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Faramondo

Oper von Georg Friedrich Händel Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Faramondo
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Faramondo (HWV 39) ist eine Oper (Dramma per musica) in drei Akten von Georg Friedrich Händel. Das Libretto ist eine stark überarbeitete und gekürzte Version von Apostolo Zenos gleichnamigem Werk (Venedig, 1698). Die Oper wurde am 3. Januar 1738 im King’s Theatre am Haymarket uraufgeführt.

Schnelle Fakten Werkdaten, Personen ...
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Entstehung

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Faramondo war Händels erste Oper nach dem Scheitern der dritten Opernakademie (und auch der konkurrierenden Adelsoper) im Jahre 1737, die bei dem Komponisten eine schwere gesundheitliche Krise ausgelöst hatte.[1] Wenige Wochen nach seiner Rückkehr von einer Erholungskur, die er in Aachen verbracht hatte, einigte sich Händel mit dem Impresario John James Heidegger über die Komposition und Aufführung zweier neuer Opern und eines Pasticcios für die nächste Spielzeit am Haymarket Theatre. Für den Komponisten war es sicher ein Anreiz, dass es Heidegger gelungen war, dafür den berühmten jungen Kastraten Caffarelli aus Italien zu engagieren.[2]

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Karikatur Caffarellis Pier Leone Ghezzi

Händel begann mit der Komposition des Faramondo am 15. November 1737, musste die Arbeit allerdings wegen des Todes der Königin Königin Caroline am 20. November unterbrechen, um für die Trauerfeierlichkeiten das berühmte Funeral Anthem The Ways of Zion do Mourn (HWV 264) zu schreiben.[2] Es wurde am 17. Dezember aufgeführt.[3]

Während das Theater wegen Staatstrauer sechs Wochen geschlossen blieb, arbeitete Händel weiter an seiner neuen Oper. In der Partitur liest man die Vermerke: „Fine dell Atto 1. Montag den 28 Novembr 1737“ – „Fine dell' Atto 2do | Den 4 Decembr 1737. | Sontags Abends üm 10 Uhr.“ Am Heiligen Abend 1737, eine Woche nach dem Begräbnis der Königin, beendete er Faramondo: „Fine dell' Opera | G.F. Handel. London Decembr 24. 1737.“
Darauf dass Händel weiterhin in ärztlicher Behandlung war, scheint ein weiterer Vermerk unter der Arie Vanne, che piú ti miro (Nr. 6) zu deuten: „Mr Duval, Arzt in der Poland Street.“.[4][5]

Die Premiere von Faramondo fand direkt nach Ende der Staatstrauer, am 3. Januar 1738, statt, mit der folgenden Besetzung:

“Last Night the new Opera of Faramondo was perform'd at the King's Theatre to a splendid Audience, and met with general Applause. It being the first Time of Mr Handel's Appearance this Season, he was honour'd with extraordinary and repeated Signs of Approbation.”

„Gestern Abend wurde die neue Oper Faramondo im King's Theatre vor einem großartigen Publikum mit großem Applaus aufgeführt. Da Händel zum ersten Mal in dieser Spielzeit in der Öffentlichkeit erschien, ehrte man ihn durch außerordentlichen und wiederholten Beifall.“

Eine Londoner Zeitung, 4. Januar 1738[6]

Lord Wentworth (noch keine sechzehn Jahre alt) schrieb nach der Probe am 3. Januar an seinen Vater:

“To be sure it will [be] vastly full since there has not been one so long a time & a new person to sing into the ba[rgain]”

„Mit Sicherheit wird es ungemein voll, da es so lange keine (Oper) gegeben hat, und dazu mit einer neuen Person, die singt...“

William Wentworth: Brief an seinen Vater, den Earl of Strafford, 3. Januar 1738[6]

Mit der „new person“ war wahrscheinlich Caffarelli gemeint und nicht – wie Hogwood vermutete – die Sopranistin Élisabeth Duparc, genannt „La Francesina“,[4] die bereits seit 1736 zum Ensemble der Opera of Nobility gehört hatte und eine von Händels Lieblingsängerinnen wurde.[7] Der Truppe gehörte auch der Knabe William Savage an, für den Händel schon Sopran-Rollen in Alcina (Oberto) und Giustino (Fortuna) geschrieben hatte. Seine Partie ist im Diskantschlüssel notiert, außer im Schlusschor, wo er die Tenorstimme zu singen hatte.

Händels Faramondo konnte jedoch nicht mit dem Erfolg einer lustigen Opernburleske namens The Dragon of Wantley von John Frederick Lampe und Henry Carey konkurrieren, die zu der Zeit gerade Furore im Covent Garden Theatre machte,[8] und brachte es nur auf sieben Aufführungen im Januar und eine Wiederaufnahme am 16. Mai, für die Händel möglicherweise die Partien des Teobaldo und Childerico strich.[9] Lord Wentworth berichtete seinem Vater:

“The poor operas I doubt go on but badly, for tho’ every body praises both Cafferielli and the opera yet it has never been full, and if it is not now at first it will be very empty towards the latter end of the winter […]”

„Ich fürchte, mit der armen Oper läuft es schlecht, denn obwohl jedermann Caffarelli und die Oper lobt, war sie noch nie ausverkauft, und wenn das nicht wenigstens jetzt gleich eintritt, so wird sie gegen Ende des Winters vor fast leeren Rängen gespielt werden […]“

Lord Wentworth: Brief an seinen Vater, den Earl of Strafford, 14. Januar 1738[6]

Nach Meinung von Charles Burney warf dieser Misserfolg jedoch

“[…] more disgrace on the public than composer.”

