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Erste tschechische Fußballliga

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Erste tschechische Fußballliga
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Die erste tschechische Fußballliga (1. česká fotbalová liga, durch Namenssponsoring gegenwärtig Chance Liga genannt) ist die höchste Spielklasse im tschechischen Fußball. In ihr wird jährlich der tschechische Fußballmeister ausgespielt. Die 16 teilnehmenden Mannschaften bestreiten von August bis Mai je 30 Partien (15 Heim- und 15 Auswärtsspiele). Am Ende jeder Saison steigen die beiden letztplatzierten Mannschaften ab, die durch Aufsteiger aus der zweiten tschechischen Liga, der Fotbalová národní liga ersetzt werden.

Schnelle Fakten Chance Liga ...

Der Rekordmeister ist Sparta Prag mit 14 gewonnenen Meisterschaften.

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Geschichte

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Teilnehmer der Fortuna Liga 2024/25

Die erste tschechische Fußballliga entstand in ihrer heutigen Form im Jahre 1993, als sie sich nach der Auflösung der Tschechoslowakei von einer gemeinsamen Spielklasse mit der heutigen Slowakei abspaltete. Sie ist somit Nachfolger der tschechoslowakischen Fußballmeisterschaft.

Von 1997 bis 2014 war die in Pilsen beheimatete Gambrinus-Brauerei namensgebender Sponsor der Liga. Von 2014 bis 2016 trug die erste tschechische Fußballliga den Namen des Lotterie- und Wettanbieters Synot. Der Vertrag mit Synot hatte eine Laufzeit von vier Jahren und sollte der Liga rund 50 Millionen CZK (etwa 1,8 Mio. Euro) pro Jahr einbringen.[1] Zur Saison 2016/17 übernahm das Online-Versicherungsunternehmen ePojisteni.cz für zunächst zwei Jahre die Namensrechte[2]; der Vertrag wurde allerdings im Mai 2017 frühzeitig aufgelöst.[3] Danach sicherte sich der tschechische Wandfarbenhersteller HET die Namensrechte für die Saison 2017/18. Seit der Saison 2018/2019 heißt der Sponsor Fortuna (ein Wettbüro).

Dominierende Mannschaften waren seit jeher die beiden Prager Mannschaften Sparta und Slavia, die meist die ersten beiden Plätze der Abschlusstabelle einnahmen. Während Sparta Prag bis 2007 zehn der vierzehn ausgetragenen Meisterschaften sowie 2010 und 2014 gewann, musste sich Slavia Prag bereits achtmal mit der Vizemeisterschaft begnügen und wurde 1996, 2008, 2009, 2017, 2019, 2020 und 2021 tschechischer Meister. 2004 gewann Baník Ostrava den Titel; 2002, 2006 und 2012 Slovan Liberec. Seit 2011 ist Viktoria Pilsen mit bisher Sechs Meistertiteln in den Jahren 2011, 2013, 2015, 2016, 2018 und 2022 am erfolgreichsten.

Im Februar 2010 wurde bekannt, dass es Erwägungen von tschechischen und slowakischen Funktionären gibt, die Bildung einer gemeinsamen Profiliga anzustreben. Die Verbände erwarten sich von einer gemeinsamen Liga nicht nur eine höhere sportliche Qualität, sondern auch Marketing-Chancen. Die Zustimmung der UEFA dafür gilt jedoch als unwahrscheinlich.[4]

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Saisonübersicht

Weitere Informationen Saison, Meister ...
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Ligasystem

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Das folgende Schema zeigt das derzeitige Ligensystem im tschechischen Fußball:

Weitere Informationen 1. Liga, 2. Liga ...
  • Während am Ende der Saison die letzten zwei Mannschaften der 1. Liga in die 2. Liga absteigen, spielen die ersten zwei Mannschaften der 2. Liga in der Folgesaison in der 1. Liga. Die Mannschaften, die am Saisonende die Plätze 15 und 16 der zweiten Liga belegen, steigen in die ČFL oder MSFL ab.
  • Unterhalb der beiden ersten Ligen befindet sich die dritte tschechische Liga. Sie wird in zwei Staffeln (ČFL und MSFL) gespielt. Die ČFL (Böhmen) spielt derzeit mit 18 Mannschaften, die MSFL (Mähren und Schlesien) mit 16 Vereinen. Die Meister der beiden Staffeln steigen jeweils in die 2. Liga auf.

