Vertriebenen aus den deutschen Ostgebieten und die Rückkehr der Zwangsevakuierten auf rund 225.000. Auch in den folgenden vier Jahrzehnten hielt der Bevölkerungszuwachs an und erreichte 1988 einen Höchststand von 290.579. Bis 2004 sank die Bevölkerung der Stadt aufgrund von Abwanderung, Suburbanisierung und Geburtenrückgang um 22,0 Prozent (63.904 Personen) auf 226.675 Einwohner und den vorläufigen Tiefststand, seither steigt sie entgegen aller Prognosen aus früheren Jahren wieder leicht an. Der Anstieg ist vorrangig auf Rückzüge aus dem Umland und steigenden Studentenzahlen zurückzuführen.

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Historische Daten

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Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Bis 1800 handelt es sich meist um Schätzungen, danach um Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen der Stadtverwaltung (bis 1944), der Staatlichen Zentralverwaltung für Statistik (1945 bis 1989) und des Statistischen Landesamtes (ab 1990). Die Angaben beziehen sich ab 1834 auf die „Zollabrechnungsbevölkerung“, ab 1871 auf die „Ortsanwesende Bevölkerung“, ab 1925 auf die Wohnbevölkerung und seit 1966 auf die „Bevölkerung am Ort der Hauptwohnung“. Vor 1834 wurde die Einwohnerzahl nach uneinheitlichen Erhebungsverfahren ermittelt.

Von 1400 bis 1870

(jeweiliger Gebietsstand)

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Bevölkerungsentwicklung von 1400 bis 1870. Gut erkennbar der Einbruch beim Dreißigjährigen Krieg (grau markiert) und die beginnende Industrialisierung in Magdeburg
Weitere Informationen Jahr/Datum, Einwohner ...

¹ Volkszählungsergebnis

Von 1871 bis 1944

(jeweiliger Gebietsstand)

Weitere Informationen Datum, Einwohner ...

¹ Volkszählungsergebnis

Quelle: Stadtverwaltung Magdeburg

Von 1945 bis 1989

(jeweiliger Gebietsstand)

Weitere Informationen Datum, Einwohner ...

¹ Volkszählungsergebnis

Quelle: Staatliche Zentralverwaltung für Statistik

Von 1990 bis 2010

(jeweiliger Gebietsstand)

Weitere Informationen Datum, Einwohner ...

Quelle: Staatliche Zentralverwaltung für Statistik

Ab 2011

(jeweiliger Gebietsstand)

Weitere Informationen Datum, Amtliche Einwohnerzahl ...

¹ Volkszählungsergebnis

Quelle:[7]

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Bevölkerungsprognose

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Die reale Einwohnerentwicklung von 1990 bis 2018 (blau) im Vergleich zu zwei Prognosen des Statistischen Landesamtes (beide in Grüntönen) und zwei Prognosen der Bertelsmann-Stiftung (beide in Rottönen)

Prognose des Statistischen Landesamtes

Das Statistische Landesamt veröffentlichte 2007 die 4. Regionalisierte Bevölkerungsprognose (RBP) für Sachsen-Anhalt. Darin wird für Magdeburg zwischen 2005 und 2025 mit einem Rückgang der Bevölkerung um 9,1 Prozent (20.854 Personen) gerechnet.

In der 5. Regionalisierten Bevölkerungsprognose aus 2010 sind die Prognosen für Magdeburg deutlich nach oben korrigiert worden. Für 2025 wird nun statt von rund 208.000 Einwohnern von deutlich mehr als 225.000 ausgegangen.

In der 7. Regionalisierten Bevölkerungsprognose aus dem Jahr 2021 wird trotz seit 2005 steigender Bevölkerungszahl ein Bevölkerungsrückgang um 19.268 bis 2035 (8,11 %) vorhergesagt.

Absolute Bevölkerungsentwicklung 2005–2035 – Daten der 4., 5. und 7. Bevölkerungsprognose für Magdeburg (Hauptwohnsitze):

Weitere Informationen Datum, Einwohner 4. RBP ...

Quelle: Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt[8][9]

Prognose der Bertelsmann-Stiftung

Im Jahr 2011 wurde von der Bertelsmann-Stiftung eine Bevölkerungsprognose erstellt. Diese sieht im Zeitraum von 2009 bis 2030 einen Bevölkerungsverlust von 14.900 Einwohnern voraus (- 6,5 %).

Weitere Informationen Datum, Einwohner ...

Quelle: Bertelsmann Stiftung

Bevölkerungsstruktur

Die größten Gruppen der melderechtlich in Magdeburg registrierten Ausländer kamen am 31. Dezember 2021 aus Syrien (5.801), Rumänien (2.289), Indien (1.531), Polen (1.426), Afghanistan (1.322), Ukraine (868), Russland (856), Vietnam (768), Bulgarien (688) und der Türkei (646).[10]

Weitere Informationen Bevölkerung, Stand 31. Dezember 2022 ...

Quelle: Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt[11]

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Altersstruktur

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Bevölkerungspyramide für Magdeburg (Datenquelle: Zensus 2011[12].)

Entwicklung der Gesamtbevölkerung und Anteil ausgewählter Altersgruppen von 1971 bis 2006 (Hauptwohnsitze).

Weitere Informationen Jahr, Gesamtbevölkerung ...

Quelle: Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt

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Stadtteile

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Die Einwohnerzahlen beziehen sich auf den 31. Dezember 2007 und 31. Dezember 2017 (Hauptwohnsitze).[13][14]

Weitere Informationen Nr., Name ...
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Literatur

  • Kaiserliches Statistisches Amt (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich, 1880–1918
  • Statistisches Reichsamt (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich, 1919–1941/42
  • Deutscher Städtetag (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch Deutscher Gemeinden, 1890 ff.
  • Staatliche Zentralverwaltung für Statistik (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch der Deutschen Demokratischen Republik, 1955–1989
  • Bertelsmann Stiftung (Hrsg.): Wegweiser Demographischer Wandel 2020. Analysen und Handlungskonzepte für Städte und Gemeinden. Verlag Bertelsmann Stiftung, Gütersloh 2006, ISBN 3-89204-875-4
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Einzelnachweise

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