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Esoterische Programmiersprache

Programmiersprache für ungewöhnliche oder theoretische Zwecke Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Esoterische Programmiersprache
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Esoterische Programmiersprachen (auch esolangs, Kofferwort aus esoteric programming languages) sind Programmiersprachen, die nicht für den praktischen Einsatz entwickelt wurden, sondern um ungewöhnliche Sprachkonzepte umzusetzen. Eine einfache Bedienung ist selten. Teilweise werden diese Sprachen konzipiert, um möglichst komplizierte Algorithmen oder eine unverständliche Syntax zu haben, oft aber auch, um neue Ideen auszuprobieren oder um ungewöhnliche Möglichkeiten wie extreme Vereinfachung aufzuzeigen.

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Hello World in der esolang Brainfuck

Mit Esoterik im eigentlichen Sinn haben esoterische Programmiersprachen nur dem Namen nach etwas zu tun: Da Esoterik im Allgemeinen als Synonym für abwegige Pseudowissenschaften gilt, wurde der Begriff auf diejenigen Programmiersprachen übertragen, die in den Augen Außenstehender ebenso sinnlos und abwegig erscheinen.

Die Motivation hinter der Entwicklung von esoterischen Programmiersprachen kann unterschiedlich sein. In einigen Fällen handelt es sich schlicht um akademische Scherze, häufig setzt sich aber der Entwickler der Sprache ein bestimmtes Ziel. So wurden zum Beispiel bei Brainfuck konventionelle Spracheigenschaften so weit wie möglich entfernt, bis eine turingmaschinenähnliche Sprache übrig blieb, die mit einem extrem kleinen Compiler auskommt.

Esoterische Programmiersprachen können dazu dienen, Konzepte für anwendungsbezogenere Programmiersprachen zu demonstrieren. Außerdem kann durch die Beschäftigung mit den verschiedenen esoterischen Programmiersprachen das Verständnis für „seriöse“ Programmiersprachen vertieft und das eigene strukturelle Denken verbessert werden.[1]

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Beispiele

Siehe auch

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Literatur

  • Oliver Lau: Hexenwerk – Ein Plädoyer für esoterische Programmiersprachen. In: c’t 22/2007, S. 192–199.
  • Michael Mateas, Nick Montfort: A Box, Darkly: Obfuscation, Weird Languages, and Code Aesthetics (PDF; 385 kB), in: Proceedings of the 6th Digital Arts and Culture Conference, IT-Universität Kopenhagen, 1.–3. Dezember 2005, S. 144–153
  • Ronald T. Kneusel: Strange Code – Esoteric Languages That Make Programming Fun Again. No Starch Press, 2022, 496 S., (Buch, eBook), ISBN 9781718502406
  • Daniel Temkin: Forty-Four Esolangs – The Art of Esoteric Code. Vorwort von Allison Parrish, ISBN 9780262553087, Erstveröffentlichung 23. September 2025, Verlag The MIT Press, 136 S.

Einzelnachweise

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