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Ferves Ranger

Automobil von Ferves Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Ferves Ranger
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Der Ferves Ranger war ein Automobil von Ferves, einem Kleinserienhersteller aus Turin. Der Name des Unternehmens ist ein Akronym für „Ferrari Veicoli Speciali“ (Ferrari Spezialfahrzeuge), der Eigentümer hieß Carlo Ferrari. „Ferrari“ ist ein nicht seltener Name in Italien, das Unternehmen hat nichts mit dem bekannten Sportwagenhersteller Ferrari zu tun.

Schnelle Fakten Ranger ...
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Beschreibung

Zusammen mit seinem Ingenieur Enrico Sanguineti entwickelte und baute Ferrari das Fahrzeug in etwa 600 Exemplaren. Es wurde 1966 auf dem Turiner Autosalon präsentiert. Die Anzahl verkaufter Fahrzeuge lässt sich nur schätzen, weil viele gar nicht in den Zulassungsstatistiken auftauchten. Diese Fahrzeuge wurden auf weitläufigen Grundstücken privat und ohne Kennzeichen eingesetzt, was sich auch über den Preis erklärt.

Der Originalverkaufspreis war 895.000 italienische Lire, was 1966 etwa 5.700 DM entsprach. Das sind inflationsbereinigt rund 14.100 Euro. Ein zu diesem Zeitpunkt in Italien teures Fahrzeug. Der Fiat Nuova 500 kostete 1968 525.000 Lire.

Fälschlicherweise wird oft der Begriff „Microcar“ benutzt. Tatsächlich handelt es sich wegen des Gewichts und der Leistung um ein vollwertiges Automobil.

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Nutzung

Das Fahrzeug wurde als geeignet „für die Freizeit und die Arbeit“ beworben.

Für den Personentransport mit vier Sitzplätzen ausgestattet, liegt es in der italienischen Tradition der „Spiaggina“, dem italienischen Ausdruck für ein minimalistisch ausgestattetes Automobil für die Fahrt zum und über den Strand. Vergleichsfahrzeuge sind der Citroën Méhari oder auch der Fiat 600 als Cabrio ohne Türen.

Für die Arbeit gab es eine Pick-up Version mit zwei Sitzplätzen, benannt „Cargo“, mit geschätzt 25 Exemplaren.

Bei beiden Varianten konnte die Windschutzscheibe umgelegt werden. Es gab nur einen minimalen Wetterschutz, der abmontiert werden konnte (siehe Leitfoto). Auch die Türen konnten einfach heraus genommen werden.

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Technik

Zusammenfassung
Kontext

Auf den einfachen Kastenrahmen wurde die komplette Karosserie, zum Teil aus Aluminium, montiert. Die Mechanik und der Motor sind aus den Regalen von Fiat und Autobianchi. So waren die Beleuchtung vorne, der Motor und das Getriebe aus dem Fiat 500, die Antriebsachsen kamen vom Autobianchi Primula, Stoßdämpfer und Bremsen entstammtem dem Fiat 600. Die hintere Beleuchtung spendete der Fiat 850.[2]

Zunächst nur als Zweiradantrieb angeboten, wurde 1968 auf dem Turiner Autosalon der Allradantrieb vorgestellt. Der Vortrieb erfolgte beim 4x4 mit abschaltbarer Vorderachse, beim 4x2 lediglich mit hinterem Antrieb. Der 4x4 hatte einen Gang mehr (fünf statt vier), der erste war massiv untersetzt und erlaubte eine Geschwindigkeit von 3,3 km/h und 80 % Gefälle/Steigung. Der 4x4 wog 30 kg mehr, also 650 statt 620 kg, und knackte die Millionen Lire Grenze im Verkaufspreis.

In der Fahrzeugmitte nahe der Schaltkulisse waren Hebel, mit denen die hinteren Räder einzeln bei durchdrehen gebremst werden konnten. Beide Hebel gezogen ergab eine zusätzliche Handbremse.[3]

Der geringe Radstand ermöglichte, trotz fehlender Servolenkung, eine sehr hohe Manövrierfähigkeit, so dass selbst das 4x2-Modell, auch bedingt durch die optionale separate Bremse, durchaus Gelände tauglich war. Wenn auch eher für den Strand oder den schlammigen Feldweg als für felsigen Untergrund.

Galerie: Ferves Ranger
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Im Curioseum, rechte Seite, nicht restauriert
Heckansicht
Retro Classics Stuttgart, Front
Ferves Logo

Oldtimer

In der Vergangenheit konnte sich das kleine Automobil aus dargelegten Gründen nicht auf dem Massenmarkt durchsetzen. In heutiger Zeit erfreut sich das Fahrzeug bei Sammlern großer Beliebtheit.

Im Jahr 2019 wurde bei einer Auktion von RM Sotheby’s ein gelbes, restauriertes Modell für 195.000 US-Dollar verkauft.[4] Der Preis liegt in Europa bei bis zu 35.000 Euro für die vollrestaurierte 4x4-Variante. (Stand 2025)

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Commons: Ferves Ranger – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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