„[…] ein schlechteres Licht auf das Publikum […] als auf den Komponisten.“

Charles Burney: A General History of Music, London 1789[10][11]
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Aufführungsgeschichte

Weder Händel selbst noch seine ihm treuen Spielstätten in Deutschland, Hamburg und Braunschweig, haben Faramondo später wieder auf die Bühne gebracht. In der Neuzeit musste das Werk vergleichsweise lange auf seine Wiederentdeckung warten. Erst am 5. März 1976 wurde es bei den Händel-Festspielen in Halle in einer deutschen Textfassung von Waltraut Lewin und unter der musikalischen Leitung von Thomas Sanderling aufgeführt, aber danach weiterhin selten gespielt. So musste auch die erste Wiederaufführung des Stückes in Originalsprache und historischer Aufführungspraxis bis zum 1. Oktober 2008 warten. Im Rahmen des Festivals Settimane Musicali di Ascona und der CD-Produktion wurde die Oper im schweizerischen Ascona in konzertanter Form mit dem Orchester I Barocchisti unter der Leitung von Diego Fasolis dargeboten.

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Libretto

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Das Libretto geht zurück auf Apostolo Zenos Dramma per musica Faramondo, das am 27. Dezember 1698 mit Musik von Carlo Francesco Pollarolo in Venedig erstmals aufgeführt worden war. Zeno war nicht nur ein bekannter Literaturkritiker und Hofdichter in Wien, sondern vor Pietro Metastasio der bedeutendste Textdichter für die italienische Oper. Durch seine Melodramen und Oratorien, in denen er die Ideale der klassischen französischen Tragödie zu verwirklichen suchte, hat er die Reform der italienischen Oper beeinflusst, an deren europäischer Entwicklung sich Händel führend beteiligte. Zeno hatte auch in Faramondo den für die Oper des siebzehnten Jahrhunderts charakteristischen komischen und magischen Elementen abgeschworen und behandelt die Geschichte ernst, wie politische und militärische Geschichte, verwoben mit den üblichen Verwicklungen der Liebe und menschlichen Intrigen. Im Jahre 1719 vertonte zunächst Nicola Porpora das Libretto für Neapel. Ein Jahr später war es dann Francesco Gasparini für das Teatro Alibert in Rom. Für Gasparinis Fassung hatte das Libretto eine erste starke Änderung erfahren. Händel griff nicht auf Zenos Original, sondern auf Gasparinis Version zurück, was man auch an musikalischen Anregungen in Händels Partitur erkennen kann. Der Textverfasser für Händels Version der Oper hat eine zweite nennenswerte Veränderung des Ursprungslibrettos vorgenommen und dies auf etwa die Hälfte gekürzt. Allerdings ist sein Name bis heute nicht bekannt, wenn es nicht Händel selbst war. Wie üblich, wurden für London die Rezitative drastisch zusammengestrichen: waren es bei Zeno 1699 Zeilen, bei Gasparini 1240, so blieben in Händels Partitur 540 übrig: Was den üblichen Effekt hat, dass dramaturgische Zusammenhänge und Handlungsmotivationen der Protagonisten oft nicht mehr zu erkennen sind. Es fällt auf, dass es an diesem Umstand keine zeitgenössische Kritik gibt. Für die Uraufführung gab es ein von John Chrichley 1737 gedrucktes Textheft in italienischer und englischer Sprache.[12][13][14]

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Handlung

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Historischer und literarischer Hintergrund

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Der sagenhafte salfränkische König Faramund.

Die Ereignisse der Oper auf einen bestimmten Ort und Zeitraum festzulegen, ist nicht möglich. Zu unterschiedlich waren die Epochen der beschriebenen Episoden und Personen. Ist der mythische König Faramund im frühen 5. Jahrhundert angesiedelt, so war die Zeit der Kimbernkriege das Ende des zweiten vorchristlichen Jahrhunderts. Die Kimbern waren ein germanischer Volksstamm. Ursprünglich im nördlichen Jütland ansässig, verließen sie etwa 120 v. Chr. ihre Heimat. Ihre Rastlosigkeit, gepaart mit Eroberungsabsichten, führte sie zusammen mit den Teutonen und Ambronen über Schlesien, Böhmen, durch das Donaubecken, Gallien (Frankreich) und Spanien bis nach Portugal. Letztendlich wurden sie in Norditalien von den Römern aufgerieben und 101 v. Chr. durch Gaius Marius in der Schlacht von Vercellae vernichtend geschlagen. Zuvor, etwa 110 v. Chr., müssen sie auf die sesshaften Salfranken gestoßen sein. Die Sueben waren als Gruppe germanischer Völker mit einem gemeinsamen Religionskult im Gebiet der Havel und Spree bis zur Ostsee ansässig. Die zu ihnen gehörenden Markomannen und Quaden haben sich um 130 v. Chr. auf den Weg nach Spanien gemacht. Auch sie müssen etwa um dieselbe Zeit wie die Kimbern mit allerdings friedlicher Absicht zu den Salfranken gelangt sein. Zieht man den zeitlichen und örtlichen Schnittpunkt, so können die Ereignisse der Oper nur in dieser Zeit etwa im Gebiet der heutigen Provence, vor allem im Tal der Rhone stattgefunden haben. Nur König Faramund passt in diese Zeit überhaupt nicht hinein.