Vereine und Stadien 2024/25

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Das Fortuna Arena in Prag mit altem Sponsorennamen
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Die Doosan Arena, Heimspielstätte von Viktoria Pilsen
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Die neugebaute Malšovická aréna des FC Hradec Králové
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Internationaler Wettbewerb

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Partie von Viktoria Pilsen in der Champions League gegen den FC Barcelona

Tschechien befindet sich in der UEFA-Fünfjahreswertung derzeit (Stand: Ende der Saison 2017/18) auf Rang 13, was den Meister zur Teilnahme an der Gruppenphase zur Champions League berechtigt. An der Qualifikation zur Champions League nimmt der zweitplatzierte teil. Der Tabellendritte startet in der Gruppenphase der Europa League, während der Viertplatzierte sowie der Sieger des Pokalwettbewerbs an der Qualifikation der Europa League teilnehmem.

Noch nie hat ein tschechischer Verein das Endspiel eines Europapokalwettbewerbs erreicht. Mit seinen regelmäßigen Teilnahmen an der UEFA Champions League ist Sparta Prag der international renommierteste Klubs des Landes. Bestes Abschneiden seit dem Bestehen der eigenständigen Tschechischen Liga war das Ausscheiden im Achtelfinale (0:0 und 1:4 gegen den AC Mailand) im Jahre 2004.

Slavia Prag hat, trotz regelmäßiger Teilnahme an der Qualifikationsrunde, die Gruppenphase der Champions League außer in der Saison 2007/08 nie erreicht. Viktoria Pilsen konnte hingegen in der Saison 2011/12 als Meister der Vorsaison in die Gruppenphase der Champions League einziehen. Gelungen ist das durch Siege über den FC Pjunik Jerewan, Rosenborg Trondheim sowie den FC Kopenhagen. In der Gruppenphase landete das Team hinter dem FC Barcelona und dem AC Mailand, aber vor BATE Baryssau aus Belarus auf Platz 3 und durfte somit in der Europa League weiterspielen. Dort unterlag man dem FC Schalke 04 im Sechzehntelfinale nach Verlängerung im Rückspiel.

Aus der tschechischen Liga konnten noch drei weitere Mannschaften an der Qualifikation zur Champions League teilnehmen. Vizemeister FK Teplice scheiterte 1999 zweimal mit 0:1 an Borussia Dortmund, Baník Ostrava reichte 2004 ein 2:1-Heimsieg nicht mehr, um die 0:5-Hinspielniederlage bei Bayer 04 Leverkusen auszugleichen. In der Saison 2006/07 besiegte der FK Mladá Boleslav in der zweiten Qualifikationsrunde den norwegischen Vertreter Vålerenga Oslo mit 3:1 und 2:2, scheiterte aber in der dritten Runde an Galatasaray Istanbul mit 2:5 und 1:1.

Die größten Erfolge tschechischer Teams im UEFA-Pokal waren der Einzug ins Halbfinale von Slavia Prag 1996 sowie ins Viertelfinale vom FC Slovan Liberec im Jahr 2002.

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Zuschauerinteresse

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Nicht ausverkaufte Stadien wie hier in Prag sind in Tschechien die Regel

Spannende Meisterschaftskämpfe sind in der tschechischen Eliteklasse eher selten. Nur fünf Mal – 2001/02, 2007/08, 2009/10, 2011/12 und in der Saison 2012/13 – wurde der Titelgewinn erst am letzten Spieltag ermittelt.

