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Elektrobus

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Ein Elektrobus, Elektrischer Bus oder E-Bus ist ein Omnibus, der von einem oder mehreren Elektromotoren angetrieben wird.

Typen

Zusammenfassung
Kontext

Bei elektrisch angetriebenen Bussen können in folgende Typen unterschieden werden.[1]

Wegen der großen Verbreitung von Batteriebussen versteht man häufig unter Elektrobus direkt den Batteriebus. Die anderen Elektrobusarten haben heute (Stand Juni 2025) nur noch eine geringe Bedeutung.

Batteriebus

Bei einem Batteriebus wird die Energie in einem Akkumulator, der Traktionsbatterie, chemisch gespeichert.

Schätzungsweise waren im Jahr 2023 weltweit 246.089 Batteriebusse im Einsatz.[2]

Im Jahr 2023 wurden in Europa 31.000 Stadt-, Überland- und Reisebusse neu zugelassen. Etwa 6000 davon hatten einen Elektroantrieb, Tendenz steigend. Fast alle dieser Elektrobusse waren Stadtbusse, nur 200 davon waren Überland- oder Reisebusse. 43 Prozent der im Jahr 2023 in Europa neu verkauften Stadtbusse waren Batteriebusse, und etwa ein Prozent der Überland- und Reisebusse.[3][4]

Die Reichweite eines Stadtbusses lag im Jahr 2021 bei bis zu 550 km, was für fast alle Stadtbussstrecken für einen Tag ausreichend ist. Somit genügt die Aufladung des Batteriebusses in der Nacht im Depot (siehe Reichweite bei Batteriebussen).

Die Anschaffungskosten sind im Jahr 2025 vergleichbar mit den Anschaffungskosten für einen vergleichbaren Dieselbus. Die laufenden Kosten sind deutlich günstiger als bei einem vergleichbaren Dieselbus. 100 km Reichweite kosten etwa 20 Euro bei einem Batteriebus beim Strompreis von 20 Cent pro kWh, während 100 km Reichweite bei einem Dieselbus etwa zwischen 48 Euro und 80 Euro liegen beim Preis von 1,60 Euro pro Liter Diesel (siehe Kosten bei Batteriebussen).

Hybridbus

Ein Hybridbus ist mit mehreren Antriebssystemen ausgestattet und verfügt beispielsweise über einen Dieselmotor, einen elektrischen Generator, eine Traktionsbatterie und einen oder mehrere Elektromotoren.

Brennstoffzellenbus

Bei einem Brennstoffzellenbus wird die Energie in Form von flüssigem Wasserstoff gespeichert und mit Hilfe einer Brennstoffzelle in elektrische Energie für den Antrieb umgewandelt. Ende 2022 gab es weltweit 6460 Brennstoffzellenbusse, 5410 oder 83,7 % fuhren davon in China, 68 Brennstoffzellenbusse fuhren in Deutschland.[5]

Oberleitungsbus

Ein Oberleitungsbus wird von Elektromotoren angetrieben und bezieht seinen Fahrstrom mittels Stromabnehmer aus einer über der Fahrbahn gespannten Oberleitung. Am 31. Dezember 2021 waren weltweit nur noch weniger als 24.000 Oberleitungsbusse in Betrieb, davon etwa 5000 in der Europäischen Union, der Schweiz und Norwegen.[6] Weltweit betrachtet befinden sich Oberleitungsbusse auf dem Rückzug.

Gyrobus

Ein Gyrobus bezieht seine Energie aus einem Schwungradspeicher. Der Gyrobus wurde seit den 1950er Jahren eingesetzt.[7] Ein besetzter Gyrobus hatte eine Reichweite von sechs bis acht Kilometern. Der Ladevorgang benötigte bis zu fünf Minuten. Meist wurde alle vier Kilometer eine Ladestation errichtet. Das Aufladen erfolgte über einen Stromabnehmer.[8] Ein großer Nachteil war auch die große Masse des Schwungrads. Für 5 kWh benötigte man ein Schwungrad mit der Masse von 1,5 Tonnen.[9] Der Gyrobus konnte sich dauerhaft nicht durchsetzen.

Duo-Bus

Ein Duo-Bus ist eine Kombination aus einem Oberleitungsbus und einem Omnibus mit Verbrennungsmotor. Er verfügt über zwei unabhängige Antriebe gleich dimensionierter Leistung. Meist handelt es sich neben dem Elektromotor um einen Dieselmotor mit eigenem Antriebsstrang, manchmal auch um einen dieselelektrischen Antrieb ohne eigenen Antriebsstrang. Da Duo-Busse die elektrische Energie nicht selbst mitführen, handelt es sich gemäß UNO-Definition nicht um Hybridbusse.

Kondensatorbus

Bei einem Kondensatorbus wird die elektrische Energie elektrostatisch an Dielektrikum in Kondensatoren gespeichert. Diese haben typischerweise weniger Speichervermögen als chemische Akkus, können aber mit besonders hoher Leistung geladen werden, so dass alle paar Stationen – etwa in zwei Kilometern Abstand – während eines Halts binnen weniger als einer Minute nachgeladen wird.

Der bulgarische Elektrobus-Hersteller Chariot Motors bietet E-Busse mit Ultrakondensatoren an. Die Ultrakondesatoren können 40 kWh speichern. Die Busse haben einen Verbrauch von 110 kWh auf 100 km. Somit kommt der Bus mit einer Ladung etwa 30 km weit und muss dann nachgeladen werden. Die Ladezeit beträgt zwischen 5 und 7 Minuten. Die Ladeleistung beträgt 350 kW. Die Busse sind u. a. in Belgrad und der bulgarische Stadt Gabrovo im Einsatz. Das Aufladen erfolgt an der Endstation.[10]

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Einzelnachweise

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