“ARGOMENTO
A Gustavo re de' Boemmi e de' Cimbri concesse il cielo tre figliuoli, Sveno, Adolfo e Rosimonda. Di questa invaghitosi Gernando re degli Svevi, fece per mezzo d'Ambasciatori richiederla al re suo padre per moglie, ma qualunque ne fosse il motivo o di politica, o di alterigia, ne riportò da Gustavo il rifiuto: del che oltremodo sdegnatosi, né potendo egli solo far la guerra ad un monarca, le cui forze erano di gran lunga maggiori delle sue, ricorse all'aiuto di Faramondo re della Franconia, principe suo confederato ed amico, da cui altre volte avea ricevuto la libertà, ed era stato rimesso nel regno. Faramondo, tuttoché fosse amico anche di Gustavo, al cui figlio Adolfo, che si tratteneva in sua corte, trattava allora di conceder in moglie la principessa Clotilde sua sorella, avendo nulladimeno maggior impegno di amicizia con lo Svevo, ruppe il trattato di nozze unissi co' Gernando, e vinto in una campale battaglia l'esercito di Gustavo, entrò armato nella Cimbria, ponendola tutta a ferro e fuoco. Gustavo sprovveduto di forze per porre argine ad un esercito vittorioso, fu costretto portarsi nella Boemmia per raccogliervi una nuova armata, ed intanto i due re collegati entrando nel Paese nemico de' Cimbri se ne impossessarono agevolmente, assediando nella sua metropoli Sveno e Rosimonda. Avendo ivi inteso, che Gustavo si appressava con nuove forze maggiori delle passate per far loro scioglier l'assedio, diedero un feroce generale assalto alla città, e riuscì a Faramondo il prenderla, e l'uccidervi di sua mano Sveno che n'era alla difesa. La morte di questo principe dà occasione a tutto lo 'ntreccio del dramma, poiché quindi ne nasce che con giuramento inviolabile presso alla superstizione del gentilesimo, Rosimonda giura la morte di Faramondo, e Gustavo promette in consorte la figlia, e in premio la Cimbria, a chi verrà a presentargli il capo tronco del re nemico. Nel tempo stesso che Faramondo sull'imbrunir della notte prende la città, riesce a Teobaldo, uno de' capitani e 'l più confidente di Gustavo, far prigioniero nel campo de' Franchi la principessa Clotilde condottavi dal fratello, conforme al noto costume degli antichi popoli della Germania, che usavano condur seco nelle guerre tutta la loro famiglia. L'odio che spinge Teobaldo a' danni di Faramondo, non deve in lui condannarsi sino alla fine della favola, ove si scopre qual fosse Sveno creduto figliuolo di Gustavo, e Childerico stimato figliuolo di Teobaldo. Da queste azioni si dà cominciamento al dramma, che prende il nome di Faramondo dal suo attor principale. Questi è quel Faramondo, che prima essendo re della Franconia, chiamato poscia dal suo coraggio alla conquista di un regno, in cui nulla avesse di parte la nascita o la fortuna, ma che fosse tutto del suo valore, passato il Reno, andò ad insignorirsi delle Gallie, e dando loro il nome di Francia fu il primo che con lo stabilimento della legge salica desse principio a quella in ogni tempo gloriosa, e formidabile monarchia. Del soggetto principale di questo dramma, per tacere mons. di Mezeray, de la Serre, Verdier, ed altri storici francesi, confesso d'esser singolarmente tenuto a mons. de la Calprenede, che non solo me ne ha dato il motivo ma ancora mi ha somministrata una parte del viluppo nella seconda parte del suo Faramondo, o sia della sua Storia di Francia.”