Die Zuschaueranzahl bei den tschechischen Ligaspielen ist relativ gering. Ungenügende Vermarktung, eine schlechte Infrastruktur, gewalttätige Hooligans auf den Tribünen[5] und nicht zuletzt Bestechungsfälle[6] sind Faktoren, die das Zuschauerinteresse an der Liga im Vergleich zur Vergangenheit rapide schwinden lassen. Trotz zahlreicher Meistertitel trägt Sparta Prag seine Heimspiele durchschnittlich vor etwa 9.000 Zuschauern aus, obwohl die heimische Spielstätte etwas mehr als 20.000 erlauben würde.[7]

Seit der Saison 2010/11 verzeichnet die Liga jährlich steigende Besucherzahlen. Die größten Zuschauermagneten in der Saison 2013/14 waren Sparta Prag mit durchschnittlich 11.340 Zuschauern und Viktoria Pilsen mit 10.090 Besuchern sowie dem FK Teplice mit 6.995 Fans pro Spiel. Die wenigsten Besucher fanden sich in den Stadien vom FK BAUMIT Jablonec (2.935), FK Dukla Prag (2.765) und dem 1. SC Znojmo (1.392) ein.[8]

Durchschnitt der Ligazuschauerzahlen[9]

Weitere Informationen Saison, Schnitt ...
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Statistiken

Ewige Tabelle

In der ewigen Tabelle liegt Rekordmeister Sparta Prag vor Lokalrivale Slavia Prag und Slovan Liberec. Alle drei Vereine sind die Einzigen, die an allen Spielzeiten teilgenommen haben. Orange hinterlegte Vereine spielen in der Saison 2023/24 in der höchsten Spielklasse.

Tabellenlegende

  • Stand: Nach der Saison 2022/23
  • Farblich unterlegte Vereine spielen in der Fortuna Liga 2023/24
  • Pl. = Platz
  • Sai. = Saisons in der höchsten tschechischen Fußballliga
  • Sp. = Spiele
  • S. = Siege
  • U. = Unentschieden
  • N. = Niederlagen
  • Tore + = Erzielte Tore
  • Tore - = Gegentore
  • TD. = Tordifferenz
  • Pkt. = Punkte
  • = Meistertitel
  • = Abstiege
  • Ø-Pkt. pro Sp. = Durchschnittliche Punktzahl pro Spiel

Ewige Tabelle

Weitere Informationen Pl., Verein ...
1 
Slovan Liberec wurden in der Saison 2004/05 infolge eines Korruptionsskandals 6 Punkte abgezogen.
2 
SK Sigma Olmütz wurden in der Saison 2011/12 infolge eines Bestechungsskandals 9 Punkte abgezogen.[10]
3 
Dem 1. FC Slovácko wurden in der Saison 2004/05 infolge eines Korruptionsskandals 12 Punkte abgezogen.
4 
SFC Opava wurden in der Saison 2004/05 infolge eines Korruptionsskandals 6 Punkte abgezogen.
5 
FK Bohemians Prag wurden in der Saison 2009/10 wegen Missachtung des Fußballverbandes, Verstößen gegen die Verbandsregeln und Wettbewerbsverzerrung 15 Punkte abgezogen.[11]

Rekordspieler

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Martin Vaniak wurde zwischen 1993 und 2011 432-mal aufgestellt und ist somit auf Platz zwei der Rekordspieler
Weitere Informationen Spieler, Vereine ...
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UEFA-Fünfjahreswertung

Platzierung in der UEFA-Fünfjahreswertung:
(in Klammern die Vorjahresplatzierung). Die Kürzel CL, EL und CO hinter den Länderkoeffizienten geben die Anzahl der Vertreter in der Saison 2026/27 der Champions League, der Europa League sowie der Conference League an.

  • 07. ±0 (07) Portugal Portugal (Liga, Pokal) – Koeffizient: 62.266CL: 2, EL: 2, CO: 1
  • 08. ±0 (08) Belgien Belgien (Liga, Pokal) – Koeffizient: 56.850CL: 2, EL: 2, CO: 1
  • 09. +1 (10) Tschechien Tschechien (Liga, Pokal) – Koeffizient: 44.100CL: 2, EL: 2, CO: 1
  • 10. −1 (09) Turkei Türkei (Liga, Pokal) – Koeffizient: 43.900CL: 2, EL: 1, CO: 2
  • 11. +3 (14) Norwegen Norwegen (Liga, Pokal) – Koeffizient: 39.687CL: 2, EL: 2, CO: 1

Stand: Ende der Europapokalsaison 2024/25[12]

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Siehe auch

Commons: Erste tschechische Fußballliga – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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