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Fernande Volral
Widerstandskämpferin gegen den Nationalsozialismus Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Fernande Volral, verheiratete Mathieu (* 7. Oktober 1920 in Champigneulles, Frankreich; † 7. August 1944 in Wolfenbüttel), war eine französisch-belgische Widerstandskämpferin gegen die nationalsozialistische deutsche Besatzungsmacht in Belgien. Sie wohnte zuerst mit ihren Eltern in Charleroi, belgische Provinz Hennegau, dann bis zu ihrer Inhaftierung mit ihrem Ehemann in Jette, Region Brüssel-Hauptstadt.

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Eltern, Ausbildung und Beruf
Ihre Eltern waren Fernand Volral (* 1896) und Léontine, geborene Arnoldy.[1] In den 1930er Jahren ließ sich ihre Familie aus Frankreich kommend in Charleroi nieder. Volral machte eine Ausbildung zur Schneiderin und heiratete am 27. April 1940 Albert Mathieu in Jette, wo sich das Paar zugleich niederließ. Er wurde nur wenige Tage nach der Hochzeit zum Militär eingezogen, sie eröffnete ein Modegeschäft.[2]
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Widerstand
Am 18. Mai 1940 wurde Brüssel kampflos besetzt und der belgische König Leopold III. unterzeichnete die Kapitulation der belgischen Armee. Volral schloss sich dem Widerstand an, verteilte Flugblätter und versteckte Waffen. 1941 lernte sie Raoul Baligand kennen, den Anführer der bewaffneten Partisanen (Armée belge des partisans), die sich aus ehemaligen Kämpfern der internationalen Brigaden in Spanien und der Kommunistischen Partei Belgiens rekrutierten.[3] Sie übernahm Aufgaben als Verbindungsagentin und ab 1942 gehörte sie zur Gruppe „Rue de la Perle 10“ in Molenbeek-Saint-Jean, die der kommunistischen Unabhängigkeitsfront (Front de l'indépendance) angehörte. Diese Widerstandsgruppen führten zahlreiche Sabotageakte und bewaffnete Aktionen aus, an denen Volral beteiligt war und die sie teilweise leitete.
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Verhaftung und Hinrichtung
Zusammenfassung
Kontext
Am 23. Februar 1943 wurde sie nach Denunziation bei einem Waffentransport überrascht und verhaftet.[3] Bei der Festnahme hatte sie versucht zu entkommen, sich mit einer Schusswaffe verteidigt, nicht gezögert zu schießen und einen Gestapo-Beamten zu verletzen.[3]
Zunächst im Gefängnis Saint-Gilles inhaftiert, wurde sie als Nacht-und Nebel-Gefangene nach Deutschland verschleppt und über das Frauenlager Mesum zuerst in das Gerichtsgefängnis Leer und September 1943 in das Gefängnis in Braunschweig verlegt. In Leer wurde ihr der Prozess gemacht, denn dort tagte der 2. Senat des Volksgerichtshofs, der sie am 22. März 1944 wegen ihrer Widerstandstätigkeiten gegen die deutsche Besatzung zum Tode verurteilte. Das gleiche Urteil fiel am selben Tag auch für die Widerstandskämpferin Marguerite Bervoets.
Am 7. August 1944, 11.00 Uhr, wurde sie in das Strafgefängnis Wolfenbüttel, eine Zentrale Hinrichtungsstätte, eingeliefert, ihr Gnadengesuch blieb erfolglos. Der Scharfrichter Friedrich Hehr führte die Exekution durch. Sie starb um 18.32 Uhr ohne Wissen der Eltern unter dem Fallbeil[4]. Bervoets wurde daselbst zwei Minuten später ebenfalls geköpft, beide auf dem katholischen Friedhof in Wolfenbüttel beigesetzt, 1947 exhumiert und nach Belgien überführt.
Gedenken
Ihr jüngerer Bruder Claude Volral (1928–2020) setzte sich für die öffentliche Anerkennung ihres Widerstands durch die Umbenennung von Straßen ein.

- Gedenktafel, 2003 angebracht am Haus ihrer Eltern, wo sie bis zu ihrer Hochzeit gelebt hatte, Avenue de l'Europe 49, Ecke Avenue des Alliées, 6000 Charleroi, siehe Bild.
- Straße mit ihrem Namen in Charleroi, Rue Fernande Volral.
- Straße mit Name in Jette, Rue Fernande Volral.
- Abschiedsbrief an ihre Mutter: „Ich werde wahrscheinlich heute abend hingerichtet ... Meine liebe Mama, du darfst nicht zuviel weinen, ich war jung und frei, und es war meine Pflicht, mich zu opfern. Ich hinterlasse ja keine Kinder ... Bis zuletzt bin ich meinen Überzeugungen treu geblieben, ich bin immer Atheistin geblieben.“[3]
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Literatur
- Lettere di condannati, Turin 1954, übersetzt: Und die Flamme soll euch nicht verbrennen, Letzte Briefe europäischer Widerstandskämpfer, Berlin-Ost 1956, Seite 56–58: Fernande Volral, Seite 25–29: Überblick über den belgischen Widerstand mit weiteren Quellenangaben.
Weblinks
- Kurzbiographie mit Bildern und weiteren Quellen auf belgiumwwii.be.
- Gedenkseite mit Kurzbiographie und weiteren Links auf bel-memorial.org.
- Gedenkseite mit Kurzbiographie auf vub.be.
Einzelnachweise
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