„VORREDE
Gustavo, dem König der Böhmen und Cimbern, bescherte der Himmel drei Kinder: Sveno, Adolfo und die Tochter Rosimonda. Von ihr war Gernando, König der Sueben, so bezaubert, daß er ihren Vater bat, sie ihm zur Frau zu geben. Mögen ihn nun Hochmut oder politische Gründe bewogen haben – Gustavo wies den Antrag ab. Gernando war darüber zutiefst beleidigt, sah sich aber außerstande, sich auf kriegerische Weise an einem König zu rächen, dessen Kräfte den seinen bei weitem überlegen waren. So holte er Faramondo, den König der Franken, zu Hilfe, der ihm schon einmal dazu verholfen hatte, Reich und persönliche Freiheit zurückzuerobern. Faramondo war zwar ein Freund Gustavos und hatte dessen Sohn Adolfo seiner Schwester Clotilde zur Frau versprochen. Er fühlte sich aber der Freundschaft der Sueben stärker verpflichtet. So brach er den Ehekontrakt, vereinigte sich mit Gernando und drang, nachdem er in offener Schlacht das Heer des Gustavo besiegt hatte, bewaffnet in Cimbrien ein, wo er alles dem Feuer und dem Schwert unterwarf. Gustavo, außerstande, das siegreiche Heer Faramondos aufzuhalten, zog sich nach Böhmen zurück und stellte dort neue Truppen auf. Währenddessen drangen die verbündeten Könige im Land der Cimbern vor und belagerten die Hauptstadt. Auf die Nachricht vom Herannahen Gustavos an der Spitze eines mächtigen Heeres unternahm Faramondo einen Generalangriff auf die Stadt, eroberte sie und tötete mit eigener Hand Sveno, der die Verteidiger anführte. Der Tod des Königssohns ist die Ursache für den ganzen Konflikt dieses Dramas: Rosimonda schwor Faramondo, dem Mörder ihres Bruders, den Tod; Gustavo verpflichtete sich durch einen Eid, seine Tochter als Preis demjenigen zur Frau zu geben, der ihm das Haupt des erschlagenen Feindes überreicht. (Und der Eid oder Schwur ist im Heidentum eine unverbrüchliche Bindung!) Zur gleichen Zeit, als Faramondo im Schatten der Nacht die Hauptstadt eroberte, wurde seine Schwester Clotilde von Teobaldo, einem der Hauptleute und engem Vertrauten Gustavos, aus dem Lager der Franken entführt. Man soll den Haß Teobaldos gegen die Untaten Faramondos nicht verdammen. Es offenbart sich am Schluß der Fabel, daß Sveno nur ein untergeschobener Sohn des Gustavo und Childerico nur ein vorgeblicher Sohn des Teobaldo ist. Aus diesen Aktionen ergibt sich der Anfang des Dramas, das nach seinem Haupthelden den Namen FARAMONDO trägt. Das ist jener Faramondo, der zunächst König der Franken war und dann von seinem Mut bewogen wurde, ein Reich zu erobern, in dem ihm nichts durch Geburt oder Glück gehörte, sondern alles seiner Tapferkeit zu verdanken war. Nachdem er den Rhein überschritten hatte, bemächtigte er sich Galliens, aus dem er, unter dem neuen Namen Frankreich, dieses zu allen Zeiten ruhmreiche und mächtige Reich schuf. Den Gegenstand dieses Dramas verdanke ich – neben di Mézeray, de la Serre, Verdier und anderen französischen Historikern – vor allem Monsieur de Calprenède und seiner ‚Geschichte Frankreichs‘.)“

Vorwort des Textheftes von John Chrichley, London 1737
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Pharamond wird von den Franken aufs Schild gehoben, Pierre Révoil und Michel-Philibert Genod, 1841–45

Erster Akt

(Innenhof der Festung Gustavos) König Gustavo schwört Faramondo, dem Mörder seines Sohnes Sveno, blutige Rache und setzt seine Tochter Rosimonda als Kopfpreis aus. Er kann sich nicht entschließen, anstelle Faramondos dessen gefangene Schwester Clotilde zu töten und zieht mit ihr als Pfand an der Spitze seiner Truppen in den Kampf gegen Faramondo. (Vor der Festung) Aus Liebe zu Clotilde sagt sich Adolf, Gustavos Sohn von seiner Verpflichtung zur Blutrache los und beschließt, Faramondos Leben zu schützen. (Garten Rosimondas) An der Spitze seiner Truppen erstürmt Faramondo die Festung der Cimbern und nimmt die Königstochter Rosimonda für seinen Freund und Auftraggeber Gernando in Besitz. Dabei verliebt er sich selbst in die schöne Gefangene und ist nun nicht mehr in der Lage, seine Kriegshandlungen zu Ende zu führen. (Innenhof der Festung Gustavos) Gernando betrachtet den um Schonung für Rosimonda bittenden Faramondo als Todfeind und organisiert seine Ermordung. (Garten Rosimondas) Gernando kommt zu Rosimonda, um den Lohn für die Vernichtung Faramondos in Empfang zu nehmen. Doch Faramondo ist dem Attentat entgangen und beherrscht die militärische Lage. Gegenüber Gernando verzichtet er auf Vergeltung und bietet Rosimonda sein Leben an, um die Erinnerung an den Krieg auszulöschen. Rosimondas Hass beginnt zu schwinden. Nur unter äußerster Anstrengung kann sie an ihrer Verpflichtung zur Rache an Faramondo festhalten. (Feldlager Gustavos) Gustavo tritt Clotilde als Liebhaber entgegen und wird von ihr abgewiesen. Sie hält unbeirrbar an der Liebe zu Adolfo fest. Gustavo rüstet zu einem Versuch, den unbewaffneten Faramondo hinterrücks zu ermorden. (Zwischen den Lagern) Adolfo rettet den wehrlosen Faramondo vor dem Mordanschlag seines Vaters. Faramondo erklärt alle Feindseligkeiten gegenüber Gustavo für beendet und gibt das eroberte Land an seinen Herrscher zurück. Gustavos Antwort ist gesteigerter Hass. Faramondo macht mit dem strikten Befehl an seine Truppen im Falle seines Todes jede neue Blutrachehandlung zu unterlassen, die getroffene Entscheidung unumkehrbar.

Zweiter Akt

(Innenhof der Festung Gustavos) Gernando verbündet sich mit Gustavo zu gemeinsamem Vorgehen gegen Faramondo. Rosimonda versucht, seine Illusionen, ihm im Falle eines Erfolges gegen Faramondo als Preis zu gehören, zu zerstören. Doch Gernando hält an seiner Liebe zu ihr fest. (Garten Rosimondas) Faramondo kommt allein und unbewaffnet zurück in die Festung. Er ist fest entschlossen, Rosimonda wieder zu sehen und bereit, mit seinem Leben dafür zu bezahlen. Rosimonda bewahrt ihn vor dem Zugriff Teobaldos und lässt ihn durch Childerico in Schutzhaft nehmen. (Kerker) Faramondo erkennt seine Verhaftung als Zeichen der Liebe Rosimondas und befolgt glücklich ihren Befehl. Clotilde entschließt sich zu einem schweren Gang: sie will versuchen, Faramondos Freilassung bei Gustavo zu erwirken. (Feldlager Gustavos) Adolfo versucht erneut, seinen Vater an einer Gewalttat gegenüber Faramondo zu hindern und wird verhaftet. Clotilde weist auch in auswegloser Situation Gustavos Werbung ab. (Kerker) Rosimonda bewahrt den gefangenen Faramondo vor dem Zugriff Gernandos und Teobaldos. Außerstande, den Gefangenen vor weiteren Übergriffen zu schützen, gibt sie ihm seine Freiheit unter der Bedingung zurück, dass er bis zum letzten um den Erhalt seines Lebens kämpft.

Dritter Akt

(Kerker) Anstelle Faramondos lässt Gustavo Rosimonda, Clotilde, Adolfo und Childerico gefangen setzen und droht mit ihrer Hinrichtung, falls Faramondo nicht freiwillig in seine Gefangenschaft zurückkehrt. (Vor der Festung) Gernando handelt nunmehr auf eigene Faust. Er gewinnt Teobaldo mit dem Versprechen sozialen Aufstiegs für eine vorübergehende Festnahme des unberechenbar gewordenen Gustavo. (Zwischen den Lagern) Angesichts der Drohung Gustavos ruft Faramondo seine Soldaten zu den Waffen zurück und setzt sie in Marsch, um die angekündigte Bluttat zu verhindern. (Garten Rosimondas) Gernando hat die vier Geiseln befreit und hält Rosimonda in seiner Gewalt. Gustavo übergibt Adolfo seine Leibgarde und beauftragt ihn mit der Befreiung Rosimondas. Allein geblieben, wird er von Teobaldo gefangen genommen. (Innenhof der Festung Gustavos) Faramondo hat inzwischen Gernando besiegt und Rosimonda befreit. Nun löst er auch Gustavos Fesseln. Doch noch immer betrachtet ihn der Cimbernkönig als Todfeind. Resignierend bietet Faramondo das Opfer seines Lebens an. Rosimonda bekennt öffentlich ihre Liebe und verlangt, anstelle Faramondos getötet zu werden. Gustavos Hass ist besiegt. Auf der Vollstreckung des Urteils beharrt er aber weiterhin. Faramondo erwartet den tödlichen Schlag. Aber der bleibt aus – Gustavo kann ihn nicht mehr führen. (Vor der Festung) Apotheose: „O möge Tugend ergreifen der Menschen Herzen.“

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Musik

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Der Aufbau des Händel vorliegenden Operntextes ist kritikfähig. Der unbekannte (italienische) Textdichter hat für Gasparinis Version gegenüber dem Zenoschen Original so viel gestrichen, abgeändert und umgestellt, dass es schwerfällt, diese Oper selbst mit dramaturgischem Geschick aufzuführen. Dies ist zu bedauern, da die Musik abwechslungsreich und teilweise sehr fesselnd sowie in dem neuen Stil leicht, eingängig und lebendig ist.[13]

Das Gewicht der musikalischen Umsetzung liegt auf der situativen Beschreibung und der szenischen Ausgestaltung. Dies bewirkt, dass es zwar, melodisch und klangbildlich betrachtet, eine Reihe schönster Arien und Duette gibt, dass aber dabei eine tiefer gehende Schilderung und Ausmalung der Charaktere nicht möglich war. Insofern hat Faramondo einen eigenen Platz in der Geschichte der Händel-Opern. Eine dramaturgische Einheit ist sie jedenfalls nicht, wenngleich sehr wohl schön und genussvoll anzuhören. Allerdings ist der Misserfolg in der Londoner Aufführungszeit 1738 darauf nicht zurückzuführen, die Gründe dafür lagen, wie bekannt, nicht auf musikalischer Ebene.[13]

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Beginn der Fuge in der Ouverture (Druck von John Walsh, London 1738.)

Faramondo beginnt, wie fast alle Händel-Opern, mit einer Ouvertüre in französischem Stil, welche in der Literatur einige Male, z. B. von Hugo Leichtentritt und Paul Henry Lang, als „außerordentlich schön“ beurteilt wurde. Auch Charles Burney lobte sie überschwänglich:

“The overture to Faramond is one of the most pleasing of all Handel's opera overtures. [...] Nothing can be more grand than the opening, or more free and spirited than the fugue; and as to the air, it speaks intelligibly to all ears.”

„Die Ouvertüre zu Faramondo ist eine der schönsten aller Händelschen Opernouvertüren.[...] Eine großartigere Eröffnung ist kaum vorstellbar, oder etwas freizügigeres, temperamentvolleres als diese Fuge; und um von der Air zu reden: sie spricht sehr eingängig in alle Ohren.“

Charles Burney: A General History of Music, London 1789[15]

Gleich am Ende der ersten Szene gibt es einen kurzen und leichten Chorsatz: Pera, pera! l'alma fiera (Nr. 2). Im ersten Akt sind es sonst zwei Sopranarien zweier recht unterschiedlicher Frauengestalten, Rosimonda und Clotilde, die besonders aufhorchen lassen. Da ist zunächst die von Rosimonda Vanne, che piú ti miro, piú cresce il mio dolor (Nr. 6), in der wie das offene Herz einer jungen Frau erleben, welches die Hoffnung hat, bald mehr Liebesbeweise von Faramondo zu erhalten. Diese Unsicherheit, ob sie so etwas erwarten kann und erleben wird, drückt die Arie, welche ohne das übliche Orchestervorspiel direkt aus dem Rezitativ heraus beginnt, in einer schönen Melodie, ungewöhnlichen Modulationen und mit wellenartigen Begleitfiguren im Orchester aus. Die darauf folgende Antwort- und Abgangssarie Rival ti sono (Nr. 7) des Faramondo, schwungvoll und bestimmt, ist eine richtige Motto-Arie: sie beginnt mit der Losung im Gesang, danach folgt erst das Orchestervorspiel. Händel gibt hier seinem neuen Primo Uomo auffallend oft die Gelegenheit, sich bei ad-libitum-Passagen stimmlich zu beweisen. Die zweite Sopranarie ist der einfallsreiche Gesang der Clotilde Mi parto lieta sulla tua fede (Nr. 12), einer Frau, die weiß, was sie wert ist, sich aber doch ganz verschenken kann. Der erste Akt endet mit Faramondo: Se ben mi lusinga l'infida speranza (Nr. 13), einem guten Beispiel dafür, wie Händel Elemente des neuen Stils (besonders in den Begleitfiguren) in seine Schreibart integriert, ohne dass dies zu Oberflächlichkeit und hohler Virtuosität führt. Es ist ein mitreißendes Stück. Der zweite Akt beginnt mit einer Sinfonia in Händels früherem Stil. Für die temperamentvolle Partie der Clotilde gibt es Combattuta da due venti (Nr. 18), eine sehr originelle Arie. Gustavos Bass-Partie eignet sich besonders gut, glühende Rache darzustellen: Sol la brama di vendetta (Nr. 20), mit einem imposanten Thema, hart und zerklüftet durch Riesen-Sprünge in den Violinen. Ebenso sehr aufgebracht ist Gernandos Nella terra, in ciel (Nr. 21), hier mit wilden Sechzehntelfiguren in den Geigen. Den zweiten Akt beschließt ein einteiliges Duett von Faramondo und Rosimonda Vado e vivo/Vanne e vivi (Nr. 22) in freundlichem und hoffnungsträchtigen G-Dur. Es nimmt irdische Freuden vorweg, stellt aber Liebe und Treue in den Vordergrund.

Dem wiederum mit einer Sinfonia eingeleiteten dritten Akt folgt sogleich das zweite Duett der Oper: Caro/Cara, tu mi accendi nel mio core (Nr. 24), diesmal für Clotilde und Adolfo und in ausgedehnterer Da capo-Form. Hervorhebenswert ist weiterhin Faramondos leidenschaftliche Arie Voglio che sia l’indegno (Nr. 26), ein feuriges und einfallsreiches Stück, was offensichtlich für eine große Stimme (Caffarelli) geschrieben wurde und sehr abwechslungs- und farbenreich ist. Die letzte Arie der Oper, Faramondos Virtú che rende si forte un core, d'odio e d'amore (Nr. 30) ist eine der schönsten im Jagdrhythmus geschriebenen Opernarien, die es gibt. Sie ist sehr reich instrumentiert (mit neun obligaten Systemen in der Partitur), und die Hornpartien darin sind besonders fröhlich und beschwingt. Faramondos Gesang geht direkt in den üblichen, vom versammelten und nach Wirren versöhnten Solistenensemble zu singenden Schlusschor über.

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Struktur der Oper

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Ouverture. – (Minuet). (2 Ob, Str, BC)

Erster Akt

Scena I Recitativo. Gustavo, Adolfo Popolo, figlio, in basse note e meste
1. Recitativo accompagnato. Gustavo (Str, BC) Ascolta dagli Elisi, ombra di Sveno
2. Coro. (Str, BC) Pera, pera! l’alma fiera
Scena II Recitativo. Teobaldo, Gustavo, Adolfo, Clotilde Mio Re, pronta qui vedo l’orrida pompa
3. Aria. Gustavo (2 Vl, BC)Viva, sì, che nel mio seno venir meno
Scena III Recitativo. Adolfo, Clotilde Siam pur fiori, o mia cara
4. Aria. Clotilde (2 Ob, Str, BC)Conosceró, se brami ch’io t’ami
Scena IV Recitativo. Adolfo Perdoni all’amor mio
5. Aria. Adolfo (Ob, Str, BC) Chi ben ama, og’n altro affetto
Scena V Recitativo. Childerico, Faramondo, Rosimonda Finché avrò spirto, e vita, del mio sen farò scudo
6. Aria. Rosimonda (Str, BC) Vanne, che più ti miro, più cresce il mio dolor
Scena VI Recitativo. Faramondo, Gernando Faramondo infelice!
7. Aria. Faramondo (2 Ob, Str, BC) Rival ti sono ma son fedel
Scena VII Recitativo. Gernando Va pur; prevenirò gli empii di segni
8. Aria. Gernando (Str, BC) Voglio che mora, sì, sì
Scena VIII Recitativo. Rosimonda S’è giusto l’idio mio
Scena IX Recitativo. Gernando, Rosimonda Principessa, in vedermi
Scena X Recitativo. Faramondo, Rosimonda, Gernando Sino ad ora, Gernando
Scena XI Recitativo. Faramondo, Rosimonda Rosimonda, tu sei libera
9. Arioso. Faramondo (2 Vl, BC) Sí, torneró a morir, non a placarti
Scena XII Recitativo. Rosimonda Qual nemico m’h’andato
10. Aria. Rosimonda (Str, BC) Sento, che un giusto sdegno mi sprona a vendicarmi
Scena XIII Recitativo. Gustavo, Clotilde Sì, Clotilde; il mio seno
Scena XIV Recitativo. Teobaldo, Gustavo Faramondo, Signor, solo ed in erme
11. Aria. Teobaldo (2 Vl, BC) Vado a Recar la morte all’empio traditor
Scena XV Recitativo. Clotilde, Adolfo Dalla citade, e solo
12. Aria. Clotilde (Str, BC) Mi parto lieta sulla tua fede
Scena XVI Recitativo. Faramondo, Gustavo, Adolfo Fra quest’ombre selvagge
Scena XVII Recitativo. Faramondo Vuò stancare il destin
13. Aria. Faramondo (2 Ob, Str, BC) Se ben mi lusinga l’infida speranza

Zweiter Akt

14. Sinfonia. (2 Ob, Str, BC)
Scena I Recitativo. Gustavo, Rosimonda, Childerico, Gernando Già udisti i sensi miei
Scena II Recitativo. Rosimonda, Gernando Principessa, a tuoi lumi tu devi
15. Aria. Rosimonda (Str, BC) Sì l’intendesti, sì, e questa la merce
Scena III Recitativo. Gernando Sì, sdegna Rosimonda
16. Aria. Gernando (Str, BC) Non ingannarmi, no, conforto del mio sen
Scena IV Recitativo. Clotilde, Faramondo Faramondo, e pur salvo
Scena V Recitativo. Rosimonda, Clotilde Benchè di Faramondo tu sii germana
Scena VI Recitativo. Faramondo, Rosimonda E mora! Misero, e qual tuo fato
Scena VII Recitativo. Teobaldo, Rosimonda, Clotilde, Childerico E dal mio brando questa morte avrai
17. Aria. Faramondo (Str, BC) Poi che pria di morire
Scena VIII Recitativo. Clotilde, Rosimonda Rosimonda, il suo duolo non basta
18. Aria. Clotilde (Str, BC) Combattuta da due venti
Scena IX Recitativo. Gustavo, Adolfo Faramondo è in catene, e morir deve
19. Aria. Adolfo (Str, BC) Se a’piedi tuoi morrò, la destra bacierò
Scena X Recitativo. Clotilde, Gustavo Signor, umil ti chiedo
20. Aria. Gustavo (2 Ob, Str, BC) Sol la brama di vendetta puo dar pace a questo cor
Scena XI Recitativo. Childerico, Teobaldo Quanto di Faramondo
Scena XII Recitativo. Gernando, Childerico Aprimi quelle porte
21. Aria. Gernando (2 Vl, BC) Nella terra, in ciel, nell’onda
Scena XIII Recitativo. Rosimonda, Childerico Childerico? I tuoi cenni
Scena XIV Recitativo. Rosimonda, Faramondo Tu non sei, Faramondo, prigionier
22. Duetto. Faramondo, Rosimonda (Fl, Str, BC) Vado e vivo con la speranza

Dritter Akt

23. Sinfonia. (2 Ob, Str, BC)
Scena I Recitativo. Gustavo, Clotilde, Adolfo Mi tradiscono i figli, il nemico mi fugge!
Scena II Recitativo. Childerico, Clotilde, Adolfo Quai mi straziano l’alma dubbii pensieri
24. Duetto. Clotilde, Adolfo (Str, BC) Caro! / Cara! tu mi accendi nel mio core
Scena III Recitativo. Teobaldo. Gernando, Faramondo Signor, non t’inoltrar
25. Aria. Gernando (2 Vl, BC) Cosí suole a rio vicina umil pianta alzare i rami
Scena IV Recitativo. Faramondo, Teobaldo A me viene Teobaldo?
Scena V Recitativo. Faramondo Andiam, fidi guerrieri
26. Aria. Faramondo (Str, BC) Voglio che sia l’indegno
Scena VI Recitativo. Gustavo, Teobaldo D’un oltraggiato Re
Scena VII Recitativo. Adolfo, Gustavo, Teobaldo Padre… Tu Adolfo in liberta?
Scena VIII Recitativo. Gustavo, Teobaldo Disarmato è gia il Re
Scena IX Recitativo. Adolfo, Faramondo, Teobaldo, Gustavo Ecco gl’iniqui. Su, ferite gli empii
27. Aria. Adolfo (2 Ob, Str, BC) Se ria procella sorge nell’onde
Scena X Recitativo. Faramondo, Gustavo, Rosimonda, Gustavo, Clotilde Non isdegnar, Gustavo
28. Aria. Rosimonda (Str, BC) Sappi, crudel, io t’amo, e per tua pena ancor!
Scena XI Recitativo. Faramondo, Clotilde, Gernando, Gustavo, Adolfo Or vo’lieto alla morte!
Scena XII Recitativo. Clotilde, Adolfo Misera! ei corre a morte, ed io resto a goder?
29. Aria. Clotilde (Str, BC) Un’aura placida e lusinghiera
Scena XIII Recitativo. Gustavo, Childerico
Scena XIV Recitativo. Teobaldo, Gustavo, Adolfo, Childerico, Clotilde, Gernando, Faramondo Ohime! trradito io sono!
Scena XV Recitativo. Gustavo, Rosimonda, Faramondo, Childerico Figlia, di Faramondo… Io so la sorte; per cio voglio morir
30. Aria e Coro. Faramondo (2 Ob, 2 Hr, Str, BC) Virtú che rende si forte un core
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Erfolg und Kritik

Zusammenfassung
Kontext

Winton Dean äußerte den Verdacht, dass Händel bei der Komposition von Faramondo

“[…] was not consistently on the ball. He may have had his fill of Dark Age blood-and-thunder melodrama. Berenice and Arminio had been a come-down after the glories of the Ariosto operas, and though Giustino promised a new approach he had not yet found the lighter tone of Serse and Imeneo. Strohm suggests that the libretto of Faramondo may have been chosen by Heidegger, and that Handel set it unwillingly. However that may be, it is a very uneven opera, with half a dozen peaks where some facet set Handel’s genius alight, chiefly in Act II, but a good deal of routine matter.”

„[…] nicht die ganze Zeit „am Ball“ war. Vielleicht hatte er genug von den Blut-und-Donner-Melodramen früherer Zeiten. Berenice und Arminio waren ein Abstieg nach den herrlichen Ariosto-Opern und obwohl Giustino einen neuen Ansatz versprach, hatte er jedoch noch nicht den helleren Ton des Serse und des Imeneo gefunden. Nach Ansicht von [Reinhard] Strohm, könnte Heidegger das Libretto zu Faramondo ausgewählt haben und Händel setzte es widerwillig in Musik. Wie dem auch sei: es ist ein sehr unausgewogene Oper, mit einem halben Dutzend Höhepunkten, in denen Händels Genialität aufblitzt (vor allem im zweiten Akt) aber [insgesamt] ein gutes Stück Routine-Arbeit.“

Winton Dean: Handel’s Operas, 1726–1741., London 2006[16]
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Orchester

Traversflöte, zwei Oboen, zwei Hörner, Streicher, Basso continuo (Violoncello, Laute, Cembalo).

Diskografie

  • Vox Classics 7536 (1996): D’Anna Fortunato (Faramondo), Julianne Baird (Clotilde), Peter Castaldi (Gustavo), Jennifer Lane (Rosimonda), Mary Ellen Callahan (Adolfo), Drew Minter (Gernando), Mark Singer (Teobaldo), Lorie Gratis (Childerico)
    Brewer Chamber Orchestra; Dir. Rudolph Palmer (170 min)
  • Virgin Classics 50999 2-16611-2-9 (2008): Max Emanuel Cenčić (Faramondo), Sophie Karthäuser (Clotilde), In-Sung Sim (Gustavo), Marina de Liso (Rosimonda), Philippe Jaroussky (Adolfo), Xavier Sabata (Gernando), Fulvio Bettini (Teobaldo), Terry Wey (Childerico)
    I Barocchisti; Dir. Diego Fasolis (166 min)
  • Accent ACC 26402 (2014): Emily Fons (Faramondo), Anna Devin (Clotilde), Njål Sparbo (Gustavo), Anna Starushkevych (Rosimonda), Maarten Engeltjes (Adolfo), Christopher Lowrey (Gernando), Edward Grint (Teobaldo), Iryna Dziashko (Childerico)
    FestspielOrchester Göttingen; Dir. Laurence Cummings (176 Min)

Literatur

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Quellen

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Commons: Faramondo – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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